14. Spieltag: Borussia Mönchengladbach - SC Freiburg

0:6! Borussia lässt sich von Freiburg in Einzelteile zerlegen

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Ohne Worte. (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Borussia Mönchengladbach erlebte gegen den SC Freiburg ein historisches Debakel. Nach 37 Minuten lag die Fohlenelf im heimischen Stadion mit 0:6 hinten. Die Borussen ließen sich von Freiburg in alle Einzelteile zerlegen - es war ein katastrophaler Auftritt der gesamten Mannschaft.

Borussias Trainer Adi Hütter nahm gegenüber der Derbyniederlage vor einer Woche zwei Veränderungen in der Startelf vor: Für den unter der Woche mit Magen-Darm-Problemen kämpfenden Stindl und Herrmann begannen Thuram und Lainer. Die taktische Ausrichtung war ein 3-4-1-2, was allerdings bereits nach zwei Minuten keine gewichtige Rolle mehr spielte. Denn da ging der SC Freiburg in Führung, was gleichbedeutend mit einem historischen Zusammenbruch der Gladbacher Borussen war.

Die Borussen verteidigten nicht konsequent beim ersten Freiburger Angriff über Gladbachs rechte Seite, Schade flankte in die Mitte und Eggestein konnte - obwohl er den Ball zunächst nicht unter Kontrolle bekam - aus zehn Metern zentral zum 1:0 einnetzen (2.). Dieser Treffer sorgte bei den Borussen für eine kollektive Schockstarre, was in einem Debakel mündete. Während die Gladbacher im wahrsten Sinne des Wortes körperlich wie geistig abwesend wirkten, gingen die Freiburger bissig und mit der Konsequenz einer Spitzenmannschaft zu Werke.

Freiburg zerlegt Gladbach in alle Einzelteile

Die Freiburger zerlegten die Gladbacher in ihre Einzelteile. Nach fünf Minuten kombinierten sich die Gäste ohne große Gegenwehr in Position - eine Flanke von Demirovic köpfte Schade am zweiten Pfosten gegen Scally zum zweiten Freiburger Treffer ein. Und die Breisgauer blieben dran. Grifo zirkelte einen Freistoß von Gladbachs rechter Seite als Aufsetzer aufs Tor. Sommer wehrte nur nach vorne ab - genau vor der Füße von Lienhart, der den Ball aus kurzer Distanz zum 0:3 über die Linie drückte (12.). Und es kam noch schlimmer für die paralysierten Gladbacher. Grifo schlug eine Ecke an den kurzen Pfosten, wo Höfler den Ball zwischen Zakaria und Koné hindurch ins Tor verlängerte - 0:4 nach 19 Minuten im Borussia-Park.

Freiburg war ungeheuer effektiv, während die Borussen überhaupt nicht mehr wussten, wie ihnen geschah. Und es ging weiter. Wieder war es Grifo, der eine Freistoßflanke schlug. Elevdi konnte per Kopf nicht sauber klären, Höfler beförderte den Ball vors Tor und Höler bugsierte die Kugel aus wenigen Zentimetern mit der Schulter über die LInie - das hatte schon was von Slapstick (25.). Adi Hütter versuchte dann in aller Verzweiflung ein personelles Zeichen zu setzen und brachte nach einer halben Stunde Embolo und Herrmann für Plea und Lainer und stellte auf Viererabwehrkette um. Doch am fehlenden Zugriff der Gladbacher änderte sich zunächst nichts, auch wenn Zakaria eine erste echte Torchance für die Borussen hatte (34.). Freiburg stellte in der 37. Minute auf 6:0 - natürlich nach einem ruhenden Ball. Grifos Freistoßflanke köpfte Schlotterbeck vor Bensebaini in die Maschen.

Eine Katastrophe und kollektives Versagen

Mit einem unfassbaren 0:6 ging es in die Kabinen. Niemand im spärlich gefüllten Borussia-Park konnte sich erklären, was da in den ersten 45 Minuten passiert war. Nicht alle der 10.025 Zuschauer erlebten den zweiten Durchgang noch mit - viele hatten sich bereits auf den Heimweg gemacht. Sie verpassten nichts, denn die Partie war natürlich gelaufen. Die Borussen schafften es zumindest, die verbleibende Spielzeit mit Anstand über die Bühne zu bringen. Ein paar Halbchancen gab es, aber auch die Freiburger - die sich auf eine seriöse Abwicklung des Kantersiegs beschränkten - hätten noch nachlegen können. So trudelte ein denkwürdiges Spiel aus, das Borussia aber noch lange beschäftigen wird. Diese erste Halbzeit war schlichtweg eine Katastrophe und ein kollektives Versagen.

Kurzstatistik zum Spiel:

Borussia Mönchengladbach: Sommer - Ginter, Elvedi, Bensebaini - Lainer (30. Herrmann), Koné, Zakaria, Scally - Hofmann - Plea (30. Embolo), Thuram (70. Stindl)

weiter im Kader: Sippel (ETW), Netz, Benes, Kramer, Neuhaus, Wolf

SC Freiburg: Flekken - Kübler, Lienhart (82. Gulde), N. Schlotterbeck (82. K. Schlotterbeck), Günter - M. Eggestein (73. Haberer), Höfler, Schade (60. Sallai), Höler, Grifo - Demirovic (73. Jeong)

Tore: 0:1 Eggestein (2.), 0:2 Schade (5.), 0:3 Lienhart (12.), 0:4 Höfler (19.), 0:5 Höler (25.), 0:6 Schlotterbeck (37.)

Gelbe Karten: Bensebaini, Koné - Demirovic

Schiedsrichter: Robert Hartmann

Zuschauer: 10.025

 


von Marc Basten

 

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