Am Sonntagvormittag durfte auch László Bénes erstmals die neu designten Trainingsklamotten von Borussia Mönchengladbach überstreifen und sich auf dem Platz zeigen. Der Slowake hatte aufgrund seiner EM-Teilnahme noch länger Urlaub, kehrte aber rechtzeitig zum Start ins Trainingslager zurück.
Für den 23-Jährigen geht es schließlich um viel – wenn nicht sogar um alles in Bezug auf seine Zukunft bei der Fohlenelf. Seit 2016 ist Bénes in Mönchengladbach, doch den richtigen Durchbruch hat er noch nicht geschafft. Sowohl unter Dieter Hecking und auch Marco Rose schien er kurz davor zu stehen, sich in der erweiterten Startelf zu etablieren. Doch immer wieder kam etwas dazwischen.
Bei Rose fiel Bénes plötzlich durchs Raster
Da waren zum einen einige hartnäckige und langwierige Verletzungen, die einen geradlinigen Karriereverlauf des talentierten Mittelfeldspielers torpedierten. Er kämpfte sich immer wieder heran, doch für den letzten Schritt reichte es nicht. Nach einem durchaus vielversprechenden Anfang unter Marco Rose mit ordentlichen Einsatzzeiten rutschte Bénes plötzlich durch das Raster und spielte keine Rolle mehr.
So war die zweite Ausleihe in seiner Gladbacher Zeit – er spielte bereits einmal ein halbes Jahr bei Holstein Kiel in der 2. Liga – die logische Konsequenz. In der letzten Rückrunde heuerte er bei Ligakonkurrent FC Augsburg an. Dort hinterließ er zwar keinen schlechten Eindruck, aber auch beim FCA startete der Freistoßspezialist nicht so durch, wie erhofft.
Hütter hat ein Faible für solche Spielertypen
Auch wenn der neue Trainer Markus Weinzierl Bénes gerne gehalten hätte, blieb es bei der vorher vereinbarten Leihe von einem halben Jahr. Nach der EM-Teilnahme mit Slowenien – wo Bénes über Kurzeinsätze nicht hinauskam – startet er nun seinen nächsten Anlauf in Mönchengladbach. Diesmal gilt es für den technisch so begabten Bénes, den neuen Trainer Adi Hütter von seinen Fähigkeiten zu überzeugen.
Hütter hat in der Vergangenheit durchaus ein Faible für solche Spielertypen gezeigt – nicht zuletzt in Frankfurt mit dem Ex-Borussen Djibril Sow. Auch der Schweizer gehört der Kategorie ‚feiner Techniker‘ an, ist aber körperlich eher ein Leichtgewicht. Dennoch hielt Hütter an Sow fest. Für László Bénes geht es jetzt darum, Eindruck zu hinterlassen. Es dürfte wohl die letzte Chance sein, in Gladbach durchzustarten. Sein Vertrag läuft zwar noch bis 2024, aber er wird eine Perspektive mit Spielzeit brauchen, um voranzukommen.
von Marc Basten