Borussias Trainer Adi Hütter veränderte die Startformation gegenüber der Heimniederlage gegen Union Berlin vor zwei Wochen auf zwei Positionen: Für den nach Turin gewechselten Denis Zakaria und Luca Netz (Bank) begannen Ramy Bensebaini (zurück vom Afrika-Cup) und Alassane Plea. Christoph Kramer, auf dessen Rückkehr die Borussen gehofft hatten, wurde derweil positiv auf Corona getestet und konnte nicht mitwirken.
Hütter beließ es erwartungsgemäß bei einer Dreierabwehrkette und beorderte Neuhaus in die zentrale defensive Position neben Koné. Bielefeld startete mit einigem Schwung in die Partie und die Borussen waren zunächst damit beschäftigt, ihre Grundordnung zu finden. Die erste Offensivaktion der Gäste hatte es aber in sich: Ginter eröffnete auf Plea, der einen schönen Pass in den Lauf von Hofmann spielte, der mit seinem Schuss aus halbrechter Position an Ortega scheiterte - Bielefelds Keeper wehrte mit dem Fuß ab (5.).
Serra sorgt für den nächsten Nackenschlag
Auf der anderen Seite hatte Arminia durch Serra einen ersten Abschluss - Sommer parierte den Schuss von der Strafraumgrenze sicher (14.). Doch fünf Minuten später hatte Sommer nach einem Serra-Schuss absolut keine Abwehrchance. Elvedi verlor ein Duell an der Außenlinie gegen Wimmer, der Serra bediente. Der lief, nicht angegriffen von Friedrich, an den Strafraum - Elvedi kreuzte, griff aber nicht ein und Neuhaus grätschte vergeblich - und zirkelte den Ball ganz fein zur Bielefelder Führung ins Eck (19.).
Die Borussen reagierten zunächst gut auf diesen neuerlichen Nackenschlag. Nach einer Plea-Flanke von links wuchtete Ginter den Ball per Flugkopfball ins Tor, das allerdings wegen Abseitsstellung nicht gegeben wurde (23.). Wenige Augenblicke später kam Bensebaini nach Hofmann-Ecke aus sechs Metern zu einem freien Kopfball, setzte das Leder aber am Tor vorbei (24.). Danach hingen die Borussen etwas durch und wurden zusehends fahriger. Bielefeld machte zwar nicht mehr viel nach vorne, aber wenn sie sich anschickten, wirkte Gladbachs Defensivverbund sehr anfällig.
Plea trifft per Flugkopfball - Borussia bleibt Handelfmeter verwehrt
Doch die Gäste hatten deutlich mehr Spielanteile und kamen nach 38 Minuten zum verdienten Ausgleich. Bensebaini schlug eine Halbfeldflanke an den zweiten Pfosten, wo Hofmann den Ball per Direktabnahme vors Tor spielte. Plea kam von der linken Seite angelaufen und vollendete mit einem Flugkopfball gegen die Laufrichtung von Ortega zum 1:1. Mit dem Tor im Rücken nahmen die Borussen Fahrt auf - und wären fast doch wieder in Rückstand geraten. Nach einer Hereingabe von Wimmer kam Ramos zum Kopfball, den Sommer mit einer hervorragenden Reaktion aus dem Eck holte (44.).
Direkt nach Wiederanpfiff gab es den nächsten Aufreger. Embolo schickte Hofmann in Richtung Tor, der den Ball nicht an Ortega vorbei bekam. Der Abpraller flog klar an den ausgestreckten Arm von De Medina und die Borussen forderten vehement einen Handelfmeter. Im Gegensatz zum letzten Spiel, als ein leichter ‘Handwischer’ von Zakaria geahndet wurde, entschieden die Unparteiischen diesmal nicht auf Strafstoß. Die Regelauslegung ist und bleibt absurd - und das gleich zweimal bitter zu Lasten der Borussia.
Der Punch im Abschluss fehlt - Sommer rettet zweimal
Die Borussen waren nun die klar überlegene Mannschaft - und spielten erneut mit dem Feuer. Sommer produzierte einen schwachen Abschlag, Neuhaus und Friedrich verloren ihre Zweikämpfe und plötzlich tauchte Kunze frei vor Sommer auf - aber Borussias Keeper bereinigte die Situation (53.). Auf der anderen Seite legte Ginter den Ball nach einer Freistoßhereingabe von Hofmann direkt in die Mitte ab, wo Plea im Sprung zum Schuss kam - aber das Leder knapp am Tor vorbei setzte (65.). Während die Borussen eine Vielzahl an Standards verpuffen ließen, blieb Arminia bei den wenigen Aktionen gefährlich. So rutschte in der 66. Minute ein Eckball an den Elfmeterpunkt durch und De Medina kam freistehend zum Schuss. Sommer bewahrte sein Team mit einem Reflex vor dem neuerlichen Rückstand.
Die Gladbacher rackerten, kämpften und drängten immer wieder nach vorne. Doch mehrere gute Aktionen verpufften in letzter Instanz - alleine Hofmann hatte mehrere Versuche von halbrechts im Strafraum, die jeweils geblockt wurden. Die beste Möglichkeit für die Fohlen vergab Embolo in der 73. Minute, als er eine scharfe Hereingabe von Ginter aus kurzer Distanz am Tor vorbei bugsierte. Die Borussen spielten weiter auf Sieg, doch letztlich fehlte einmal mehr der Punch in der Box. Immerhin reichte es am Ende zu einem mehr als verdienten Punkt auf der Bielefelder Alm.
Kurzstatistik zum Spiel:
Arminia Bielefeld: Ortega Moreno - Brunner, Ramos, Nilsson, de Medina (71. Bello) - F. Kunze (87. Castro), Vasiliadis (63. Schöpf), Wimmer, Okugawa (87. Prietl), Krüger - Serra (71. Klos)
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Ginter, Friedrich, Elvedi - Lainer, Neuhaus, Koné, Bensebaini - Plea, Hofmann - Embolo (83. Thuram)
weiter im Kader: Sippel (ETW), Beyer, Jantschke, Netz, Scally, Bénes, Noß, Herrmann
Tore: 1:0 Serra (19.), 1:1 Plea (38.)
Schiedsrichter: Benjamin Cortus
Gelbe Karten: Nilson, Kunze, Wimmer - Koné, Lainer, Plea
Zuschauer: 10.000 (ausverkauft)