Borussias Trainer Daniel Farke nahm gegenüber der Niederlage in Leipzig vor einer Woche zwei Veränderungen in der Startelf vor: Jonas Omlin und Lars Stindl ersetzten Tobias Sippel und Alassane Plea (beide Bank). Die Partie begann mit Feldvorteilen für die Fohlenelf, die in der 7. Minute die erste Torchance verzeichnete: Nach einer Freistoßflanke von Hofmann von der rechten Seite bugsierte Elvedi den Ball am zweiten Pfosten mit links aus spitzem Winkel über den Kasten.
Eine Minute später eroberte Hofmann im Offensivpressing den Ball, Thuram passte von der Grundlinie perfekt in den Rückraum, wo Stindl aus elf Metern nahezu freistehend verzog (8.). Werder kam nach und nach besser auf, doch auch die nächste Großchance hatten die Gladbacher. Elvedi spielte einen öffnenden Pass auf den Flügel zu Hofmann, der flach vors Tor zu Thuram passte, der mit seiner Direktabnahme aus drei Metern am Torwart scheiterte (22.).
Werder kommt auf und Thuram lässt die nächste Großchance liegen
Borussia ließ die Chancen liegen und sorgte damit dafür, dass Werder nun aktiver am Spiel teilnahm. Die Bremer waren plötzlich deutlich griffiger und die Borussen boten defensiv einiges an. Hofmann klärte nach einem Ballverlust von Koné im letzten Moment gegen Füllkrug (30.) und Werder hatte noch mehrere gefährliche Ansätze, die von den Borussen regelrecht aufgelegt wurden. Die Gladbacher konnten sich bei den Gästen bedanken, dass diesen im Abschluss der Punch fehlte.
Der fehlte allerdings auch den Borussen, nachdem Itakura bei einem Konter den Ball nach vorn trieb und auf Thuram passte. Der Franzose blieb mit Glück am Ball und wollte dann aus dem Lauf heraus das Leder mit der rechten Hacke ins Tor lupfen, was jedoch misslang (42.).
Umstellung auf Dreierkette nach der Pause
Zur zweiten Halbzeit stellte Farke auf Dreierkette um - Kramer gab den zentralen Mann zwischen Elvedi und Itakura. Die Außenverteidiger rückten auf, Neuhaus spielte neben Koné, Stindl zentral hinter Hofmann und Thuram. Die Bremer hatten große Probleme, sich auf die Neuausrichtung der Borussen einzustellen, die wiederum daraus Kapital schlagen konnten. Nach einem Werder-Einwurf antizipierte Hofmann aufmerksam auf einen Rückpass der Bremer und leitete auf Thuram weiter. Der zog von halblinks quer zum Sechzehner und traf mit einem wuchtigen Flachschuss zum 1:0 ins Eck (48.).
In der Folgezeit spielten die Borussen die Gäste nahezu an die Wand. Einzig der zweite Treffer wollte nicht gelingen: Hofmann schoss sich freistehend selbst an (54.), einen Freistoß des Nationalspielers parierte Bremens Keeper (58.) und der war auch nach einer schnellen Kombination über Elvedi und Hofmann zur Stelle, als Thuram es mit einem Flachschuss versuchte (61.). Die Gäste fanden kaum statt - bis zur 65. Minute.
Bremer Ausgleich wie aus dem Nichts - Neuhaus trifft
Da verloren die Borussen den Ball im Aufbau und der eingewechselte Schmid passte in die Schnittstelle auf Ducksch. Itakura versuchte mit einer Grätsche zu retten und blockte auch kurzzeitig den Ball, doch Ducksch behielt die Kontrolle. Weil Omlin aus seinem Tor geeilt war und quasi im Schatten von Itakura auch am Boden war, fand Ducksch die Lücke und schob den Ball zum Ausgleich ins Tor.
Das war sehr ärgerlich für die Borussen, die danach zwar nicht mehr so dominant wie in der Viertelstunde nach der Pause agierten, aber weitestgehend die Kontrolle behielten. Und ihnen gelang in der 73. Minute die erneute Führung. Hofmann passte auf Stindl, der nach guter Annahme zentral abschloss. Bremens Keeper parierte erneut, doch der Rebound landete an der Strafraumgrenze bei Neuhaus. Der zog mit links ab und der Flachschuss passte perfekt.
Ducksch gleicht erneut aus
Nach der neuerlichen Führung sah alles nach einem verdienten Heimsieg für die Borussen aus, denn Werder kam nicht wirklich gefährlich vor das Gladbacher Tor. Bis zur 89. Minute: Da brachte Weiser einen eigentlich ungefährlichen Flankenball in den Strafraum, wo Ducksch am zweiten Pfosten gegen Itakura das Kopfballduell gewann und auf Füllkrug ablegte. Der wiederum ließ den Ball geschickt zurück auf Ducksch prallen, der aus rund 14 Metern durch die Beine von Scally präzise ins lange Eck traf - Omlin streckte sich vergebens (89.).
In der Nachspielzeit waren die Gäste dem Sieg dann sogar näher als die Borussen, doch Ducksch verpasste seinen dritten Treffer, weil ein Flankenball noch von Füllkrug abgefälscht wurde, sodass Ducksch nicht präzise abschließen konnte. So blieb es beim 2:2, was für die Borussen angesichts der Vielzahl an klaren Chancen zu wenig war.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Omlin - Scally, Itakura, Elvedi, Netz - Kramer, Koné - Hofmann, Neuhaus, Stindl (85. Wolf) - Thuram (75. Plea)
weiter im Kader: Sippel (ETW), Friedrich, Herrmann, Lainer, Ngoumou, Fraulo, Telaovic
Werder Bremen: Zetterer - Pieper, Stark, Chiarodia (63. Buchanan)- Weiser, Gruev (81. Philipp), Jung, Schmidt (63. Schmid), Stage (87. Dietrich)- Füllkrug, Ducksch
Tore: 1:0 Thuram (48.), 1:1 Ducksch (65.), 2:1 Neuhaus (73.), 2:2 Ducksch (89.)
Schiedsrichter: Tobias Reichel
Gelbe Karten: Neuhaus - Weiser
Zuschauer: 54.042 (ausverkauft)