Borussias Trainer Adi Hütter veränderte die Startelf gegenüber dem Pokalspiel in Kaiserslautern auf einer Position: László Bénes nahm auf der Bank Platz, dafür begann Alassane Plea. Der Franzose übernahm die Rolle des zentralen Angreifers, Lars Stindl rückte eine Position nach hinten.
Die Borussen starteten beherzt und mit viel Schwung in die Partie. Die Anfangsphase gehörte ganz klar den Fohlen, die in der 4. Minute die erste Großchance hatten, als der Ball über den gefoulten Plea zu Herrmann kam, der von der Strafraumgrenze mit links abschloss – das Leder flog knapp am Kasten vorbei.
Plea vollendet feinen Spielzug zur Führung
Zwei Minuten später leitete Neuhaus mit einer super Aktion einen Angriff über Herrmann ein, der vor dem Strafraum quer auf Stindl passen wollte – im letzten Moment wurde der Kapitän gestört. Folgerichtig wurde der starke Beginn des VfL nach zehn Minuten mit dem Führungstreffer belohnt. Nach einer Eroberung auf der rechten Seite gelangte der Ball über Lainer zu Herrmann, der einen gut getimten Pass in den Strafraum spielte. Stindl leitete im Rutschen weiter auf Plea, der Neuer aus zwölf Metern halblinks mit einem Flachschuss keine Chance ließ (10.).
Ein verdienter Zwischenstand im Borussia-Park – die Bayern waren bis dahin noch gar nicht richtig auf dem Platz. Das änderte sich allerdings ab der 14. Minute – mit der ersten Chance der Münchener. Nach einer Kopfballablage kam Lewandowski per Direktabnahme zum Abschluss – Sommer konnte den Aufsetzer abwehren (14.). Die Bayern übernahmen nach und nach das Kommando und drängten die Gladbacher teilweise ganz tief in die eigene Hälfte.
Bayern übernehmen das Kommando - Lewandowski trifft
Entlastung gab es kaum noch für den VfL – nur nach einer abgewehrten Freistoßflanke hatte Elvedi aus der Drehung noch eine Möglichkeit, traf die Kugel aber nicht richtig (23.). Ansonsten gab es nur Torchancen für den Rekordmeister – und da waren einige von allerhöchster Qualität. So die von Lewandowski in der 26. Minute, der aus kurzer Distanz am prächtig reagierenden Sommer scheiterte.
Sommer behielt auch bei der Großchance von Stanisic in der 37. Minute die Oberhand, als er gleich zweimal zur Stelle war und den Ausgleich verhinderte. Der war mittlerweile überfällig und schließlich gelang er den Bayern auch noch vor dem Pausenpfiff. Nach einer Kimmich-Ecke ließ Elvedi Lewandowski einfach entwischen und der Goalgetter netzte aus wenigen Metern zum 1:1 ein (42.).
’Hexer‘ Sommer bringt die Bayern zur Verzweiflung
Auch nach dem Seitenwechsel hatten die Bayern zunächst mehr vom Spiel – Lewandwoski prüfte Sommer mit einem Kopfball (52.). Auf der anderen Seite war es Lainer, der nach einer Freistoßflanke von Herrmann knapp am Tor vorbei köpfte (54.), ehe Neuhaus Neuer mit einer Direktabnahme auf die kurze Ecke prüfte.
Doch die klareren Möglichkeiten hatten weiter die Bayern. So in der 58. Minute, als Davies frei zum Abschluss kam – Sommer rettete per Fußreflex. Kurz darauf überrannte Davies Lainer, passte flach auf Lewandowski, der einen platzierten Flachschuss aufs Eck setzte – der ‚Hexer‘ Sommer klärte erneut mit glänzender Fußabwehr (60.).
Thuram wird gefoult – VAR entscheidet für Bayern
Die Borussen hingen in dieser Phase richtig in den Seilen, rappelten sich dann aber nochmal auf und sorgten in der letzten 25 Minuten für ein rassiges Spiel, das teilweise zu einem offenen Schlagabtausch ausartete. In der 70. Minute eroberte Wolf stark den Ball, passte auf den eingewechselten Thuram der auf Stindl ablegte – den Schuss des Kapitäns lenkte Neuer um den Pfosten.
Kurz darauf steckte der ebenfalls eingewechselte Hofmann wunderbar auf Lainer durch, der flach nach innen flankte. Thuram rutschte sechs Meter zentral vor dem Kasten am Ball vorbei und verpasste das sichere Tor (76.). Borussia war jetzt dran und Thuram stand in den nächsten Minuten im Mittelpunkt. Zunächst wurde er auf dem Weg zum Tor abseits des Balls im Strafraum von Upamecano eindeutig in die Hacken getreten und kam zu Fall. Der VAR überprüfte die Situation lange – und funkte schließlich in Richtung Schiedsrichter Fritz, dass es kein Elfmeter gewesen sein soll.
Eine intensive Schlussphase
Eine mehr als nur umstrittene Entscheidung - das Foul war eigentlich ziemlich deutlich. Wenige Momente später kam es im Strafraum erneut zum Duell zwischen Upamecano und Thuram. Wieder kam der Borusse zu Fall und wieder hatte es einen Kontakt gegeben. Doch erneut entschied Fritz zugunsten der Bayern. Ein Heimschiedsrichter war er wahrlich nicht.
Es wurde noch eine intensive Schlussphase, beide Teams spielten auf Sieg. Das bessere Ende hätten dann fast doch noch die Münchener gehabt, als Kimmich in der fünften Minute der Nachspielzeit aus 13 Metern schoss – aber der Ball flog am Tor vorbei. So blieb es beim 1:1, was aufgrund der hochkarätigen Münchener Chancen für die Borussia etwas glücklich ist. Angesichts der Steigerung im zweiten Durchgang und den nicht gegebenen Elfmetern ist das Remis aber letztlich nicht unverdient.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Lainer, Ginter, Elvedi, Scally - Kramer, Neuhaus (90. Bénes) – Herrmann (64. Hofmann), Stindl, Wolf (72. Bennetts) - Plea (64. Thuram)
weiter im Kader: Beyer, Jantschke, Netz, Noß
FC Bayern: Neuer – Stanisic (82. Sarr), Upamecano, Süle, Davies - Kimmich, Goretzka, Müller (82. Choupo-Moting), Sané (74. Coman), Gnabry (74. Musiala) - Lewandowski
Tore: 1:0 Plea (10.), 1:1 Lewandowski (42.)
Gelbe Karten: Stindl, Neuhaus, (Hütter) -
Schiedsrichter: Marco Fritz
Zuschauer: 22.925
von Marc Basten