Borussias Trainer Gerardo Seoane musste kurzfristig auf Luca Netz (Fußverletzung, längere Pause) und Nico Elvedi (muskuläre Probleme im Oberschenkel) verzichten. In der Startelf gab es damit fünf Veränderungen gegenüber der Partie in Augsburg vor zwei Wochen: Lainer, Friedrich, Reitz, Honorat und Hack ersetzen Netz, Elvedi, Sander, Čvančara und Stöger.
Die Fohlen starteten schwungvoll in die Partie und tauchten in der Anfangsphase mehrfach im Strafraum der Gäste auf. In der zweiten Minute bediente Scally nach einem Hackentrick von Kleindienst Honorat, der aus dem Stand jedoch nur ein Schüsschen in die Arme des Torwarts produzierte. Wenige Augenblicke später bekamen die Gäste einen Eckball nicht verteidigt, sodass Friedrich in guter Position zum Abschluss kam, den Ball aber nicht richtig traf - dieser landete auf dem Tornetz.
Heidenheimer Führung aus heiterem Himmel - Itakura gleicht aus
Auch wenn Heidenheim danach etwas stabiler wirkte, waren die Borussen doch das klar tonangebende Team. Der Führungstreffer der Gäste nach 12 Minuten fiel daher aus heiterem Himmel. Ein Klärungsversuch per Grätsche im Mittelfeld von Weigl mutierte unglücklich zur Vorlage für Heidenheim. Nicolas wehrte einen Schuss von Schöpner zur linken Seite ab, wo Scienza vor Itakura zur Stelle war und aus spitzem Winkel ins kurze Eck traf - Nicolas sah dabei sehr schlecht aus.
Die Gladbacher benötigten ein paar Minuten, um sich von diesem Rückschlag zu erholen. Alsdann wurde das eigene Spiel wieder zielgerichteter und zehn Minuten nach dem Rückstand gelang der Ausgleich. Nach einer abgewehrten Ecke behauptete Reitz den Ball, wurschtelte sich durch und passte im Fallen auf Plea. Dessen abgefälschter Querpass landete bei Itakura, der aus zehn Metern halbrechts flach und wuchtig in Eck traf (22.).
Kleindienst trifft sehenswert per Hacke
Danach folgte eine starke Phase der Borussen, die mit viel Schwung agierten. Hack hatte eine große Kopfballchance, platzierte den Ball jedoch mittig aufs Tor, sodass Müller im Tor der Gäste die Kugel über den Kasten lenken konnte (26.). Die Gladbacher blieben dran und wollten etwas inszenieren, kamen bis zur Pause allerdings nicht mehr über Halbchancen hinaus. Mit Beginn des zweiten Durchgangs wurden die Heidenheimer im Offensivspiel deutlich aktiver und es entwickelte sich ein Spiel, in dem es munter hin und her ging.
Die Gäste waren zweimal knapp dran, aber auch Kleindienst hatte eine gute Chance, schoss in Rücklage aber über das Tor (51.). Besser machte es der Ex-Heidenheimer elf Minuten später. Da wurde eine Honorat-Flanke nach außen geklärt, wo Plea den Ball flach vors Tor zog. Kleindienst reagierte sechs Meter vor dem Kasten blitzschnell und beförderte den Ball sehenswert per Hacke in die Maschen (62.).
Kleindienst sicher vom Punkt - Pieringer bringt Heidenheim per Strafstoß wieder ran
In einem weiterhin munteren Spiel hatte Kleindienst die nächste Gelegenheit, sein harter Flachschuss von halblinks wurde von Müller noch um den Pfosten gelenkt (73.). Kurz darauf kombinierten sich die Borussen erneut in den Strafraum, wo Plea zu Fall gebracht wurde - der Elfmeterpfiff folgte prompt. Kleindienst trat an und verwandelte perfekt - sein Ex-Kollege Müller hatte keine Chance, auch wenn er in der richtigen Ecke war (75.).
Mit dem 3:1 schien das Match entschieden, doch das war nicht so. Denn nur wenige Minuten später meldete sich der VAR, der nach einer Flanke in den Gladbacher Strafraum ein Handspiel von Weigl ermittelt hatte. Schiedsrichter Siebert schaute sich die Situation am Monitor an und entschied schließlich auf Strafstoß. Pieringer verlud Nicolas und schaffte den Anschluss (80.).
Eine aufreibende Schlussphase
Es wurde also eine spannende und aufreibende Schlussphase. Heidenheim warf alles nach vorn und hatte in der 88. Minute zwei Riesengelegenheiten zum Ausgleich. Zunächst kam Kaufmann zentral im Strafraum frei zum Kopfball - Nicolas lenkte den Ball mit einem Reflex über die Latte. Nach der folgenden Ecke stand Conteh am langen Pfosten blank, traf den Ball aber nicht richtig, sodass Nicolas letztlich keine Mühe hatte.
In der sechsminütigen Nachspielzeit versuchten die Gäste alles, stellten sich aber nicht wirklich geschickt an. Derweil hatten die Borussen hochkarätige Konterchancen. Zunächst legte Kleindienst per Hacke in den Lauf des eingewechselten Čvančara, der mit Ball am Fuß Richtung Tor sprintete und einen Knaller an den Posten setzte (90.+2). Zwei Minuten später stand Kleindienst beim nächsten Konter allein vor Müller, scheiterte jedoch. Den Rebound verzog Čvančara deutlich.
Čvančara lässt Hochkaräter ungenutzt
Und in der letzten Minute der Nachspielzeit ließ Čvančara auch seine dritte Möglichkeit ungenutzt. Der ebenfalls eingewechselte Stöger setzte den Tschechen in Szene, doch dieser blieb aus kurzer Distanz an Müller hängen. Letztlich war das egal, denn kurz darauf wurde die Partie abgepfiffen und Borussia sicherte sich verdientermaßen die drei wichtigen Punkte mit einer engagierten Leistung.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Nicolas - Lainer, Friedrich, Itakura, Scally (90. Chiarodia) - Weigl, Reitz (85. Sander) - Honorat (81. Čvančara), Plea (90. Neuhaus), Hack (81. Stöger) - Kleindienst
weiter im Kader: Sippel (ETW), Fukuda, Ullrich, Ranos
1. FC Heidenheim: Müller - Busch (80. Schimmer), P. Mainka, Gimber (80. Kerber), Föhrenbach - Maloney, Schöppner, Beck (59. Conteh), Wanner (67. Kaufmann), Scienza (67. Honsak) - Pieringer
Tore: 0:1 Scienza (12.), 1:1 Itakura (22.), 2:1 Kleindienst (62.), 3:1 Kleindienst (75./FE), 3:2 Pieringer (80./HE)
Gelbe Karten: Hack, Kleindienst - Schöppner, Gimber, Kerber
Schiedsrichter: Daniel Siebert
Zuschauer: 50.794
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