Nachdreher zum Spiel gegen Hoffenheim

Ein skurriles Spiel mit einem gerechten Resultat

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Die Schlüsselszene - Alassane Plea verschießt den Handelfmeter (Foto: TORfabrik.de)

Borussia Mönchengladbach kommt gegen die TSG Hoffenheim nicht über ein Remis heraus. Das späte Ausgleichstor war unglücklich für die Fohlenelf, aber nicht unverdient für spielerisch starke Hoffenheimer.

Max Eberl brachte es nach dem Abpfiff auf den Punkt: »Zerfranst und unruhig« sei das Spiel im Borussia-Park gewesen. Damit lag der Sportdirektor genauso richtig wie mit seiner Einschätzung hinsichtlich der Kräfteverhältnisse an diesem Nachmittag: »Hoffenheim war optisch überlegen, aber tatsächliche Torchancen hatten sie nicht wirklich«.

»Wir hatten im Gegenzug fünf, sechs Hochkaräter - mit dem Elfmeter an der Spitze«, so Eberl weiter. »Das ist skurril«. Tatsächlich wirkten die Gäste aus dem Kraichgau am Ball klarer als die Fohlen. »Sie haben uns mit ihrem guten Direktspiel immer wieder vor große Aufgaben gestellt und wir sind schwer in die Zweikämpfe gekommen«, bekannte Eberl.

Die Borussen machten es nicht wirklich schlecht, denn sie ließen tatsächlich kaum eine klare Torchance der Gäste zu und erarbeiten sich andererseits genügend Gelegenheiten, die Partie vorzeitig zu entschieden. Aber es fehlte in den ausschlaggebenden Situationen an der nötigen Konsequenz.

So wird das Stadionerlebnis kaputt gemacht

»Beide Mannschaften hatten immer wieder gute Phasen und beide waren hier und da auch mal ein bisschen unsauber«, meinte Marco Rose. »Es war ein ausgeglichenes Spiel, aber trotzdem waren wir diejenigen, die die klareren Chancen hatten. Mit dem 2:0 wäre das Ding zu gewesen.«

Doch dieser zweite Treffer blieb den Borussen verwehrt. Zum einen, weil Alassane Plea das Handelfmetergeschenk nicht annahm und an Baumann scheiterte. Zum anderen, weil die zweite Intervention des VAR zulasten der Borussen ging. Das Handspiel von Wendt leitete den Konterangriff mit Torabschluss von Plea ein und daher war die Annullierung des Treffers, trotz über 16 Sekunden zwischen Handspiel und Tor, regelkonform.

Dass die Entscheidungsfindung lange dauerte (4 Minuten und 40 Sekunden zwischen Spielunterbrechung und Freigabe des Handelfmeters / 2 Minuten und 27 Sekunden zwischen Torerzielung und Spielfortsetzung mit Freistoß Hoffenheim) war besonders für die Zuschauer im Stadion ärgerlich, die überhaupt nicht wussten, was vor sich ging. Wenn da nicht schleunigst für mehr Transparenz gesorgt wird, muss man wirklich davon sprechen, dass so das Stadionerlebnis kaputt gemacht wird.

Sieben Minuten Nachspielzeit waren deutlich zu wenig

Schiedsrichter Dr. Brych kann man diesbezüglich nur bedingt einen Vorwurf machen. Allerdings muss die Spielleitung des erfahrenen Referees auch hinterfragt werden. Die angeblich allgemein gültige und von Kollege Stieler so penibel vorgelebte neue Linie scheint es nicht zu geben. Brych ließ den mehrfach protestierenden und abwinkenden Rudy genauso verschont, wie er Hübners (nachvollziehbare, aber eben in dieser Form nicht mehr geduldete) Proteste stoisch über sich ergehen ließ.

Die Rückpassregel legte Brych einmal sehr eigenwillig aus, dazu war die auf den ersten Blick üppige Nachspielzeit von 7 Minuten (die er trotz Torerzielung in diesem Zeitraum nicht komplett spielen ließ), deutlich zu gering. Allein die zwei VAR-Entscheidungen sowie die dreiminütige Unterbrechung aufgrund des idiotischen Transparents hätten eine Nachspielzeit von mindestens zehn Minuten nach sich ziehen müssen.

»Es war ein Fußballspiel, was ich so auch noch nicht häufig gesehen habe«, sagte Max Eberl. »Gefühlt hatte Hoffenheim mehr vom Spiel und doch hätten wir es angesichts der Chancen für uns entscheiden müssen. Dass wir dann in der Nachspielzeit nach einem Standard den Ausgleich bekommen, ist ärgerlich. Aber wir haben heute auch ein paar Dinge nicht gut gemacht. Es gibt einige Punkte, wie man es gegen so eine Mannschaft konsequenter und besser machen kann.«

 


von Marc Basten und Jan van Leeuwen

 

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