Borussias Trainer Daniel Farke konnte in Augsburg wieder auf Marcus Thuram zurückgreifen, musste aber auf den kurzfristig erkrankten Jonas Hofmann verzichten. Lars Stindl stand aufgrund seiner Gelbsperre nicht zur Verfügung. Thuram übernahm die Position in der Sturmmitte, Ngoumou rückte aus der Zentrale auf die rechte Seite auf die Hofmann-Position. Ansonsten blieb alles unverändert – mit Lainer als Rechtsverteidiger und Kramer als Zehner.
In der kalten Augsburger Arena entwickelte sich von Beginn an das erwartet zähe Spiel. Borussia hatte mehr Ballbesitz, wobei Augsburg nicht so passiv agierte, wie man es von ihnen schon öfter gesehen hat. Daher hatten die Gastgeber auch die ersten Torgelegenheiten. Nach einem Einwurf kam Arne Maier freistehend zum Abschluss, knallte den Ball aber über das Tor (6.). Drei Minuten später liefen die Borussen in den ersten Konter des Abends, als man keinen Zugriff bekam und Berisha Omlin zu einer Parade nötigte (9.).
Omlin patzt, aber Beljos Tor wird wegen Abseits einkassiert
Die Fohlen kamen im Offensivspiel nicht über Ansätze hinaus. Koné probierte es mit einem flachen Distanzschuss, den Augsburgs Keeper ohne Mühe hielt (17.) und kurz darauf zischte ein Flachschuss von Lainer knapp am Tor vorbei (18.) Doch wirklich zwingend waren die Gladbacher Offensivbemühungen nicht, allerdings galt das auch für die Gastgeber. Hektisch wurde es dann in der 36. Minute nach der ersten Ecke der Augsburger.
Der Ball wurde weitergeleitet in Richtung Tor, wo Omlin unter Bedrängnis von Gouweleeuw nicht richtig zupackte und den Ball fallen ließ. Beljo staubte zur vermeintlichen Augsburger Führung ab. Die Gladbacher protestierten aufgrund der Behinderung des Torwarts im Fünfmeterraum, doch Schiedsrichter Schlager wollte davon nichts wissen. Dennoch wurde das Tor nicht anerkannt, weil Gouweleeuw haarscharf im Abseits gestanden hatte.
Kramer nach Kopftreffer raus - Augsburg dreht nach der Pause auf
Auf der anderen Seite eroberte Koné stark den Ball in der gegnerischen Hälfte, sein Flachschuss wurde abgefälscht und landete am zweiten Pfosten bei Thuram. Der probierte es mit letztem Einsatz aus spitzem Winkel, doch Gikiewicz war zur Stelle (40.). Kurz vor dem Pausenpfiff bekam Kramer einen direkten Freistoß von Berisha in der Mauer voll an den Kopf und wurde ausgeknockt. Zur zweiten Halbzeit blieb er folgerichtig draußen und wurde durch Neuhaus ersetzt.
Augsburg ging den zweiten Durchgang mutiger an und störte die Gladbacher frühzeitig. Mit dem aggressiven Pressing taten sich die Borussen äußerst schwer. Ein kontrolliertes Aufbauspiel gelang ihnen kaum und spätestens kurz hinter der Mittellinie wurde der Ball verloren. Augsburg kam derweil nach Umschaltangriffen zu Abschlüssen. Maier zielte am langen Pfosten vorbei (50.) und Berisha gab einen sehenswerten Schuss von der Strafraumgrenze ab, den Omlin mit einer ebenso sehenswerten Flugeinlage übers Tor lenkte (52.). Die Gladbacher bekamen weiterhin keine Struktur ins Spiel und hinten brannte es teilweise lichterloh - Omlin klärte im Fünfer gegen Berisha (60.).
Nach dem x-ten Gladbacher Ballverlust schlägt Berisha zu
Drei Minuten später setzte sich Gouweleeuw bei einer Ecke einfach gegen Plea durch und köpfte an den Außenpfosten. Der Führungstreffer für Augsburg war längst überfällig, doch dann beruhigte sich das Spiel ein wenig. Die Gastgeber gingen nicht mehr ganz so forsch zu Werke und die Gladbacher bekamen wieder etwas mehr Spielanteile. Allerdings blieben sie weiterhin erschreckend harmlos. Kombinationen versandeten und Einzelaktionen waren einfältig und einfallslos. Immerhin sah es so aus, als ob die Borussen zumindest das torlose Remis sichern und einen Punkt mit nach Hause nehmen könnten.
Doch selbst das sollte nicht gelingen. In der 82. Minute gab es den x-ten Ballverlust im Mittelfeld - diesmal war es ein verunglückter Kopfball von Lainer in die Mitte. Augsburg startete den nächsten Umschaltangriff, der eingewechselte Yeboah tanzte Lainer aus und seine Hereingabe verwertete Berisha zentral im Strafraum artistisch mit der Hacke zum 1:0 - Omlin hatte keine Abwehrchance. Danach bemühten sich die Borussen zwar um den Anschluss, doch sie blieben weiter extrem harmlos und auch die letzte Patrone, mit Friedrich eine Brechstange einzuwechseln, wurde zum Rohrkrepierer. So stand am Ende ein hochverdienter Sieg für Augsburg gegen eine in allen Belangen enttäuschende Fohlenelf.
Kurzstatistik zum Spiel:
FC Augsburg: Gikiewicz - Gumny, Gouweleeuw, Uduokhai, Pedersen - Engels, Rexhbecaj (81. Dorsch), Maier (81. Jensen), Demirovic - Beljo (66. Yeboah), Berisha (90.+2 Bauer)
Borussia Mönchengladbach: Omlin – Lainer (87. Wolf), Itakura, Elvedi, Bensebaini - Weigl (90. Friedrich), Koné (87. Telalovic) - Ngoumou (75. Herrmann), Kramer (46. Neuhaus), Plea - Thuram
weiter im Kader: Olschowsky - Jantschke, Netz, Scally
Tore: 1:0 Berisha (82.)
Schiedsrichter: Daniel Schlager
Gelbe Karten: Dorsch - Lainer
Zuschauer: 23.000
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