Vor dem Anpfiff im voll besetzten Borussia-Park erfolgte die offizielle Verabschiedung von Tony Jantschke und Patrick Herrmann. Beide bekamen neben einem Blumenstrauß einen Rahmen mit ihren jeweiligen ersten Trikots. Jantschke trug im November 2008 die Nummer 37, als er unter Hans Meyer gegen Energie Cottbus sein erstes Bundesligaspiel absolvierte. Und als Herrmann im Januar 2010 von Michael Frontzeck gegen den VfL Bochum eingewechselt wurde, trug er die 42.
Viele Jahre sind seitdem vergangen, beide Spieler sind der Borussia treu geblieben und beenden nun ihre Karrieren. Der Rahmen stimmte am Samstag, denn Trainer Gerardo Seoane hatte nicht nur beide ‘Altstars’ in den Kader berufen, sondern wechselte sie ein - obwohl das Spiel auf der Kippe stand. Jantschkes Einwechslung war sogar zwingend notwendig, weil Nico Elvedi angeschlagen heruntermusste und sonst kein Innenverteidiger mehr auf der Bank saß.
»Es sind Erinnerungen, die bleiben werden«
Herrmann und Jantschke erlebten also den Schlusspfiff ihres letzten Heimspiels als Spieler im Wettkampfmodus auf dem Rasen mit - das war wirklich ein schönes Bild. Und weil zeitgleich ausgerechnet der 1. FC Köln dafür sorgte, dass Borussia mit dem 1:1 gegen Frankfurt den Klassenerhalt gesichert hat, wurde die anschließende ‘inoffizielle’ Verabschiedung gelöst und emotional gleichermaßen.
Patrick Herrmann standen schon vor dem Spiel die Tränen in den Augen und auch anschließend gab es kein Halten mehr. »Beim Warmmachen hat es angefangen, dann so viele Augenblicke, die man erstmal verdauen muss. Es ist schön, es nochmal zu genießen und es sind Erinnerungen, die bleiben werden«, sagte er.
Dank und Respekt für zwei echte Borussen
Auch Tony Jantschke, von seinem Naturell her eher introvertiert, konnte nicht verbergen, dass ihm dieser Tag persönlich nahe ging. »Es war sensationell nach dem Spiel, etwas sehr Besonderes«, sagte er. »Das zeigt, dass man viel richtig gemacht hat.«
Während Jantschke (als Trainer im Nachwuchsbereich) und Herrmann (im Marketing der Borussia) dem Verein in neuer Rolle erhalten bleiben, verlassen mit ihnen die letzten aktiven Borussen der ‘Generation Relegation 2011” das Spielfeld. Was bleibt, ist ein wehmütiger Blick zurück auf eine faszinierende Zeit - und Dank und Respekt für zwei echte Borussen, die ihren Anteil daran hatten. Als Spieler und weit darüber hinaus.