Die formelle Zustimmung der 36 Profiklubs zum Vorschlag der DFL, bis mindestens 30. April zu pausieren, wurde am Dienstag (31. März) bei der (virtuellen) Mitgliederversammlung der DFL erteilt. Eine andere Möglichkeit gab es allerdings auch nicht, denn die Auswirkungen der Corona-Pandemie lassen einen wie auch immer gearteten Spielbetrieb derzeit nicht zu.
DFL-Geschäftsführer Christian Seifert erläuterte im Rahmen einer Pressekonferenz die Eckpunkte der Planungen der Liga. Dabei wurde deutlich, dass weiterhin niemand wirklich weiß, wohin die Reise geht. Mehr als einige Rahmenbedingungen abzustecken, bleibt in der aktuell so unübersichtlichen Situation für die Fußballfunktionäre nicht. So wurde das Lizenzierungsverfahren vorübergehend angepasst, damit den Vereinen angesichts der anstehenden Liquiditätsprobleme nicht gleich ein Lizenzentzug droht.
›Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb‹
Damit verschafft sich die DFL der Form halber etwas Luft. Zur Saison 2021/22 soll das Lizenzierungsverfahren wieder in der üblichen Weise angewandt werden - ›als Garant für die wirtschaftliche Solidität und Stabilität des deutschen Profifußballs‹, wie es im Beschluss der Liga heißt. Darüber hinaus wurde eine ›Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb‹ eingerichtet, die ein Konzept zur ›medizinisch vertretbaren Fortführung des Spiel- und Trainingsbetriebes‹ erstellen soll.
Nach entsprechenden Maßgaben soll, so der Plan der DFL, ab Mai der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden. Selbstverständlich ohne Zuschauer - wenn die Saison beendet wird, dann mit Geisterspielen. Daneben sollen die Spiele mit einem Minimalaufwand an Personal (Sport, Medien und allgemeine Organisation) durchgeführt werden. Über allem steht selbstredend die rechtliche Zulässigkeit sowie die medizinische Vertretbarkeit für alle Beteiligten.
In diesem Jahr wohl keine Spiele mehr mit Zuschauern
Die Saison, das betonte Christian Seifert mehrfach, soll regulär beendet werden. Möglichst bis 30.06, eventuell mit Sonderregelungen auch noch später. Am Ziel, die neue Saison möglichst planmäßig beginnen zu lassen, hält die DFL fest. Wobei Seifert einräumte, dass auch dann vermutlich noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit gespielt werden muss. Der Geschäftsführer ließ durchblicken, dass die Annahme, im Jahr 2020 werde nochmals vor Publikum gespielt, eher unrealistisch sei.
Ob sich die Pläne der Liga realisieren lassen, bleibt abzuwarten. In der Rechnung gibt es sehr viele Unbekannte. Alternativszenarien (Saisonabbruch, Quarantäne-Turnier etc), wie sie in diesen Tagen durch die Medien geistern, sollen laut Seifert bislang jedoch noch nicht in die Überlegungen einbezogen worden sein.
Mittlerweile sechs Spiele in der ›Corona-Warteschleife‹
Wie in allen Bereichen des öffentlichen Lebens heißt es also auch beim Fußball im Moment: Kopf einziehen und abwarten. Aus Sicht von Borussia Mönchengladbach brachte dieser Dienstag keine neuen Erkenntnisse. Mit Ausnahme der nun auch offiziell beschlossenen ›Verschiebung‹ der Partien bei Werder Bremen (vormals 3. April), gegen Union Berlin (vormals 10. -12. April), beim SC Freiburg (vormals 17. bis 19. April) und Bayern München (vormals 24. bis 26. April). Mit den bereits abgesagten Spielen gegen Frankfurt und Leverkusen hängen damit insgesamt sechs Spiele in der ›Corona-Warteschleife‹. Fortsetzung folgt.
von Marc Basten