Am letzten Samstag beim Spiel der Legenden von Borussia Mönchengladbach gegen die aktuelle Mannschaft waren im Borussia-Park eine Vielzahl an wohlbekannten Namen auf dem Platz vertreten. Doch als bei den Gegnern von Arango, Raffael & Co. ein gewisser Semir Telalovic zweimal traf, da wunderten sich einige Besucher schon. Semir wer? Ach, dieser Stürmer aus der zweiten Mannschaft.
Noch ist der Name Semir Telalovic in Mönchengladbach nicht geläufig. Dabei hat der 22-Jährige eine durchaus interessante Vita. Zehn Tore hat in er laufenden Saison in der Regionalliga-West für Borussias U23 bereits erzielt. Noch vor anderthalb Jahren kickte er in der sechsten Liga und nun darf der 1,87 große Stürmer mit Christoph Kramer und Konsorten im Borussia-Park auflaufen. Auch wenn es nur ein Event-Spiel war, so hat Telalovic doch gewissermaßen den Fuß in der Tür.
»Ich komme ganz gut klar und habe mich schnell eingefunden«
Während die Kollegen aus dem Team von Trainer Eugen Polanski im Weihnachtsurlaub sind, trainiert der Deutsch-Bosnier bei den Profis. Daniel Farke hatte ihn schon mal in der Hinrunde kurz dazu genommen und jetzt wieder. Natürlich auch deshalb, weil noch einige Profis fehlen, nicht zuletzt Marcus Thuram, der im WM-Finale spielte. Die Gelegenheit will Telalovic jedenfalls nutzen: »Es macht unglaublich Spaß, man lernt jeden Tag auf und neben dem Platz dazu und entwickelt sich spürbar weiter«.
Die Integration klappt laut Telalovic problemlos. »Ich komme ganz gut klar und habe mich schnell eingefunden«. Ob er nur ein Lückenfüller ist und bleibt, oder ob er eine Perspektive im Team von Daniel Farke hat, wird sich zeigen. »Ich würde mir natürlich wünschen, weiter dabei zu sein. Aber das entscheide nicht ich«, sagt der Mittelstürmer, der über ein ordentliches Tempo verfügt und seinen Torriecher auch im Training unter Beweis stellt. »Ob es nach oben reicht, weiß ich nicht«, sagt Telalovic. »Ich gebe einfach weiter Gas von Tag zu Tag und der Rest ergibt sich.« Möglich, dass die Borussenfans den Namen Semir Telalovic künftig öfter hören werden.
von Marc Basten