Es hatte sich in den letzten Tagen angedeutet, dass sich das schwelende Gerücht um einen Wechsel von Breel Embolo nach Frankreich konkretisiert. Am Mittwochvormittag trainierte der 25-Jährige noch mit den Kollegen am Borussia-Park, am Abend verfolgte er das Testspiel gegen Viktoria Köln aber nur als Zuschauer.
Man wollte kein Risiko eingehen, denn für Embolo stand die Reise nach Monaco zum Medizincheck bevor. Die Beteiligten waren sich zu diesem Zeitpunkt über die Konditionen für einen Wechsel einig geworden. Nach dem erfolgreichen Check unterschrieb der Schweizer Nationalspieler bei der AS Monaco einen Vierjahresvertrag.
Der Transfer macht für alle Seiten Sinn
»Breel ist mit dem Wunsch auf uns zugekommen, etwas Neues zu machen«, erklärte Sportdirektor Roland Virkus in einer Mitteilung des Vereins. »Am Ende haben wir eine Lösung gefunden, die alle Seiten zufriedenstellt«. Borussia soll dem Vernehmen nach eine Ablöse von 12 Millionen kassieren, die sich unter bestimmten Bedingungen durch Bonuszahlungen noch erhöhen kann.
Embolo hatte noch ein Jahr Vertrag am Niederrhein und unter dem Strich macht dieser Transfer tatsächlich für beide Seiten Sinn. Borussia kassiert in den bekanntlich sehr problematischen ‘Corona-Zeiten’ eine Ablöse, die über dem Betrag liegt, den man vor drei Jahren gezahlt hat. Das bringt das erforderliche frische Geld für weitere Personalplanungen und sorgt dafür, dass ein für das Gladbacher Geschäftsmodell ruinöser ablösefreier Wechsel im nächsten Sommer nicht stattfindet.
Roland Virkus und Borussia müssen nun kluge Entscheidungen treffen
Embolo bedankte sich am Freitagabend via Social-Media bei allen Borussen für die drei Jahre. Für Borussia bedeutet der Abschied von Embolo zunächst einmal eine sportliche Schwächung. Der Angreifer hat in seiner Zeit am Niederrhein sein Potenzial gezeigt, auch wenn er es letztlich nicht vollends ausgeschöpft hat. Den Möglichkeiten des wuchtigen Offensivakteurs sind eigentlich keine Grenzen gesetzt, doch aufgrund seiner latenten Verletzungsanfälligkeit und einer teilweise etwas chaotischen Spielweise blieb der letzte große Schritt in Gladbach aus.
Die Frage, ob Embolo diesen Schritt unter dem neuen Trainer Daniel Farke hätte machen können, bleibt unbeantwortet. Es wird aus der Ferne interessant zu beobachten sein, wie sich Embolo in der Ligue 1 verkaufen wird. Derweil geht es für Roland Virkus und die Borussia nun darum, kluge Entscheidungen zu treffen. Das ‘Embolo-Geld’ kann bei den angestrebten Vertragsverlängerungen mit den Leistungsträgern helfen, doch daneben wird es auch notwendig sein, den freigewordenen Kaderplatz adäquat zu besetzen.
von Redaktion TORfabrik.de