Borussias Trainer Gerardo Seoane musste auf Florian Neuhaus (muskuläre Probleme) und überraschend auch Alassane Plea verzichten, die beide nicht im Kader waren. Auf der Bank fand sich Franck Honorat wieder, sodass Rocco Reitz und Joe Scally im Vergleich zum Darmstadt-Spiel in der letzten Woche neu in die Startelf rückten.
Borussia spielte in einem 5-3-2 mit Ko Itakura als zentralem Mann in der Abwehrkette. Und der Japaner musste bereits in der zweiten Minute Kopf und Kragen riskieren, als er eine Großchance für Poulsen mit einer Grätsche im letzten Moment zunichtemachte. Es war von Beginn an das erwartete Spiel - Leipzig drückte aufs Tempo, Borussia verteidigte.
Poulsen und Xavi zu handlungsschnell für die Borussen
Das gelang zunächst ganz ordentlich, doch nach 14 Minuten war der Plan, die Null zu halten, dahin. Reitz verlor im Mittelfeld einen Zweikampf gegen Olmo, Wöber traf eine falsche Entscheidung und orientierte sich nicht zu Poulsen, der gänzlich frei perfekt auf Xavi ablegte. Und Xavi wiederum nahm den Ball klasse an und versenkte ihn mit einem präzisen Schuss im Eck - Nicolas war ohne Chance.
Leipzig hatte danach noch zwei weitere Torabschlüsse durch Olmo und Xavi, aber Nicolas war jeweils auf dem Posten. In der Folgezeit zogen sich die Gastgeber etwas zurück und die Borussen hielten sich auch mal länger in der gegnerischen Hälfte auf, ohne jedoch wirklich zu gefährlich zu werden.
Todesfälle in beiden Fanlagern sorgen für gedämpfte Atmosphäre
Im Stadion in Leipzig war es derweil eigenartig ruhig. Im Gladbacher Block blieb der gewohnte Support aus, weil ein Mitglied der aktiven Fanszene bei einem Autounfall tödlich verunglückt ist. Und aufseiten der Leipziger musste ein Zuschauer zu Beginn der Partie reanimiert werden, doch er verstarb. So blieb es in beiden Lagern ruhig und auch in der Pause wurde auf das Einspielen von Musik verzichtet.
Auf dem Platz tat sich derweil nicht mehr viel. Leipzig verwaltete den Vorsprung, die Borussen blieben in ihren Bemühungen insgesamt zu harmlos, um die Gastgeber ernsthaft zu stressen. Einige Ansätze sahen vielversprechend aus, doch noch bevor es zu einem gefährlichen Abschluss kommen konnte, verpufften die Gladbacher Bemühungen.
Netz hebt das Abseits auf - Openda macht den Deckel drauf
Die Leipziger beschränkten sich darauf, gegen die mehr und mehr aufrückenden Gäste den entscheidenden Umschaltangriff zu setzen. Und das glückte ihnen in der 57. Minute. Schlager überspielte die hoch stehende letzte Reihe der Borussen auf Openda, der alleine vor Nicolas auftauchte und den Ball über den Schlussmann hinweg ins Tor lupfte.
So richtig verteidigt hatte in dem Moment niemand mehr, denn es sah nach Abseits aus und der Assistent hob auch die Fahne. Doch der VAR griff ein und es wurde deutlich, dass Netz das Abseits aufgehoben hatte und der Treffer somit regulär war. Nach einer Stunde war das Match also faktisch entschieden.
Ngoumou vergibt - Nicolas mit starkem Reflex gegen Sesko
Seoane wechselte unmittelbar nach dem zweiten Gegentor doppelt, brachte Lainer und Ngoumou für Scally und Wöber und stellte auf Viererkette um. Zunächst musste Nicolas bei einem Distanzschuss von Haidara zupacken, ehe die Borussen zu ihrer ersten echten Torchance kamen. Jordan legte im Strafraum auf Ngoumou ab, dessen Schuss mit rechts von der linken Seite knapp am langen Pfosten vorbeistrich (68.).
Leipzig beschränkte sich nunmehr komplett auf die Verwaltung des Resultats und das Konterspiel. Das hätte fast zum dritten Treffer gereicht, doch Elvedi klärte im letzten Moment vor dem einschussbereiten Sesko (70.) und kurz darauf parierte Nicolas einen Schuss von Sesko mit einem starken Fußreflex (73.).
Jordan vergibt Borussias beste Chance
Dass für die Borussen an diesem Abend nichts drin war, wurde spätestens in der 82. Minute deutlich. Da brachte der zwischenzeitlich eingewechselte Honorat eine perfekte Flanke in den Fünfmeterraum, wo Jordan zum Kopfball hochstieg, den Ball aber am Tor vorbei nickte. Lainer hatte fünf Minuten später noch eine Gelegenheit, knallte den Ball nach Hereingabe von Ngoumou jedoch über den Kasten.
So blieb es am Ende in einem nicht nur aufgrund der äußeren Umstände eher bedrückenden Spiel beim verdienten 2:0 für Leipzig. Die Borussen haben etwas versucht, konnten sich aber in keiner Phase wirklich behaupten. Der Qualitätsunterschied war in nahezu jeder Aktion offensichtlich. Besonders ärgerlich für die Borussen, dass mit Elvedi und Itakura zwei Innenverteidiger die 5. Gelbe Karte sahen und im wichtigen Heimspiel gegen Bochum fehlen werden.
Kurzstatistik zum Spiel:
RB Leipzig: Gulacsi - Henrichs, Klostermann (23. Simakan), Orban, Raum (78. Lukeba) - Schlager, Haidara (67. Seiwald), Dani Olmo (78. Baumgartner), Xavi - Poulsen (67. Sesko), Openda
Borussia Mönchengladbach: Nicolas - Scally (58. Lainer), Elvedi, Itakura (69. Friedrich), Wöber (58. Ngoumou), Netz - Weigl - Reitz (85. Fukuda), Netz - Hack (69. Honorat), Jordan
weiter im Kader: Olschowsky (ETW), Chiarodia, Fukuda, Herrmann, Ranos
Tore: 1:0 Xavi (14.), 2:0 Openda (57.)
Gelbe Karten: Schlager - Elvedi (5.), Itakura (5.), Koné, Weigl, Jordan
Schiedsrichter: Sören Storks
Zuschauer: 44.822