Keine Anfragen von und für Johnson und Strobl

Eberl: »Jeder Kaderplatz muss sinnvoll belegt sein«

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Max Eberl beobachtet das Geschehen beim Training in Jerez ganz genau (Foto: TORfabrik.de)

Bei Borussia Mönchengladbach beginnt mit der Vorbereitung auf die Rückrunde das Hauen und Stechen um die begehrten Plätze. Der Konkurrenzkampf kann beflügelnd wirken, das weiß auch Max Eberl. »Wir haben uns einen Kader gebaut, der mehr Möglichkeiten bietet«, sagte der Sportdirektor in Jerez.

Die personellen Planungen für die Rückrunde sind bei Borussia Mönchengladbach weitestgehend abgeschlossen. Auf der Zugangsseite wird sich in diesem Transferfenster nichts tun, das unterstrich Sportdirektor Max Eberl am Montag im Trainingslager in Jerez nochmals ausdrücklich. Dagegen soll neben Andreas Poulsen (nach Wien) und Julio Villalba (kurz vor einer Leihe nach Österreich) möglicherweise auch noch Keanan Bennetts ausgeliehen werden, um Spielpraxis zu erhalten. Dass Tobias Strobl und Fabian Johnson, die beide nur noch ein halbes Jahr Vertrag haben, die Borussia noch in der Winterpause verlassen werden, ist nicht geplant, aber auch noch nicht gänzlich ausgeschlossen. »Wenn wir was machen, muss das für alle Sinn machen«, stellte Eberl klar. »Momentan gibts da nichts. An mich ist niemand herangetreten - weder ein Spieler, noch ein Verein.«

Bei Zakaria und Thuram hat Borussia das »das Heft des Handelns in der Hand«

Wie es mit den Spielern (u.a. auch Raffael) weitergeht, deren Verträge auslaufen, ist für Eberl während der Woche in Spanien kein Thema. Man werde sich im Verlauf der Rückrunde zusammensetzen und Klärungen herbeiführen. »Es muss sportlich für alle Sinn machen«, unterstrich Eberl seinen Standpunkt, keinem verdienten Spieler einen Vertrag aus Sentimentalitätsgründen zu geben. »Unsere Kaderplätze sind auch rar, wir wollen nicht zu groß werden. Jeder Kaderplatz muss sinnvoll belegt sein.« Mit den Basisspielern hat die Borussia langfristige Verträge und sowohl bei Denis Zakaria als auch bei Marcus Thuram »das Heft des Handelns in der Hand«. Das bedeutet, dass es keine Ausstiegsklauseln gibt und die Gladbacher bei mit Sicherheit zu erwartenden Anfragen die Ablöse frei verhandeln können. Dass die Borussen bei unmoralischen Angeboten schwach werden könnten, ist möglich. »Das wäre eine strategische Entscheidung«, so Eberl. Unter dem finanziellen Druck, unter allen Umständen einen Topstar verkaufen zu müssen, stehen die Borussen jedoch nicht.

»Bei Nico und Matze gibt es die Möglichkeit, dass wir sie länger haben als bis 2021«

Gespräche über eine Vertragsverlängerung wird es auch mit dem Innenverteidigerduo Matthias Ginter und Nico Elvedi geben (beide Verträge bis 2021). Doch auch hier ist die Verhandlungsposition für die Gladbacher gut. »Bei Nico und Matze gibt es die Möglichkeit, dass wir sie länger haben als bis 2021«, sagte Eberl. Demnach dürfte es die schon vermutete Vertragsklausel geben, dass der Verein unter bestimmten Bedingungen eine Option für ein weiteres Jahr ziehen kann. Wobei die Tendenz dahin geht, die Verträge der beiden Leistungsträger vorzeitig neu zu fassen und auszudehnen. Auch wenn Max Eberl betonte, dass diese »internen Transfers« richtig Geld kosten, weil sich die Spieler natürlich vom Einkommen her verbessern wollen.

»Es gilt, diese Ausgangslage zu veredeln«

Wie es um die Finanzen der Borussen bestellt sein wird, hängt auch vom sportlichen Erfolg der Rückrunde ab. Eine Champions-League-Teilnahme würde vieles erleichtern. »Wir sind Tabellenzweiter und haben 35 Punkte. Es gilt, diese Ausgangslage zu veredeln«, so Eberl. Dass dies alles andere als ein Selbstläufer wird, hat die vergangene Saison gezeigt. »Eine ähnliche Ausgangslage hatten wir letztes Jahr. Aber ich bin positiv und optimistisch, dass wir es in dieser Rückrunde besser hinkriegen. Wir haben die Erfahrungswerte und damit müssen wir umgehen.« Zudem kann die Mannschaft nun auf ein paar ›Typen‹ bauen, die sie in der vergangenen Saison nicht im Kader hatte. »Wir haben uns in den letzten Jahren sehr stark über den Fußball definiert«, so Eberl. Mit den Neuzugängen habe man neue Faktoren dazu bekommen: »Diese Dreckigkeit, diese Aktivität und Präsenz. So können wir in Phasen, wo es fußballerisch unrund oder nicht so stabil ist, trotzdem auf eine andere Art und Weise gewinnen. Da haben wir im Kader einen Schritt nach vorne gemacht.«

»Wir haben nicht endlos Luft nach oben«

Das Ende der Fahnenstange sieht Eberl noch nicht erreicht. »Wir haben nicht endlos Luft nach oben und uns die 35 Punkte ja nicht mit Standgas erspielt. Das war schon hochkompliziert. Trotzdem glauben wir, dass wir bei Spielern, aber auch von der Systematik her, noch Möglichkeiten haben stabiler zu werden, dem Gegner noch weniger Möglichkeiten zu gewähren, sich aus unserem Pressing rauszuspielen oder uns gegen tiefstehende Gegner, was wir jetzt auch schon erfahren haben, mehr eigene Möglichkeiten zu erspielen. Da gibt es schon noch Facetten, die wir glauben besser machen zu können.«

»Wir haben uns einen Kader gebaut, der mehr Möglichkeiten bietet«

Dazu wird auch der Konkurrenzkampf beitragen, der in Jerez bereits deutlich zu sehen ist. »Jetzt haben wir eine Mannschaft, die in der Bundesliga richtig um was kämpfen kann«, so Eberl. »Da hat jeder Spieler die Chance, sich im Trainingslager und in normalen Trainingswochen für diese Mannschaft zu empfehlen. Das brauchst du, um erfolgreich zu sein.« Hinzu kommt, dass es zwar großes Gedränge um die Plätze im Kader gibt, aber der Trainer unterschiedliche Spielertypen zur Verfügung hat. »Wir haben uns einen Kader gebaut, der mehr Möglichkeiten bietet. Wir können so unterschiedliche Systeme spielen und sind auch in der Lage, verschiedene Gegner anders zu bespielen«, erklärte Eberl. »Das gibt uns ein gutes Gefühl.«

 


von Redaktion TORfabrik

 

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