Mit welchem Kader Adi Hütter in seine erste Saison als Trainer von Borussia Mönchengladbach gehen wird, steht noch längst nicht fest. Weiterhin ranken sich Vermutungen um diverse Abgänge bei der Fohlenelf, was wiederum auf der anderen Seite zu Neuverpflichtungen führen kann und wird. Doch noch stagniert der Markt und es heißt abwarten.
»Geduld ist nicht unbedingt meine Kernkompetenz, aber die ist jetzt gefragt«, sagte Sportdirektor Max Eberl am Freitag bei der Pressekonferenz im Rahmen der Vorstellung von Adi Hütter. »Wir haben für uns zwei, drei Baustellen«, so Eberl. Zum einen sind da die Spieler wie Ginter oder Zakaria, »wo Verträge 2022 auslaufen und wo es momentan keine Verlängerung in Aussicht gibt«. Diese Spieler stehen im Schaufenster: »Wir wollen nicht auslaufen lassen und von daher laufen da die Gespräche intensiv«.
Eine Verlängerung von Ginter dürfte an den finanziellen Voraussetzungen scheitern
Heißt, dass man auf Seiten der Borussia auf Angebote zahlungskräftiger Interessenten wartet. »Wenn da irgendwas passiert, werden wir als Verein agieren«, so Eberl. Doch weil der Markt insgesamt noch nahezu stillsteht, ist die angesprochene Geduld gefragt. »Noch läuft die EM«, so Eberl. Allgemein wird damit gerechnet, dass sich nach dem Turnier an gewissen Stellen die Schleusen öffnen, was dann den Transfermarkt in Fahrt bringt.
Eine Vertragsverlängerung mit Matthias Ginter dürfte an den unterschiedlichen Vorstellungen zu scheitern. »Es gibt Voraussetzungen finanzieller Art«, räumte Eberl ein, wollte aber nicht weiter ins Detail gehen. »Es gibt einen Spieler, der eine großartige Europameisterschaft spielt, der unangetasteter Stammspieler in Gladbach war – da muss man eben genau im Austausch bleiben, was kann man wie tun. Und das ist, was wir mit dem Management von Matze zu besprechen haben.«
» Es gibt die unterschiedlichsten Szenarien, die sich gerade darstellen«
Doch auch darüber hinaus könnte es Abgänge geben. »Wir haben einen sehr interessanten Kader, Spieler sind auf dem Markt gefragt«, so Eberl. »Wir haben viele Szenarien im Kopf und einen klaren Plan, was wir machen wollen«. Deswegen habe man »natürlich auch schon Gespräche mit Spielern geführt, die für uns infrage kommen. Die sind genauso in der Wartestellung wie wir als Verein. Natürlich ist die Gefahr da, dass sich solche Spieler, mit denen wir schon sehr weit sind, dann auch irgendwann für andere Vereine entscheiden können, weil sie nicht mehr warten wollen. Es gibt die unterschiedlichsten Szenarien, die sich gerade darstellen.«
Was am Ende dabei herauskommt, muss abgewartet werden. »Wir werden wieder einen Kader zur Verfügung haben, um unsere sportlichen Ziele zu erreichen«, ist sich Eberl sicher. »Hoffentlich so schnell wie möglich, aber es wird auf jeden Fall noch ein bisschen dauern«. Und derweil das eine oder andere Luftschloss platzen und natürlich einiges in der Gerüchteküche heiß gekocht werden.
von Marc Basten