Nachdreher aus dem Borussia-Park

Nur mit fremder Hilfe ans rettende Ufer

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So gerade nochmal gutgegangen (Foto: Norbert Jansen - Fohlenfoto)

Borussia Mönchengladbach spielt auch in der nächsten Saison in der ersten Liga. Diese nüchterne Feststellung war neben dem schönen Wetter und emotionalen Verabschiedung von Patrick Herrmann und Tony Jantschke das einzig Positive kurz vor Ende einer schlimmen Saison.

Es war bezeichnend für diese Saison, dass Borussia Mönchengladbach am Ende auf die Schützenhilfe aus Köln angewiesen war, um am 33. Spieltag den Ligaverbleib zu sichern. Man selbst schleppte sich mit wackeligen Knien zum dritten Remis nacheinander und wäre damit nicht durch gewesen, wenn der FC gegen Union nicht in den letzten Minuten das Spiel noch gedreht hätte. 

So aber entging man um Haaresbreite dem Horrorszenario, am letzten Spieltag die Klasse sichern zu müssen. Der Auftritt gegen Frankfurt war ein Spiegelbild für diese komplett verkorkste Saison. Es stand eine Mannschaft auf dem Platz, die zweifellos wollte, aber es nicht besser konnte. Einsatzwillen, ein paar gelungene Einzelaktionen und mit Hack ein Spieler, der entgegen der Tendenz einen Lauf hat, waren die wenigen positiv zu bewertenden Dinge.

Diese Saison kann nicht schöngeredet werden - sie war ein Desaster

Dagegen stand eine Mängelliste, deren detaillierte Aufarbeitung sehr umfangreich ist und erst nach Abschluss der Saison Sinn ergibt. Die fußballerische Armut, die nicht vorhandenen Abläufe - da steht selbst den geduldigsten Gladbach-Fans das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Es ist mehr als nur offensichtlich, dass ein ‘weiter so’ keine Option sein kann und es definitiv nicht damit getan ist, an ein ‘paar Stellschrauben’ zu drehen. Diese Saison kann nicht schöngeredet werden - sie war ein Desaster.  

Gegen die Eintracht reichte es immerhin, um den einen Punkt zu sichern. Mehr war nicht drin, Frankfurt war vor allem in der Viertelstunde nach der Pause dem Führungstreffer deutlich näher. Bei den Borussen war vieles Stückwerk, zudem waren die wichtigen Spieler nicht annähernd bei einhundert Prozent. 

Čvančara brachte frische Impulse

Der einmal mehr als Rechtsverteidiger missbrauchte Honorat, hatte schon nach zwanzig Minuten sichtbare Schmerzen und lief im wahrsten Sinne des Wortes unrund. Plea war nicht fit und ein Ausfall, Koné pumpte schon früh und Elvedi schleppte sich nach einer Stunde mit einer Körperhaltung über den Rasen, als ob er jeden Moment zusammenbrechen würde.

Immerhin gab es von der Bank ein paar Impulse. Zwar brachte Čvančara auch nur einen gefährlichen Torabschluss zustande, aber seine Körpersprache und eingesprungenen Grätschen nahmen das Publikum und auch in gewisser Hinsicht die Kollegen mit. Und es war ganz gewiss nicht verkehrt, dass mit Jantschke und kurz darauf Herrmann auch noch die beiden ‘Veteranen’ kamen, die im Stadion eine Welle entfachten, auf der die Borussen sich über die Ziellinie retten konnten. 

Um Borussia Mönchengladbach muss man sich große Sorgen machen

Für Borussias Verantwortliche war es ein Glücksfall, dass nach dem Schlusspfiff die emotionale Verabschiedung der beiden Ur-Borussen Jantschke und Herrmann alles überstrahlte – ansonsten wäre das letzte Heimspiel gewiss nicht so gefühlt harmonisch über die Bühne gegangen. Man darf erleichtert sein, dass der Super-GAU unter Mithilfe aus der Domstadt abgewendet wurde und jetzt kann der letzte Spieltag in Stuttgart ohne akute Existenzangst abgewickelt werden. Weiterhin gilt jedoch: Um Borussia Mönchengladbach muss man sich große Sorgen machen und es wird alles andere als eine relaxte Sommerpause werden. 

 


von Marc Basten
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