Das Kapitel Denis Zakaria und Borussia Mönchengladbach ist ab sofort beendet. Der Schweizer Nationalspieler hätte Borussia im Sommer verlassen, nachdem man keine Einigung über eine Verlängerung des auslaufenden Vertrages erzielen konnte. Nunmehr wechselt Zakaria noch im Winter zum italienischen Rekordmeister Juventus Turin. »An diesem Transfer zu Juventus ist in den vergangenen Wochen intensiv gearbeitet worden und dabei hat Denis eine wichtige Rolle gehabt«, erklärte Borussias Vizepräsident Rainer Bonhof in den Vereinsmedien. »Er hat uns offen gesagt, dass er wechseln möchte und er hat auch klar zum Ausdruck gebracht, dass er es uns ermöglichen wolle, für seinen Transfer eine Ablöse zu erzielen. Weil am Ende aus unserer Sicht die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmten, haben wir dem Transfer zugestimmt. Für seinen offenen Umgang mit uns gebührt Denis unser Dank, genau wie für seine Leistungen im Trikot der Borussia in den vergangenen viereinhalb Jahren. Wir wünschen ihm alles Gute und viel Erfolg für seinen weiteren Weg.«
Wie Juventus bekanntgegeben hat, wird für Zakaria eine Ablösesumme von 4,5 Millionen (zahlbar innerhalb drei Jahren) fällig. Dazu zahlt Juve neben einem Fifa-Solidaritätsbeitrag zusätzliche 4,1 Millionen. Wie die sich zusammensetzen, an welche Bedingungen sie geknüpft sind und was da letztlich für Borussia übrigbleibt, ist nicht bekannt. Angesichts der leeren Kassen in Gladbach ist der Deal aus finanzieller Sicht durchaus attraktiv, da es im Sommer bekanntlich keinen Cent gegeben hätte und man zudem für fünf Monate die Gehaltszahlungen einspart. Allerdings hat die Sache natürlich einen Beigeschmack, denn mit Denis Zakaria gibt die abstiegsgefährdete Borussia einen der wichtigsten, wenn nicht sogar den wichtigsten Spieler vorzeitig ab. Bei allem Vertrauen zum talentierten Koné und dem erfahrenen Kramer, die auf Zakarias Position spielen können - das Tempo des Schweizers bringen sie nicht auf den Platz. Ohne Zakaria muss Hütter zwingend anders spielen lassen.
Zakarias Abgang ist definitiv ein Qualitätsverlust
Zakarias Abgang ist definitiv ein Qualitätsverlust. Dass die Borussia mit dem Schweizer ein Juwel an Land gezogen hatte, war eigentlich direkt klar, als er 2017 von Young Boys Bern an den Niederrhein wechselte. Zakaria war auf dem Weg zum absoluten Topstar, weil er alles dazu mitbringt. Er wäre es auch schon, wenn nicht die schwere Verletzung passiert wäre, die er sich im Frühjahr 2020 bei einem Zusammenprall mit Yann Sommer zugezogen hatte. Mehr als ein Jahr dauerte es, bis er wieder halbwegs in Form war und erst im Verlauf der Hinrunde erlebte Borussia wieder den Denis Zakaria, wie man ihn aus der Zeit vor seiner Verletzung kannte.
Der eigentliche Plan, Zakaria im Sommer 2021 für 35 Millionen aufwärts zu verkaufen, hatte sich aufgrund der Verletzung sowie der veränderten Bedingungen auf dem Transfermarkt zerschlagen. Eigentlich hätten Zakaria, Ginter und Thuram für sehr viel frisches Kapital sorgen sollen, doch es wurde nichts daraus. Dass sich Borussia jetzt sogar noch freuen muss, ein paar Krümel vom Zakaria-Kuchen abzubekommen, sagt vieles über die aktuelle Situation aus. Denis Zakaria kann man derweil nur die besten Wünsche mit auf seinen weiteren Weg geben. Für seine Entwicklung ist es wirklich Zeit, dass er den nächsten Schritt macht. Das Zeug, ein wirklich Großer zu werden, hat er.
von Redaktion TORfabrik.de