Borussias Trainer Daniel Farke nahm gegenüber dem Heimsieg gegen Wolfsburg vor einer Woche drei Veränderungen in der Startelf vor: Hofmann, Koné und Weigl begannen für Stindl, Ngoumou und Kramer (alle Bank). Hofmann führte die Borussen erstmals als Kapitän aufs Feld.
Die Borussen starteten konzentriert in die Partie, in der die Frankfurter von Beginn an mehr Spielanteile hatten. Zu Torchancen kamen die Hessen gegen die gut gestaffelten Gladbacher zunächst nicht. Die Fohlen wiederum näherten sich erstmals in der 8. Minute dem Frankfurter Tor, als Neuhaus bei einem Schuss der Ball etwas versprang.
Hofmann rundet einen perfekten Spielzug ab
Die Borussen spielten durchaus selbstbewusst hinten heraus - so auch in der 13. Minute. Da passte Elvedi auf links halblang an die Mittellinie, wo Thuram den Ball annahm und auf Plea ablegte. Der wiederum spielte direkt weiter zu Neuhaus, der sich perfekt bewegte und auf Thuram passte, der über die linke Seite gestartet war. Thuram schaltete den Turbo ein, lief den Gegenspielern davon und passte im richtigen Moment quer in den Strafraum, wo der mitgelaufene Hofmann mit seinem neunten Saisontor überlegt zur Gladbacher Führung einnetzte.
Das war wirklich ein sehenswert heraus gespielter Treffer, der den Borussen weiteres Selbstvertrauen gab. Sie verteidigten aufmerksam und zeigten immer wieder vielversprechende Ansätze, sich nach vorne zu kombinieren. Allerdings kamen sie nicht mehr wirklich in eine gefährliche Abschlussposition. Die Frankfurter hatten in der 23. Minute ihre beste Möglichkeit im ersten Durchgang, als Sow aus 18 Metern abzog und Itakura den Ball noch abfälschte. Omlin machte sich lang, griff über und lenkte den Ball mit einer herausragenden Parade über die Latte.
Omlin mit herausragenden Paraden
In der Schlussphase der ersten Halbzeit erhöhte die Eintracht den Druck, doch die Borussen verteidigten weiter sauber. Auch weil Omlin in der 44. Minute nochmals zupackte, als Kolo Muani zum Abschluss kam. Nach dem Seitenwechsel blieben die Frankfurter Offensivbemühungen zunächst Stückwerk, während die Borussen zwei, drei richtig gute Kontersituationen hatten. Doch Neuhaus wurde nach einem Spielzug über Plea und Hofmann im allerletzten Moment von Lenz gestört (52.) und kurz darauf erreichte Thuram nach einem Antritt den in der Mitte postierten Plea nicht.
Nach einer Stunde wechselten die Frankfurter offensiv und schalteten zwei Gänge hoch. Die Borussen wurden nunmehr tief in die eigene Hälfte gedrückt und hatten kaum noch Ballkontrolle. Es wurde eine reine Abwehrschlacht im Waldstadion. Bensebaini klärte am Sechzehner gegen Aaronson und der Ball senkte sich aufs Tornetz (61.) und Ebimbe zwang Omlin mit einem Schuss aus 17 Metern zur nächsten Glanzparade (65.). Nach der folgenden Ecke ballerte Kolo Muani mit vollem Risiko über das Tor.
Keine Entlastung mehr für Borussia - Frankfurts Ausgleich folgerichtig
Mit dieser Schlagzahl ging es weiter. Kolo Muani traf bei einer Abnahme im Sechzehner nur den Pfosten und Ebimbe kam zum freien Rebound aus sechs Metern, aber erneut war Omlin mit einem Reflex zur Stelle und rettete (75.). Weil es weiterhin keinerlei Entlastung gab, bewegten sich die Borussen auf extrem dünnen Eis. Und es war nicht überraschend, dass dieses in der 83. Minute brach. Alidou brachte den Ball von Borussias rechter Seite flach in den Strafraum, wo Kolo Muani viel Platz hatte. Der Franzose nahm den Ball perfekt an und überwand Omlin mit einem Flachschuss - das Leder rauschte unter dem Körper des Goalies hindurch.
Vom Spielverlauf her war der Ausgleich mehr als verdient und nun bestand kurzzeitig die Befürchtung, dass das Spiel komplett kippen könnte. Doch plötzlich nahmen die Borussen wieder aktiv am Geschehen teil und zeigten sich endlich wieder in der Frankfurter Hälfte. Den Hessen wiederum fehlte offenbar der Mut, nach dem Ausgleich komplett ‘All In’ zu gehen. Sie scheuten das Risiko und so verliefen die Schlussminuten weitestgehend auf Augenhöhe. Am Ende steht ein Punkt für die Borussen, der insgesamt etwas glücklich, aber letztlich auch nicht unverdient war.
Kurzstatistik zum Spiel:
Eintracht Frankfurt: Trapp - Tuta, Hasebe, Jakic (17. Knauff (76. Alidou)- Buta, Rode (55. Ebimbe), Sow, Lenz, Borré (55. Aaronson), Kamada (76. Alario) - Kolo Muani
Borussia Mönchengladbach: Omlin - Scally, Itakura, Elvedi, Bensebaini (90.+2 Netz) - Weigl, Koné - Hofmann (90.+2 Friedrich), Neuhaus (74. Stindl), Plea (64. Ngoumou) - Thuram
weiter im Kader: Olschowsky (ETW), Lainer, Kramer, Wolf, Herrmann
Tore: 0:1 Hofmann (13.), 1:1 Kolo Muani (83.)
Schiedsrichter: Sven Jablonski
Gelbe Karten: Kamada - Stindl, Koné
Zuschauer: 50.000