Die sportliche Leitung bei Borussia Mönchengladbach befasst sich in diesen Tagen mit der Saisonanalyse, Präsident Rainer Bonhof äußert sich nun gegenüber den Vereinsmedien (Link zum kompletten Interview) über die aktuelle Situation. »Fest steht: Wir sind überhaupt nicht zufrieden, wie die Spielzeit sich entwickelt hat«, sagte er. »Platz 17 in der Rückrundentabelle ist ein deutliches Warnsignal«.
Bonhof wollte der internen Analyse nicht vorgreifen, sagte aber: »Es liegt auf der Hand, dass es uns nicht nachhaltig gelungen ist, die Probleme der Hinrunde abzustellen.« Er benannte die vielen Gegentore, die verspielten Führungen, aber auch die vielen verletzungsbedingten Ausfälle. »Auch das wird sicherlich ein Teil der Analyse sein«.
»Konkrete Lösungsansätze«
Der 72-Jährige erwartet, dass »hinter verschlossenen Türen alles angesprochen und kritisch aufgearbeitet wird«. Gleichzeitig fordert er »konkrete Lösungsansätze« und kündigte an: »Die Mannschaft braucht ganz sicher noch den einen oder anderen Spieler, der auch mal unbequem auf dem Platz sein kann und die Truppe führt«.
Er warb aber auch um Verständnis, weil der Umbau vor der Saison radikal gewesen sei. »Es waren allesamt Leistungsträger, die gegangen sind«, sagte Bonhof. »Diese Qualität kann man nicht auf Knopfdruck ersetzen«. Er stellte heraus, dass Franck Honorat und Robin Hack »tolle Verstärkungen« seien und Tomáš Čvančara nur aufgrund der Verletzungen nicht richtig in Tritt gekommen sei. »An ihm werden wir in der kommenden Saison viel Spaß haben«, ist sich Bonhof sicher.
»Unter dem Strich gute Transfers und Kaderveränderungen«
Mit den Verpflichtungen der Perspektivspieler Ullrich, Chiarodia und Ranos sowie den Leihen von Jordan und Wöber habe man »unter dem Strich gute Transfers und Kaderveränderungen« vorgenommen. »Genau da muss in diesem Sommer weitergemacht werden.« Bonhof deutete zudem an, dass aus dem Nachwuchsbereich der eine oder andere interessante Spieler aufrücken könnte. Der Begriff vom “Borussia-Weg” wurde von Bonhof nicht wirklich mit Inhalt gefühlt. »Wir wollen Spieler aus der Jugend in die Lizenzmannschaft bringen und darüber hinaus durch kluge Transfers die Mannschaft stärken«.
Klar ist, dass weder Sportgeschäftsführer Roland Virkus noch Trainer Gerardo Seoane zur Disposition stehen. Beide genießen das Vertrauen des Präsidiums. Bonhof hob hervor, dass Seoane »unseren Weg komplett mitgeht. Mir gefällt, dass er am Samstag direkt nach dem Spiel gesagt hat, dass er weiß, dass es viel zu tun gibt und er voller Energie ist. Das freut mich, denn er ist der richtige Trainer für uns.«