Die Kritiken, die Christoph Kramer für seine Tätigkeit als Experte beim ZDF erhalten hat, sind durchweg positiv. Der 30-Jährige kam eloquent rüber, seine Aussagen waren klar und fachlich fundiert. Auch im Vergleich zu seinem Weltmeister-Kollegen Bastian Schweinsteiger bei der ARD war Kramer der klare Sieger. Ganz sicher werden ihm nach seiner Karriere in diesem Bereich die Türen offen stehen, doch noch ist die Zeit dafür nicht gekommen.
Ab sofort gilt der Fokus wieder seinem ‘Hauptberuf’ - und das ist nun mal Fußballprofi bei Borussia Mönchengladbach. Beim Trainingsauftakt am Wochenende mischte Kramer munter mit - und war anschließend doch wieder als Gesprächspartner gefragt. »Wenn man so viel Fußball guckt bei einer langen Europameisterschaft, da kribbelt es natürlich schon in den Füßen«, so Kramer. »Von daher freut man sich dann mega, wieder auf dem Platz zu stehen.«
»Man erschreckt sich ja fast vor 1300 Leuten«
Das auch, weil an den beiden ersten Trainingstagen im Stadion Zuschauer dabei waren. »Man erschreckt sich ja fast vor 1300 Leuten«, sagte Kramer. Die waren teilweise begeistert bei der Sache, was bei den Spielern gut ankam. »Von dieser Euphorie lebt der Fußball und es ist einfach toll, wenn irgendwer klatscht und nicht nur der Mitspieler sagt, ‘gut gemacht’.« Die Stimmung bei den Spielern ist zum Auftakt jedenfalls mehr als gut. »Jeder hat wieder richtig Bock auf Fußball, jeder möchte wieder neu anpacken - es ist eine ganz neue Zeit.«
Die schweren und zähen letzten Monate sollen vergessen gemacht werden. »Natürlich hat man das aufgearbeitet«, so Kramer. »Aber es ist jetzt nicht die Zeit für den Rückspiegel, sondern für die Frontscheibe«. Der Blick richtet sich nach vorne, gemeinsam mit dem neuen Trainer Adi Hütter. »Der erste Eindruck ist durchweg positiv«, schwärmte Kramer. »Ich bin fast positiv überrascht, ich finde ihn bisher sehr nett, sehr euphorisch - was ich mag. Ich glaube, das wird sehr gut.«
Hütter hat eine »facettenreiche Bandbreite, der uns mit auf den Weg geben wird«
»Ein neuer Trainer ist gefühlt immer eine neue Zeitrechnung für einen Spieler«, so Kramer weiter. »Aber auch dadurch, dass langsam wieder die Fans - hoffentlich - ins Stadion gelassen werden, ist es von der Euphorie her riesig.« Von daher ist es zwar kein kompletter Reboot bei der Borussia, aber immerhin ein kleiner Neustart. Adi Hütter suchte an den ersten beiden Tagen bereits mehrfach das Gespräch mit einigen Spielern.
»Es ist einfach ein Kennenlernen und dass der Trainer ein gutes Gefühl für die Mannschaft bekommt«, erklärte Kramer. »Es geht noch nicht um spezielle inhaltliche Dinge, sondern einfach um eine gute Kommunikation. Und ich finde sehr gut, dass er ein sehr kommunikativer Trainer ist.« Hütter wird bei der Mannschaft nicht viel Überzeugungsarbeit hinsichtlich seiner Vorstellung des künftigen Spielstils leisten müssen. »Es hört sich sehr attraktiv an und darauf freue ich mich«, so Kramer. »Er hat eine gute, facettenreiche Bandbreite, die er uns mit auf den Weg geben wird.«
von Redaktion TORfabrik.de