Borussias Trainer Daniel Farke änderte die Startelf gegenüber der Niederlage in Augsburg am Mittwoch auf drei Positionen: Scally, Stindl und Hofmann begannen für Lainer, Plea und Ngoumou (alle Bank). Christoph Kramer, der in Augsburg mit einer Schädelprellung zur Pause ausgewechselt werden musste, stand zur Verfügung.
Die Partie in Sinsheim begann von beiden Teams recht verhalten. Borussia hatte etwas mehr Ballbesitz, aber konkrete Gefahrenmomente gab es weder hier noch dort. Das änderte sich in der 12. Minute, als Omlin den Ball schnell abwarf und im weiteren Verlauf Kramer an der Mittellinie auf Stindl passte. Der Kapitän spielte einen präzisen Crosspass in den Lauf von Hofmann, der den Ball mit dem Kopf mitnahm und überlegt aus 14 Metern ins rechte Eck platzierte - Borussia gelang mit dem ersten Abschluss die Führung.
Hofmann schnürt den Doppelpack
Aus dem Anstoß heraus entwickelte sich direkt die Ausgleichschance für Hoffenheim. Weigl grätschte den Ball unfreiwillig in den Lauf eines Gegenspielers und plötzlich war Baumgartner durch. Er umspielte Omlin und brachte den Ball aus spitzem Winkel vors Tor, wo Itakura vor der Linie rettete (13.). In der Folgezeit wurde jedoch deutlich, dass die Hoffenheimer an dem Rückstand erheblich zu knabbern hatten. Sie kamen überhaupt nicht in Schwung, während die Borussen überlegt Ball und Gegner laufen ließen.
Aus der offensichtlichen Überlegenheit kreierten die Fohlen allerdings keine konkreten Torchancen, auch wenn es mehrere gute Ansätze gab. In der 37. Minute war dann jedoch wieder Jonas Hofmann mit einem Lauf in die Tiefe zur Stelle. Stindl spielte einen Chippass auf Hofmann, der zunächst den Abschluss verpasste und von Brooks gestört wurde. Allerdings flipperte der Ball von einem Hoffenheimer wieder zurück zu Hofmann, der daraufhin trocken ins rechte untere Eck traf. Der Jubel währte nur kurz, weil der Assistent auf Abseits entschieden hatte. Doch nach einer langen Überprüfung durch den VAR wurde die Entscheidung korrigiert und der Treffer gegeben (39.).
Hoffenheim gelingt zehn Minuten vor Schluss der Anschlusstreffer
Kaderabek hatte kurz darauf Hoffenheims zweite Gelegenheit, schoss aber freistehend deutlich über den Kasten (43.). So ging es mit einer vermeintlich komfortablen 2:0-Führung für die Borussia in die Pause. Hoffenheim wechselte zweifach und legte mit Beginn des zweiten Durchgangs an Aggressivität zu. Doch die Gladbacher hielten dagegen und weil die Gastgeber spielerisch weiterhin sehr eindimensional agierten, hielten die Fohlen zunächst jegliche Gefahr vom eigenen Tor fern.
So wurde es eine zähe Angelegenheit in Sinsheim, zumal die Borussen auch nicht zwingend auf den vorentscheidenden dritten Treffer spielten. Es gab eine gute Konterchance über Thuram, Hofmann und Stindl, doch den Schuss von Stindl aufs kurze Eck parierte Baumann (66.). Die Gastgeber wechselten nochmals offensiv und sie kreierten nun auch gefährliche Momente im Gladbacher Strafraum. Kramaric schoss knapp vorbei (77.), Baumgartner köpfte an den Pfosten (78.) und in der 80. Minute gelang Hoffenheim der Anschlusstreffer.
Stindl sorgt für die Entscheidung, Wolf legt nach
Bei einer Flanke an den zweiten Pfosten kam Bensebaini nicht ins Kopfballduell gegen Baumgartner, der in die Mitte ablegte, wo Bebou aus kurzer Distanz nur noch den Fuß hinhalten musste. Zehn Minuten plus Nachspielzeit waren noch zu absolvieren und den Borussen drohte eine heiße Schlussphase mit offenem Ausgang. Doch daraus wurde nichts, weil die Fohlen die richtige Antwort parat hatten. Sie kombinierten vernünftig nach vorn, wo der Ball über Umwege bei Scally landete, der wiederum kurz auf Hofmann passte. Der Doppeltorschütze leitete aus der Drehung geschickt weiter auf Stindl, der aus sieben Metern mit dem Innenrist überlegt rechts unten ins Eck zum 3:1 vollendete (83.).
Das war die Entscheidung in Sinsheim - Hoffenheim wurde mit dem dritten Gegentreffer der Stecker gezogen. Die Borussen wickelten die letzten Minuten seriös ab und stellten in der Nachspielzeit sogar noch auf 4:1. Der eingewechselte Plea eroberte an der Mittellinie den Ball, Koné passte auf den ebenfalls eingewechselten Netz, der links in den Strafraum lief und mit seiner präzisen Hereingabe den gleichfalls neu gekommenen Wolf fand. Wolf hatte keine Mühe, aus drei Metern seinen ersten Saisontreffer zu erzielen (90.+1). Am Ende steht der verdiente erste Auswärtssieg für die Borussen, die effizient das ausgenutzt haben, was ihnen die schwächelnden Hoffenheimer anboten.
Kurzstatistik zum Spiel:
TSG Hoffenheim: Baumann - Brooks, Kabak, Nsoki - Kaderabek (62. Dabbur), Rudy (46. Tohumcu), Angelino, Baumgartner, Kramaric - Bischof (74. Becker), Dolberg (46. Bebou)
Borussia Mönchengladbach: Omlin - Scally (90.+5 Lainer), Itakura, Elvedi, Bensebaini - Weigl, Koné - Hofmann (90. Netz), Kramer (90.+5 Jantschke), Stindl (86. Wolf) - Thuram (86. Thuram)
weiter im Kader: Olschowsky (ETW), Friedrich, Neuhaus, Ngoumou
Tore: 0:1 Hofmann (12.), 0:2 Hofmann (37.), 1:2 Bebou (80.), 1:3 Stindl (83.), 1:4 Wolf (90.+1)
Schiedsrichter: Benjamin Brand
Gelbe Karten: Angelino, Brooks - Koné
Zuschauer: 24.190