Borussias Trainer Adi Hütter nahm gegenüber dem Sieg in Bochum vor der Länderspielpause zwei Wechsel in der Startformation vor: Thuram und Netz (beide verletzt) wurden durch Elvedi und Stindl ersetzt. Die taktische Ausrichtung blieb ein 3-4-2-1 mit Embolo als zentralem Angreifer.
Die Fohlenelf übernahm von Beginn an die Spielkontrolle, während die Mainzer lediglich darum bemüht waren, das Gladbacher Spiel zu stören. Das mit durchaus nervigen Mitteln: Die Mannen von Bo Svensson reihten ein Foul an das andere. Das waren keine brutalen Aktionen, aber eben viele kleine Fouls, die den Spielfluss hemmten.
Embolo bringt Borussia verdient in Front
Die Borussen konnten aus ihren 66 Prozent Ballbesitz im ersten Durchgang zunächst kein Kapital schlagen. Es gab ein paar sehenswerte Ansätze auf dem Weg nach vorne, doch spätestens in der Mainzer Box war Schluss. Die Gäste brachten das Gladbacher Tor durch einen eher unabsichtlichen Distanzschuss von Neu-Nationalspieler Stach in Gefahr - der Ball landete auf dem Tornetz (8.). Auf der anderen Seite waren letztlich harmlose Abschlüsse von Plea (15.) und Bensebaini (31.) zu notieren.
In der 33. Minute durften die Fans im Borussia-Park über den Führungstreffer jubeln. Nach einer feinen Kombination über Lainer, Stindl und Neuhaus vollstreckte Embolo aus zentraler Position mit einem präzisen Rechtsschuss. Kurz darauf hatte der Schweizer die nächste Gelegenheit, als er im Strafraum schon auf dem Boden lag, aber blitzschnell wieder auf die Beine kam - sein Schuss landete allerdings in den Armen des Mainzer Schlussmanns. Auch die letzten zehn Minuten vor der Pause gehörten den Borussen, die mit einer verdienten Führung in die Kabinen gingen.
Eine völlig andere zweite Halbzeit
Mit Wiederanpfiff entwickelte sich allerdings ein völlig anderes Spiel. Mainz übernahm die Initiative und hatte bereits nach drei Minuten eine Doppelchance zum Ausgleich: Barreiro lief zentral alleine aufs Tor zu - sein strammer Schuss klatschte an den Pfosten. Den Rebound brachte Burkardt aus kurzer Distanz aufs Tor, aber Sommer reagierte sensationell und lenkte den Ball über den Querbalken. Auch in der Folgezeit waren die Mainzer das bessere Team - die Borussen ließen den Gästen allerdings auch extrem viel Raum.
Offensiv wollte nichts mehr gelingen - ein Kopfball von Ginter nach einer Freistoßflanke von Stindl blieb die einzige Torchance der Fohlenelf im zweiten Durchgang. Die bissigen Mainzer hatten durch den eingewechselten Lee eine weitere Möglichkeit, aber Sommer war erneut zur Stelle (72.). Doch kurz darauf war selbst Borussias Keeper machtlos: Lee spielte einen Steckpass in den Lauf von Onisiwo, der vor Beyer zum Abschluss kam und flach ins lange Eck traf (73.).
Glück und ein überragender Yann Sommer
Der Ausgleich war für Mainz ganz gewiss verdient und in der Schlussviertelstunde waren die Gäste dem Sieg deutlich näher als die Borussen. In der 89. Minute wäre es fast soweit gewesen: Burkardt forderte Sommer mit einer Direktabnahme - erneut reagierte der Goalie hervorragend. Lee kam zum Rebound und wieder war Sommer mit einer herausragenden Aktion zur Stelle und lenkte den Ball an die Latte, von wo aus er auf die Linie sprang und dort von Sommer endgültig gesichert wurde.
So konnten sich die Gladbacher am Ende einmal mehr bei ihrem Torwart bedanken, dass es zumindest zu diesem einen Punkt gegen Mainz gereicht hat. Nach einer ordentlichen ersten Halbzeit verloren die Borussen nach der Pause Zugriff und Kontrolle und hatten nach hinten raus viel Glück - und einen überragenden Yann Sommer.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Beyer, Ginter, Elvedi - Lainer (88. Scally), Koné (88. Benes) , Neuhaus (80. Kramer), Bensebaini, Plea, Stindl (63. Noß) - Embolo
weiter im Kader: Sippel (ETW), Doucouré, Gaal, Bennetts, Herrmann
FSV Mainz 05: Zentner - Bell, Hack, Niakhaté - Widmer, Stach (86. Stöger), Barreiro (68. Lee), Aaron, Ingvartsen (46. Burkardt), Boetius - Onisiwo
Tore: 1:0 Embolo (33.), 1:1 Onisiwo (73.)
Schiedsrichter: Daniel Schlager
Gelbe Karten: Embolo, Ginter - Barreiro
Zuschauer: 44.156