Created by DFB-Pokal Viertelfinale: Borussia Mönchengladbach - Borussia Dortmund
Lars Stindl im Duell mit Emre Can (Foto: Lars Baron / Getty Images)
Trotz einer ordentlichen Leistung ist für Borussia Mönchengladbach nach dem Viertelfinale Endstation im DFB-Pokal. Die Fohlen waren über weite Strecken die bessere Mannschaft, doch letztlich entschied das goldene Tor von Sancho.
Marco Rose veränderte die Startelf gegenüber dem verlorenen Ligaspiel in Leipzig auf sieben Positionen. Wie angekündigt stand Sippel statt Sommer zwischen den Pfosten, dazu kamen Lainer, Bensebaini, Kramer, Neuhaus, Stindl und Plea für Beyer, Zakaria, Lazaro, Wendt, Wolf und Embolo von Beginn an zum Einsatz.
Die Gladbacher kamen gut in die Partie und hätten eigentlich in der 2. Minute in Führung gehen können, ja müssen. Kramer passte auf Hofmann, der von rechts eine perfekte flache Hereingabe an den Fünfmeterraum brachte. Dort kam Thuram vor Can an den Ball, doch weil der Franzose die Kugel nicht richtig traf, rutschte sie am Tor vorbei.
Gladbach zeigt die zuletzt so vermisste Selbstverständlichkeit im Kombinationsspiel
Die Fohlen blieben auch danach auf Ballhöhe und waren die Mannschaft, die den Takt angab. Der BVB meldete sich erstmals in der 9. Minute mit einer Zufallschance für Reus. Sancho lupfte den Ball in den Strafraum, wo die Kopfballabwehr von Thuram genau vor den Füßen von Reus landete. Der Ex-Gladbacher verzog seine freie Direktabnahme zum Glück deutlich.
Torchancen brachte die intensive Partie nur wenige und auch wenn es ein paar Stockfehler gab, lief der Ball doch sehr ansehnlich durch die Reihen des VfL. Die zuletzt so vermisste Selbstverständlichkeit im Kombinationsspiel war diesmal über weite Strecken des ersten Durchgangs vorhanden. Was fehlte, war der konkrete Abschluss. So wie in der 18. Minute, als Hofmann bei einem Konterangriff Thuram bediente, der von halblinks mit rechts zum Schuss kam, aber den Ball nicht voll traf, so dass dieser in den Armen von Hitz landete (18.).
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Thuram steht bei seinem Tor haarscharf im Abseits
In dem nun teilweise sehr zerfahrenen Spiel, was durch die kleinliche Spielleitung des Schiedsrichters noch befeuert wurde, kam der BVB in der 36. Minute zu seiner bis dahin besten Möglichkeit. Nach einem langen Ball in Richtung Haaland stand Elvedi schlecht, so dass der Norweger alleine losziehen konnte. Elvedi gab schon fast auf, hetzte dann aber doch hinterher und schaffte es zumindest, Haaland so weit unter Druck zu setzen, dass dieser seinen Schuss deutlich verzog.
Insgesamt war die Gladbacher Borussia im ersten Durchgang die bessere Mannschaft, doch der Führungstreffer blieb ihr verwehrt. In der Nachspielzeit passte Plea schön in die Gasse auf Thuram, der Hummels ins Leere rutschen ließ und einnetzte. Doch der Linienrichter hatte die Fahne gehoben und die Abseitsstellung von Thuram wurde nach Überprüfung durch den VAR bestätigt – es war haarscharf.
Gladbach wird ausgekontert – Sancho trifft via Innenpfosten
Mit Beginn der zweiten Halbzeit wurde die Partie offener, weil nun auch Dortmund mehr für die Offensive tat. Fast wäre das Bemühen der Gäste früh belohnt worden, denn Haaland jubelte nach 53 Minuten über die vermeintliche Führung. Nach Intervention des VAR wurde der Treffer allerdings vom Schiedsrichter wieder einkassiert – Haaland hatte in der Entstehung Bensebaini gefoult.
Kurz darauf gab es die große Möglichkeit auf der anderen Seite, nachdem sich Lainer bis zur Grundlinie durchtankte und dann flach in den Rückraum passte. Bensebaini ließ einen fulminanten Knaller ab, doch Hitz parierte glänzend (59.). Gladbach war dran, doch Dortmund konterte eiskalt. Nach einer Ecke der Fohlen spielte Neuhaus einen halbgaren Pass in Richtung Bensebaini, den die Dortmunder abfingen. Der Ex-Gladbacher Schulz passte auf Haaland, der auf Reus ablegte. Dortmunds Kapitän wiederum passte punktgenau auf Sancho, der den Ball aus 16 Metern flach an dem aus seinem Kasten stürzenden Sippel vorbei via Innenpfosten im Tor unterbrachte (66.).
Gladbach drängt, bleibt im Abschluss aber zu harmlos
Das war ein echter Wirkungstreffer für die Fohlen, die einige Minuten brauchten, um sich zu berappeln. Rose, der bereits Lazaro für Hofmann gebracht hatte, legte in der 76. Minute mit einem Dreifachwechsel nach. Wolf, Embolo und Zakaria kamen für Thuram, Stindl und Kramer. Die Gladbacher drängten Dortmund tief in die eigene Hälfte zurück, fanden aber die Lücken nicht. Und wenn sie zum Abschluss kamen, wie Plea in der 80. Minute, fehlte es an Wucht und Präzision.
Dortmund lauerte nur noch auf Konter und das ging in der 83. Minute fast auf. Ein langer Ball in Richtung Haaland reichte, Elvedi konnte dem Norweger nicht folgen. Der ließ einen strammen Schuss ab, doch Sippel riss den Arm hoch und lenkte die Kugel zur Ecke. Nach dieser gab es gleich mehrere Gladbacher Querschläger am eigenen Fünfer, aber Hummels konnte die Slapstickeinlagen der Gastgeber letztlich nicht nutzen (83.).
Der Traum vom Pokal ist einmal mehr ausgeträumt
So bliesen die Fohlen zu einer Schlussoffensive, in der sie wirklich alles versuchten. In Bezug auf Willen und Einsatzbereitschaft kann man der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Doch trotz aller Bemühungen – der Ball wollte einfach nicht ins Tor. In der 88. Minute passte Lainer auf Zakaria, der das Leder aus 17 Metern knapp am Winkel vorbei drehte. Mit Beginn der Nachspielzeit sah der Ex-Gladbacher Mo Dahoud die Gelb-Rote Karte, so dass die Fohlen in den letzten Minuten in Überzahl waren.
Sie warfen alles nach vorne, doch es nutzte nichts. Die letzte Möglichkeit hatte Lainer, der die Kugel in der siebten Minute der Nachspielzeit mit vollem Risiko knapp über den Kasten jagte. Und dann war Schluss – die Dortmunder jubelten über einen glücklichen Einzug ins Halbfinale. Die Gladbacher Borussen spielten an diesem Abend deutlich besser als in den letzten Partien, doch letztendlich bleibt nur die bittere Feststellung, dass der Traum vom Pokalsieg einmal mehr ausgeträumt ist.
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