Borussias Trainer Daniel Farke nahm zwei Veränderungen in der Startelf gegenüber dem torlosen Derby in der vergangenen Woche vor. Plea und Ngoumou begannen für Koné (gesperrt) und Hofmann (hatte unter der Woche aus persönlichen Gründen nicht trainiert). Neuhaus rückte auf die Sechserposition neben Kramer, Stindl spielte zentral und Plea auf links.
Die Gäste aus Wolfsburg waren von Beginn an das aktivere Team und strahlten in ihren Aktionen deutlich mehr Selbstvertrauen aus als die Borussen. Die Folge war die erste Torchance der Wölfe durch Marmoush, der Omlin mit einem Kopfball prüfte (5.). Während die Gladbacher nicht annähernd gefährlich an den gegnerischen Strafraum kamen, lag die Führung der Wolfsburger mehr als nur in der Luft.
Wolfsburgs Führungstreffer wird vom VAR einkassiert
In der zehnten Minute schlug der Ball dann auch hinter Omlin ein, nachdem die Gäste einen blitzschnellen Umschaltangriff durch Marmoush vollendet hatten. Aus der Nordkurve regnete es Ostereier in Richtung der feiernden Wölfe, denen die Freude jedoch aus einem anderen Grund verdorben wurde. Aufgrund einer knappen Abseitsstellung wurde der Treffer durch den VAR einkassiert.
Glück für die Borussen, die erst nach 22 Minuten einen ersten Torschuss zu verzeichnen hatten. Nach einer starken Aktion gegen Arnold legte Stindl auf Plea ab, dessen Distanzschuss Casteels jedoch vor keine großen Probleme stellte. Auf der anderen Seite durften die Fohlen durchatmen, nachdem Fischer den Ball knapp am Tor vorbeigeschossen hatte (25.).
Ngoumou trifft aus dem Nichts
Dass im Borussia-Park nach 34 Minuten der Führungstreffer bejubelt werden konnte, hatte sich wahrlich nicht abgezeichnet. Casteels spielte im Aufbau einen schwachen Pass, den Neuhaus abfing. Der Ball gelangte über Thuram zu Ngoumou, der von rechts nach innen zog und mit links präzise ins lange Eck traf. Der Jubel des Franzosen über seinen ersten Saisontreffer war entsprechend groß, zumal ihm bis dahin so gut wie nichts gelungen war.
Nach der überraschenden Führung wirkte das Spiel der Borussen etwas gefestigter, allerdings wurde es immer wieder durch unsaubere Aktionen bei Ballbesitz ausgebremst. Die Wolfsburger ihrerseits wirkten nach dem Gegentor nicht mehr so ballsicher und so war das Spiel recht zerfahren. Kurz vor dem Pausenpfiff griff Omlin nochmal stark gegen Marmoush zu.
Klare Leistungssteiger nach der Pause
Nach dem Seitenwechsel drängte Wolfsburg zunächst mit viel Wucht auf den Ausgleich und wäre fast schon nach zwei Minuten erfolgreich gewesen. Doch einmal mehr war Omlin auf dem Posten und rettete mit einer klasse Fußabwehr gegen Svanberg. Die Wolfsburger blieben zwar auch in der Folgezeit zielstrebig und gefährlich, allerdings weiterhin nicht konkret genug im Abschluss. Derweil schafften es die Borussen ihrerseits, das eigene Spiel nun konkreter in Richtung der Tor der Gäste zu orientieren.
In dieser Phase war es ein ordentliches und gut anzusehendes Bundesligaspiel, auch wenn die echten Torchancen auf beiden Seiten ausblieben. Bis zur 63. Minute - da flankte Ngoumou an den zweiten Pfosten, wo Plea den Ball per Kopf fast von der Grundlinie zurück in den Fünfer legte, wo Thuram zum 2:0 einnickte. Das war bereits die Vorentscheidung im Borussia-Park, denn dieser Treffer zog den Wölfen den Zahn und sorgte dafür, dass die Gladbacher jetzt im Ballbesitz gefestigter agierten. Es gab noch mehrere interessante Torannäherungen der Fohlen - so vergab Neuhaus nach starker Ablage einen freien Schuss aus zentraler Position (67.).
Die Wolfsburger Angriffsbemühungen wurden immer harmloser, die Borussen verteidigten aufmerksam und fuhren weitere schnelle Konter, die letztlich nicht genutzt wurden. Dennoch geriet der Heimsieg der Fohlen in der Schlusssequenz zu keiner Zeit in Gefahr und am Ende steht, auch aufgrund einer klaren Leistungssteigerung nach der Pause, ein verdientes 2:0 für die Borussia.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Omlin - Scally (76. Lainer), Itakura, Elvedi, Bensebaini - Neuhaus (90.+2 Friedrich), Kramer - Ngoumou (69. Wolf), Stindl (69. Hofmann), Plea (90.+2 Netz) - Thuram
weiter im Kader: Olschowsky (ETW), Herrmann, Weigl, Fraulo
VfL Wolfsburg: Casteels - Fischer (82. Guilavogui), Lacroix, van de Ven, Paulo Otavio - Arnold (59. Paredes), F. Nmecha, Gerhardt (59. Waldschmidt), Svanberg, Kaminski - Marmoush (71. Wind)
Tore: 1:0 Ngoumou (34.), 2:0 Thuram (63.)
Schiedsrichter: Timo Gerach
Gelbe Karten: - Lacroix
Zuschauer: 51.127