Borussias Trainer Adi Hütter nahm gegenüber dem Heimsieg gegen Arminia Bielefeld vor einer Woche eine Veränderung in der Startelf vor: Für den verletzten Jonas Hofmann begann Patrick Herrmann. Borussia agierte in einem 4-4-2 mit Beyer und Scally als Außenverteidigern, Netz spielte im linken Mittelfeld.
Von Beginn an entwickelte sich ein zähes und nur schwer verdauliches Fußballspiel. Augsburg überließ erwartungsgemäß den Gästen den Ball, die damit wiederum nicht wirklich was anzufangen wussten. Am Ende verzeichneten die Borussen 71 Prozent Ballbesitz, blieben aber im letzten Drittel nahezu alles schuldig. Das lag zum einen an der defensiv aufmerksamen Arbeit der Augsburger, zum anderen aber vornehmlich an den biederen Gladbachern.
Die Standards der Fohlen waren unfassbar schlecht
Die einzig nennenswerte Torannäherung vor der Pause war ein abgefälschter Schuss von Zakaria, der auf dem Tornetz landete (11.). Ansonsten bereinigten die Augsburger nahezu jegliche Gefahr bereits weit vor dem eigenen Strafraum, weil den Borussen Zielstrebigkeit und Ideen fehlten. Zudem waren die Standards der Fohlen über die gesamten 90 Minuten unfassbar schlecht.
Die Gastgeber waren nach ruhenden Bällen dagegen gefährlicher: Nach einer Freistoßhereingabe fehlte dem Ex-Borussen Reece Oxford eine Fußspitze zum Torerfolg (36.), eine weitere Freistoßflanke von Caligiuri rutschte an Freund und Feind vorbei und landete als Aufsetzer am Pfosten – da hatten Yann Sommer & Co. richtig Glück (42.).
Elvedi patzt und Niederlechner trifft
Zur zweiten Halbzeit blieb Netz draußen und Wolf übernahm seine Position. Das Geschehen auf dem Platz veränderte sich derweil allenfalls marginal. Borussia wirkte nun einen Tick zielstrebiger, aber mehr als ein Abseitstor von Plea nach dem ersten und einzigen richtig guten Spielzug sprang dabei nicht heraus (50.). Die Gladbacher blieben erschreckend harmlos und Augsburgs Keeper Gikiewicz wurde nicht einmal ernsthaft gefordert.
Bei den wenigen Konterangriffen der Gastgeber konnten sich die Borussen immerhin auf Scally (64. Minute ganz stark gegen Zeqiri) und Zakaria als Absicherung verlassen. Das traf allerdings nicht auf Elvedi zu, der zehn Minuten vor Schluss nach einem langen Schlag der Augsburger halblinks am Strafraum über den Ball trat. Sein Landsmann Vargas profitierte, spielte das Leder fast von der Grundlinie zurück in den Rückraum, wo der eingewechselte Niederlechner keine Mühe hatte, zum Tor des Tages einzunetzen (80.).
Keine Reaktion nach dem Gegentor
Das war – wie es für die Borussen in Augsburg schon Tradition hat – mal wieder richtig blöd gelaufen. Wer nun auf eine wütende Reaktion und eine Schlussoffensive der Fohlen gehofft hatte, wurde neuerlich enttäuscht. Es kam so gut wie gar nichts, so dass Augsburg den Sieg völlig ungefährdet über die Zeit bringen konnte. In dieser Verfassung, so viel steht fest, wird Borussia in dieser Saison erhebliche Probleme bekommen.
Kurzstatistik zum Spiel:
FC Augsburg: Gikiewicz - Gumny, Gouweleeuw, Oxford - Framberger (65. Cordova), Dorsch, Iago (44. Pedersen), Hahn, Caligiuri (85. Jensen) - Vargas (85. Maier), Zeqiri (65. Niederlechner)
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Beyer, Ginter, Elvedi, Scally – Herrmann (81. Embolo), Zakaria, Neuhaus (84. Bénes), Netz (46. Wolf) – Stindl, Plea
weiter im Kader: Sippel (ETW), Jantschke, Koné, Kramer, Noß, Bennetts
Tore: 1:0 Niederlechner (80.)
Gelbe Karten: Hahn - Beyer, Zakaria
Schiedsrichter: Florian Badstübner
Zuschauer: 12.500