Der überraschende Punktgewinn in Leverkusen und die Tatsache, dass man gegen ein solches Top-Team ohne Gegentor geblieben ist, haben in und um Mönchengladbach durchaus etwas ausgelöst. Im Vorfeld der Partie bei den Bayern herrscht ein gewisser Optimismus vor, den man vor dem Spiel in der BayArena am vergangenen Wochenende nicht vernehmen konnte.
Angesichts der aktuellen Verfassung der Bayern und dem Umstand, dass Borussia Mönchengladbach mittlerweile anerkanntermaßen als der ‘Angstgegner’ der Münchener durchgeht, erscheint der Klassiker am Samstagnachmittag in der Allianz-Arena nicht als komplett unlösbare Aufgabe. Auch wenn klar ist, dass die Borussen nur dann eine Chance haben, wenn sie kollektiv so arbeiten wie in Leverkusen.
»In allen Bereichen eine Leistung über dem Limit«
»Wir sind auf einer ganz anderen Stufe als diese Top-Teams«, ordnet Borussias Trainer Gerardo Seoane die Ausgangslage gewohnt pragmatisch ein. »Um dort zu bestehen, benötigst du in allen Bereichen eine Leistung über dem Limit«, so der Schweizer weiter. Und natürlich ist es auch hilfreich, »wenn der Gegner nicht seinen besten Tag hat«. So wie die Leverkusener, denen trotz drückender optischer Überlegenheit die Effizienz fehlte.
Die grundsätzliche Herangehensweise wird sich in München nicht großartig von der in Leverkusen unterscheiden. Aber Seoane weiß auch, dass es nicht reichen wird, auch dieses Mal nur Beton anzurühren. »Wir wollten auch am vergangenen Wochenende in gewissen Situationen höher pressen und angreifen, das ist uns nicht gelungen.«
Schneller umschalten und längere Ballbesitzphasen
»In München müssen wir schneller umschalten und die Räume besser nutzen«, fordert Seoane. Selbst Torgefahr erzeugen, aber auch längere Ballbesitzphasen, um das Spiel zu beruhigen und einen eigenen Rhythmus einzubringen - das soll am Samstag im Zusammenwirken einer extrem stabilen Arbeit gegen den Ball der Schlüssel sein.
Personell hat sich die Situation bei Borussia im Verlauf der Woche wieder etwas entspannt. Definitiv ausfallen wird neben Jonas Omlin, Ko Itakura und Tomáš Čvančara Maximilian Wöber, der sich nach seinem Infekt weiter im Aufbautraining befindet. Manu Koné und Alassane Plea, die zuletzt nur eingeschränkt trainieren konnten, sollten spielfit werden. Und dann darf man gespannt sein, ob den Borussen die nächste Überraschung gelingt.