Adi Hütter musste auf den angeschlagenen Ramy Bensebaini verzichten und beorderte erstmals Luca Netz in die Startelf. Die Borussen spielten in einem 3-1-4-2 System mit Beyer, Ginter und Elvedi in der hinteren Kette und Hofmann sowie Neuhaus auf den Halbpositionen.
Die Anfangsphase im Borussia-Park gehörte den Gästen, die früh attackierten und den Gladbachern das Leben richtig schwer machten. Ein geordneter Spielaufbau fand kaum statt und so dauerte es bis zur 11. Minute, ehe die Fohlen eine erste Halbchance hatten. Über Stindl und Plea gelangte der Ball zu Netz, der das Leder bei seinem Schussversuch aber nicht richtig traf.
Stindl trifft mit abgefälschter Bogenlampe zur Führung
In der 21. Minute brandete Jubel im Stadion auf, nachdem Hofmann einen krassen Bielefelder Fehlpass abgefangen hatte und in Richtung Tor gestartet war. Der Nationalspieler passte auf Plea, der für die vermeintliche Führung sorgte – doch der Franzose stand bei Hofmanns Zuspiel im Abseits. Eine Situation, die beide Borussen klüger lösen mussten.
Es blieb ein intensives und umkämpftes Spiel, bei dem die Borussen klar mehr Ballbesitz hatten, ohne daraus Kapital schlagen zu können. Bis zur 35. Minute: Da setzte sich Netz im Mittelfeld durch und passte auf Stindl. Der Kapitän zog aus 25 Metern mit rechts einfach mal ab, Laursen fälschte den Ball mit der Hacke so ab, dass er als Bogenlampe über Ortega hinweg zur Gladbacher Führung ins Eck flog.
Ärgerlicher Ausgleich in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit
Angesichts der Spielanteile war das Tor für die Borussen verdient, auch wenn es glücklich zustande kam. In der Folgezeit waren die Borussen Herr im Haus und kombinierten einige Male ansehnlich durch die Bielefelder Hälfte. Die Gäste waren zwar weiter bissig, kamen aber zu keiner nennenswerten Torchance.
Das änderte sich in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs: Neuhaus spielte im Aufbau einen Fehlpass, Bielefeld schaltete schnell um und Okugawa stürmte alleine auf Sommer zu. Den ersten Schuss des Angreifers parierte Sommer noch, doch den Rebound versenkte der Armine im Tor. Zunächst wurde auf Abseits entschieden, doch der VAR korrigierte die Entscheidung – mit einem 1:1 ging es in die Kabinen.
Ein chaotisches Spiel – Stindl trifft erneut
Dort blieb der angeschlagene Hofmann, der durch Wolf ersetzt wurde. Die erste Chance im zweiten Durchgang hatte Plea im Anschluss an einen Doppelpass mit Stindl – der Ball streifte das Außennetz (51.). Aber auch die Arminia blieb im Spiel, das nach einer Stunde komplett zugunsten der Gäste hätten kippen können. Doch Yann Sommer stand nach einem Kopfball nach einer Ecke richtig, lenkte kurz darauf einen Schuss von Schöpf um den Pfosten und war auch bei der nachfolgenden Ecke bei einem Kopfball zur Stelle (60.).
Das Spiel war teilweise richtig chaotisch, doch dann folgte ein Gladbacher Doppelschlag. Zakaria trat über halbrechts an, legte raus auf den für den angeschlagenen Netz eingewechselten Herrmann, der wiederum an den Elfmeterpunkt flankte. Stindl platzierte den Ball per Kopf aus dem Lauf heraus präzise zum umjubelten 2:1 ins Eck (70.).
Zakaria macht den Deckel drauf
Zwei Minuten später war es erneut Zakaria, der mit einem unwiderstehlichen Antritt einen Gladbacher Angriff einleitete. Stindl legte auf Herrmann, der diesmal flach in die Mitte passte, wo Zakaria durchgestartet war und im Fallen zum 3:1 ins Eck traf (72.). Das war mehr als nur eine Vorentscheidung, auch wenn sich Bielefeld noch nicht geschlagen gab. Sommer musste in der 84. Minute nochmals gegen Hack nach einem Konter im kurzen Eck zupacken.
Auf der anderen Seite hatte der eingewechselte Bénes nach einem tollen Spielzug noch eine Großchance – blieb aber an Ortega hängen (86.). Am Ende steht ein verdientes 3:1 für Borussia Mönchengladbach in einem schweren Spiel gegen eine alles andere als schwache Arminia aus Bielefeld.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Beyer, Ginter, Elvedi – Zakaria - Scally, Hofmann (46. Wolf), Neuhaus (67. Bénes), Netz (58. Herrmann) – Plea, Stindl (77. Embolo)
weiter im Kader: Sippel (ETW), Jantschke, Kramer, Noß, Bennetts
Arminia Bielefeld: Ortega Moreno - Brunner, de Medina, Nilsson, Laursen - Wimmer (70. Lasme), Prietl, Schöpf, Okugawa (77. Krüger), Hack - Klos (77. Serra)
Tore: 1:0 Stindl (35.), 1:1 Okugawa (45.+1), 2:1 Stindl (70.), 3:1 Zakaria (72.)
Gelbe Karten: Scally - Hack
Schiedsrichter: Sascha Stegemann
Zuschauer: 24.500
von Marc Basten