Borussias Trainer Gerardo Seoane musste an alter Wirkungsstätte auf Alassane Plea verzichten, der aufgrund seiner Mittelfußprellung nicht im Kader stand. Wieder dabei war Kapitän Julian Weigl nach abgelaufener Sperre. Neben Plea fehlte auch Rocco Reitz in der Startelf, der aufgrund muskulärer Probleme auf der Bank saß. Für den Youngster begann Florian Neuhaus.
Die Borussen spielten in einem 5-3-2 und zogen sich von Beginn an sehr tief in die eigene Hälfte zurück. Leverkusen übernahm direkt das Kommando und bestimmte das Spiel komplett. Die Fohlen hatten praktisch keine Ballkontrolle, während die Werkself die Kugel zirkulieren ließ.
Borussia zwanzig Minuten ohne jegliche Ballkontrolle
Eine erste Chance ergab sich für Amiri, der von der hablinken Gladbacher Seite abzog, doch Niclas lenkte den starken Schuss über die Latte (5.). Weiterhin hatten die Fohlen keine nennenswerten Aktionen, sondern arbeiteten lediglich mit Mann und Maus in der eigenen Hälfte. Dies jedoch so aufmerksam, dass die Werkself nur zu Halbchancen kam.
Hofmann zielte in die Arme von Nicolas (18.), Wirtz schoss aus der Distanz knapp vorbei (19.). Nach zwanzig Minuten waren die Borussen dann erstmals länger als ein paar Momente in der gegnerischen Hälfte zu sehen. Der erste vernünftige Angriff folgte in der 22. Minute, als Neuhaus den Ball im Fallen auf Netz leitete. Der stand halblinks im Strafraum ziemlich frei, traute sich aber nicht direkt abzuziehen und brachte, nachdem er sich den Ball auf den rechten Fuß gelegt hatte, nur einen schwachen Schuss zustande.
Mit dem Knie verhindert Nicolas das sichere Gegentor durch Wirtz
Auf der anderen Seite unterlief Honorat ein schlimmer Fehlpass, der zu einer Großchance für Wirtz führte. Der Nationalspieler kam mittig vor dem Tor frei zum Schuss, doch Nicolas verhinderte mit dem Knie die sichere Führung für Bayer (24.). Kurz darauf drehte sich Schick am Strafraum um Scally, schoss jedoch einen halben Meter am Tor vorbei.
Zwei Minuten später gab es einen der seltenen Konter der Gäste, bei dem Neuhaus mit langen Schritten den Ball nach vorne trieb, dann aber nur einen kraftlosen Distanzschuss abgab, der Leverkusens Keeper vor keine Probleme stellte. Im weiteren Verlauf konnten sich die Borussen etwas befreien und hatten den Ball für etwas längere Phasen in den eigenen Reihen.
Als Borussia herausrückt, kontert Bayer brandgefährlich
Einen weiteren Torschuss gab Koné ab und den Aufsetzer ließ der Torwart prallen. Da niemand rechtzeitig zum Rebound zur Stelle war, verpuffte die Möglichkeit (31.). Der dominante Tabellenführer kam weiter nur zu ansatzweisen Chancen. Die beste hatte Hofmann in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, als Friedrich den Schuss des Ex-Borussen noch leicht abfälschte, Nicolas aber richtig stand und den Ball festhielt.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten die Fohlen mehr Kontrolle und standen im Verbund nicht mehr so tief wie über weite Strecken des ersten Durchgangs. Das sah recht ordentlich aus, auch wenn man selbst zu keinem Abschluss kam. Als die Borussen in der 57. Minute vorne zustellen wollten, fuhren die Gastgeber mit einem langen Ball auf Frimpong einen gefährlichen Konter.
Neuhaus rettet mit Monster-Grätsche gegen Frimpong
In dieser Situation hatten die Gäste viel Glück, denn Frimpong verzog freistehend aus aussichtsreicher Position. Die Aktion war das Startsignal für mehrere schon fast wütend vorgetragene Leverkusener Angriffe. Frimpong traf völlig alleingelassen den Ball nicht (59.), wenige Momente später vergab Grimaldo die Führung, als er ebenfalls blank stehend über den Kasten zielte.
Keine sechzig Sekunden später raste Frimpong von der Mittellinie allein aufs Gladbacher Tor zu. Neuhaus verfolgte den flinken Flügelspieler und als dieser im Sechzehner vor dem Abschluss einen Tick zögerte, fuhr Neuhaus mit einer Mega-Grätsche dazwischen und klärte im allerletzten Moment auf eine perfekte Art und Weise.
Diesmal kein Knock-out in der Nachspielzeit
Alsdann kam Rocco Reitz für den angeschlagenen Hack in die Partie und übernahm die Position von Neuhaus, der wiederum die Hack-Rolle übernahm. Leverkusen blieb weiter am Drücker und versuchte die Borussen mit vielen Passstafetten müde zu spielen. Am Ende kam die Werkself auf 75 Prozent Ballbesitz und ein Torschussverhältnis von 28:4, doch das nutzte nichts.
Denn entgegen vieler Partien in dieser Saison blieben die Borussen, bei denen Shio Fukuda sein Bundesligadebüt gab, bis weit in die Nachspielzeit sehr konzentriert und unterstützten sich. Dennoch hätte es fast noch den späteren Knock-out gesetzt, doch Tella scheiterte mit seiner Abnahme aus kurzer Distanz am erneut richtig stehenden Nicolas (90.+2)
Dieses 0:0 fühlt sich wahrlich an wie ein Sieg
Als Schiedsrichter Aytekin das rheinische Duell abpfiff, reckten die Gladbacher die Fäuste nach oben. Die defensiv so wankelmütigen Borussen hatten es tatsächlich geschafft, Leverkusen zur Verzweiflung zu bringen und sich mit 25 Prozent Ballbesitz ein torloses Remis zu erarbeiten. Dieses 0:0 fühlt sich wahrlich an wie ein Sieg.
Kurzstatistik zum Spiel:
Bayer Leverkusen: Kovar - Stanisic, Andrich, Hincapie - Amiri (67. Tella), Xhaka, Frimpong, Grimaldo, Hofmann (84. Hlozek), Wirtz - Schick
Borussia Mönchengladbach: Nicolas - Honorat (70. Lainer), Scally, Elvedi, Friedrich, Netz - Koné (79. Kramer), Weigl, Neuhaus (79. Fukuda) - Hack (62. Reitz), Jordan (79. Ngoumou)
weiter im Kader: Olschowsky (ETW), Chiarodia, Jantschke
Tore: Fehlanzeige
Gelbe-Karten: Xhaka, Schick, Stanisic - Weigl
Schiedsrichter: Deniz Aytekin
Zuschauer: 30.210 (ausverkauft)
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