Nachdreher aus dem Borussia-Park

Hilflose Borussen straucheln auch gegen Freiburg

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Eine deprimierende Vorstellung der Borussen gegen Freiburg (Foto: Norbert Jansen - Fohlenfoto)

Borussia Mönchengladbach taumelt weiterhin durch die Liga. Beim verdienten 0:3 gegen den SC Freiburg offenbarte die Mannschaft erneut ihre Harmlosigkeit und grundlegende Defizite, die nicht mehr schönzureden sind.

Die Erwartungshaltung vor dem Heimspiel gegen den SC Freiburg war nicht besonders hoch. Für eine Vielzahl der Fans wurde mit dem Pokal-Aus in Saarbrücken der emotionale Stecker gezogen, aber natürlich ist an einem Spieltag zumindest unterschwellig ein Funken Hoffnung vorhanden, dass sich etwas entzünden könnte, das einen mitreißt. 

Zuletzt hat die Nationalmannschaft gezeigt, wie schnell es gehen kann, wenn man Klarheit schafft, die Spieler auf eine gemeinsame Sache einschwört und jeder mit absoluter Schärfe mitzieht. Noch weiß niemand, ob diese Wiederbelebung der DFB-Elf tatsächlich nachhaltig ist, aber es wurde eine Basis gelegt und eine Idee präsentiert, der man folgen kann. 

Seoane wirkt immer verzweifelter

Wer wider besseres Wissens bei der Borussia gegen Freiburg auf solch ein Erweckungserlebnis gehofft hat, wurde bereits frühzeitig auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Klar, Gerardo Seoane kann keinen Toni Kroos aus dem Hut zaubern und wer immer noch fabuliert, Borussia habe einen individuell qualitativ hoch besetzten Kader, der sollte sich nochmal anschauen, wie verzweifelt Seoane an der Außenlinie versuchte, seine Spieler zu dirigieren. 

Zu Beginn gab es tatsächlich ein paar Spielzüge, mit denen man die mannorientiert agierenden Freiburger überspielte und zügig nach vorne kam. Doch nicht nur aufgrund des frühen Gegentors, das einerseits zwar etwas unglücklich zustande kam, andererseits aber durch das halbherzige Defensivverhalten erst möglich gemacht wurde, agierten die Borussen zusehends planloser.

Kollektiv absurdes Abwehrverhalten

Aus einem angedeuteten Zusammenspiel wurde die zufallsbasierte Aneinanderreihung von unkoordinierten Einzelaktionen, die zu zwei, drei Zufallschancen führten. Ansonsten waren die Borussen nur nach Standards gefährlich - und hier fehlte dann auch ein wenig das Matchglück, denn viele der Ecken von Honorat waren wirklich hervorragend. In Summe war das jedoch deutlich zu wenig, um in einem Bundesligaspiel zu punkten.

Dass man sogar verdientermaßen in dieser Deutlichkeit verlor, hatten sich die Gladbacher selbst zuzuschreiben. Denn die Freiburger brannten weder ein Feuerwerk ab, noch brillierten sie großartig. Es reichte ihnen, das kollektiv absurde Abwehrverhalten der Borussen zweimal konsequent auszunutzen und so war das Spiel nach einer Stunde durch.

Der Neuanfang ist bereits im Ansatz hoffnungslos gescheitert

Die Leere, die sich aufgrund der in Scharen abwandernden Zuschauer im Borussia-Park ergab, passt zum Zustand des Vereins im Frühjahr 2024. Die Tatsache, dass der mit einem Umbruch verbundene Neuanfang bereits im Ansatz hoffnungslos gescheitert ist, kann niemand mehr verleugnen. Der Kader ist unausgewogen, es gibt kein Gerüst an stabilen Spielern, die das Fundament bilden und der Trainer wirkt immer verzweifelter beim Versuch, der Öffentlichkeit vorzugaukeln, es gebe so etwas wie eine Entwicklung. 

Das Spiel gegen Freiburg war ein neuerlicher Hinweis mit dem Holzhammer, dass sich Borussia Mönchengladbach in einer prekären Lage befindet. Aktuell, weil der Klassenerhalt keinesfalls gesichert ist, wenn man die Verfassung der Mannschaft sieht. Und perspektivisch, weil es nahezu an allem fehlt, was Vertrauen schaffen könnte - in der Mannschaft, aber auch in der sportlichen Leitung.

 


von Marc Basten
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