Matthias Ginter im Pressegespräch

Ginter: »Es ist wichtig, die Warnsignale früh zu erkennen«

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Matthias Ginter beim Pressegespräch in Jerez (Foto: TORfabrik.de)

Einer guten Hinrunde ließ Borussia Mönchengladbach zuletzt mehrfach eine deutlich schwächere Rückrunde folgen. Das soll sich in diesem Jahr nicht wiederholen. Abwehrchef Matthias Ginter fordert Wachsamkeit ein.

Es ging ordentlich zur Sache am zweiten Tag des Trainingslagers in Jerez. Dass dies als gutes Zeichen gewertet werden kann, empfindet auch Matthias Ginter, der sich am Mittag in Jerez den Fragen der Journalisten stellte. »Es ist Feuer drin«, sagte der 25-Jährige. »Wir werden jetzt viel mehr Möglichkeiten haben zu trainieren. Da gilt es, noch mehr an die persönlichen Grenzen zu kommen und sich gegenseitig in den Trainingsspielen das vorzuleben, was man am Wochenende auf dem Platz haben will. Das ist diese Geschlossenheit und die Gier, als Mannschaft kompakt zu bleiben und zusammen zu attackieren und zu verteidigen. Es ist wichtig und gut, das auch tagtäglich einzufordern.« Dass insgesamt ein ordentlicher Zug drin ist und die Spieler weiter vorankommen wollen, ist unverkennbar. »Wenn man an das Trainingslager am Tegernsee zurückdenkt, war da noch vieles wilder«, sagte Ginter. »Wir sind auf einem guten Weg und verinnerlichen die Philosophie immer besser.«

»Da haben wir Stabilität und Kompaktheit verloren und sind auch einzeln immer weggebrochen«

Dass sich die Borussen weiterentwickeln müssen, hat nicht zuletzt das vergangene Jahr gezeigt. »Letzte Rückrunde lief es gut an mit drei Siegen in den ersten drei Spielen«, erinnerte Ginter. »Dann kam der Knacks mit drei Heimniederlagen und elf Gegentoren. Da haben wir Stabilität und Kompaktheit verloren und sind auch einzeln immer weggebrochen. Die Gefühlslage war irgendwie katastrophal, obwohl noch alles möglich gewesen wäre, wenn man sich wieder auf die Stärken besonnen hätte.« Damit sich das nicht wiederholt, nimmt sich Ginter in die Pflicht. »Nicht nur das Trainerteam, sondern auch die Spieler, die schon länger hier sind, sollten einen Blick darauf haben. Es ist wichtig, die Mannschaft in den Vordergrund zu stellen und nicht sein Ego.« »Führungsspieler wird man in erster Linie über Leistung«, so Ginter weiter. »Man kann noch so viel erzählen, aber wenn die Leistung nicht stimmt, wird man unglaubwürdig und dann passt das Verhältnis irgendwann nicht mehr. Darüber hinaus ist es wichtig, die Warnsignale so früh wie möglich zu erkennen.«

»Es funktioniert nur als Mannschaft und nicht, dass jeder sein eigenes Ding macht«

Im Moment, so versichert der Nationalspieler, gebe es diese Warnsignale innerhalb der Truppe nicht. Aber die Voraussetzungen werden im Laufe der Rückrunde anders werden als im ersten Halbjahr. »Dass wir nicht alle drei, vier Tage spielen müssen, ist körperlich sicher ein Vorteil«, so Ginter. »Aber wir werden nicht mehr so rotieren können und es wird wichtig sein, dass wir die Stimmung hochhalten.« Die Einsatzzeiten werden auch für manchen vermeintlichen Stammspieler weniger werden. »Das Thema werden wir bekommen«, weiß Ginter. Auch deshalb ist die Intensität im Training bereits jetzt so hoch. »Es funktioniert nur als Mannschaft und nicht, dass jeder sein eigenes Ding macht. Es ist wichtig, das immer immer vorzuleben und dann bin ich sehr optimistisch, dass es dieses Jahr besser laufen wird als in in der letzten Rückrunde«.

»Trotzdem wollen wir möglichst bis zum Ende oben dabei bleiben«

Auf Matthias Ginter persönlich warten in 2020 noch besondere Herausforderungen. In zwei Monaten wird er erstmals Vater (»Dann beginnt der Ernst des Lebens«) und im Sommer stehen mit der Europameisterschaft und Olympia zwei Großereignisse an, bei denen der gebürtige Freiburger als Teilnehmer gehandelt wird. »Ich mache mir da jetzt noch keine Gedanken, weil es nichts bringt«, so Ginter. »Die Priorität liegt auf der Europameisterschaft, aber ich will da nicht viel spekulieren, was sein könnte. Es ist ja auch so, dass es für Olympia keine Abstellungspflicht gibt und auch der Verein mitspielen muss. Bis dahin ist noch weit hin und für mich geht es erstmal darum, dass wir hier bei Borussia eine erfolgreiche Rückrunde spielen«. »Wir sind jetzt sicher nicht der haushohe Favorit auf die Meisterschaft, da gibt es andere Kaliber. Trotzdem wollen wir möglichst bis zum Ende oben dabei bleiben. Das haben wir uns in der Hinrunde erarbeitet. Es ist wichtig, dass wir bei uns bleiben, uns auf unsere Spiele zu konzentrieren und uns so lange wie möglich oben fest zu beißen.«

 


von Redaktion TORfabrik

 

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