Ende letzter Woche kehrte Nico Elvedi frisch blondiert aus dem verlängerten Urlaub zurück nach Mönchengladbach und sortierte sich - seiner Art entsprechend - brav und unauffällig in die Trainingsgruppe der Fohlen ein. Alles wie immer möchte man meinen. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Nico Elvedi nach acht Jahren bei der Borussia seinen Abgang planen würde.
Doch die Hinweise mehren sich, dass genau dies der Fall ist. Während Elvedi auch am Mittwoch die schweißtreibende Einheit im Borussia-Park mitmachte, soll hinter den Kulissen eifrig an einem Transfer des Schweizer Nationalspielers in die Premier League gebastelt werden. Die Wolverhampton Wanderers sollen heiß auf den 26-Jährigen sein und dessen Freundin hat sich, glaubt man dem Schweizer Boulevardblatt ‘Blick’, bereits vor Ort einen Eindruck über die Gegebenheiten verschafft.
Auch aus England gibt es entsprechende Meldungen und von dort wird auch das Preisschild beziffert, was die Gladbacher dem Innenverteidiger angeblich angeheftet haben: Für rund 9 Millionen Euro soll Elvedi ein Jahr vor Vertragsende zu haben sein. Ein Schnäppchen, gerade wenn man die Ablösesummen sieht, mit denen auf der Insel gewuchert wird. So titelt die Bild-Zeitung denn auch, dass Borussia Elvedi ‘verramschen’ würde.
Offiziell gibt es noch keine Verlautbarungen zu dem Thema, aber es sollen ernsthafte Verhandlungen zwischen Borussia und den Wolves laufen. Aus Gladbacher Sicht geht es nämlich nicht nur um die Ablöse, sondern auch um den noch ein Jahr (plus ein weiteres Jahr Option) laufenden Kontrakt von Elvedi. Dieser wurde im März 2021 verlängert und dem Gehaltsgefüge angepasst, das seinerzeit noch auf Champions-League-Niveau war. Entsprechend gibt es ein nicht unerhebliches Interesse bei der Borussia, Elvedi von der Payroll zu bekommen. Eine vernünftige Ablöse und die Gehaltseinsparung würden zweifellos Spielraum für die weiterhin notwendige Kaderauffrischung schaffen.
Sollte Elvedi gehen, müssten Virkus & Co allerdings die Baustelle Innenverteidigung nochmals öffnen. Zwar ist mit dem 18-jährigen Fabio Chiarodia der benötigte Linksfuß für die Innenverteidigung geholt worden, doch er dürfte nicht als Stammkraft eingeplant sein. So bleiben neben dem ‘ewigen Backup’ Tony Jantschke nur Ko Itakura und Marvin Friedrich. Itakura hat seinen Verbleib zugesichert, was Roland Virkus bestätigt hat und für Friedrich könnte der mögliche Abgang von Elvedi neue Perspektiven eröffnen. Gleichwohl wäre es notwendig, auch in diesem Bereich noch eine Verstärkung zu suchen, wenn Elvedi tatsächlich geht.