Marco Rose veränderte die Startelf gegenüber der Niederlage in Hoffenheim am Mittwoch auf drei Positionen: Yann Sommer kehrte nach abgelaufener Sperre zurück ins Tor, dazu begannen Wolf und Embolo. Sippel, Hofmann und Plea nahmen auf der Bank Platz.
Borussia spielte in einem 3-4-1-2 mit Elvedi als zentralem Mann in der Dreierkette und Wolf etwas hängend hinter Embolo und Thuram. Von Beginn an waren die Gladbacher klar der Herr im eigenen Haus und gingen bereits nach sechs Minuten in Führung. Wolf spielte einen schönen Pass auf Lainer, der über die rechte Seite marschierte. Seine Hereingabe in die Mitte erreichte Embolo, der aus rund 14 Metern – abgefälscht von de Medina – den Führungstreffer markierte.
Nach nicht einmal zwanzig Minuten war das Spiel entschieden
Die Gäste aus Ostwestfalen waren schon zuvor nicht wirklich auf dem Platz, doch nach dem frühen Rückstand bekamen sie erst Recht kein Bein mehr an den Boden. Nur zwei Minuten später flankte Lazaro an den zweiten Pfosten, Lainer legte per Kopf in die Mitte, wo Embolo einen Kopfballaufsetzer aufs Tor brachte – Ortega lenkte den Ball mit einem Reflex zur Ecke (8.). Die Borussen blieben am Drücker, Bensebaini spielte mit Lazaro Doppelpass und schickte dann Wolf über links. Der Österreicher passte nach einem guten Lauf präzise flach an den Fünfer, wo Thuram durch die Beine von Ortega zum 2:0 einnetzte (15.).
Kurz darauf machten die Gladbacher den Blitzstart perfekt. Lazaro flankte ungestört in den Bielefelder Strafraum, wo der Ball Gebauer an den Arm sprang. Schiedsrichter Hartmann entschied sofort auf Handelfmeter, den Bensebaini überlegt zum 3:0 verwandelte (18.). Nach nicht einmal zwanzig Minuten war das Spiel im Borussia-Park entschieden – Bielefeld war bis dahin nicht einmal ansatzweise gefährlich über die Mittellinie gekommen.
Erst nach der Pause muss Sommer eingreifen
Daran änderte sich auch in der Folgezeit nur einmal etwas. Da vertändelte Neuhaus den Ball und über Klos wäre Dohan fast in Abschlussposition gekommen, doch Bensebaini klärte im letzten Moment. Ansonsten hatten die Borussen alles komplett im Griff und freuten sich über ungeahnte Freiheiten bei der Spielgestaltung. Thuram hatte eine weitere Großchance, scheiterte aber im kurzen Eck alleine vor Ortega (25.) und Wolf verpasste nach Vorarbeit von Embolo in der 43. Minute den vierten Treffer, als er freistehend flach am langen Pfosten vorbei zielte.
Nach dem Seitenwechsel fanden die bis dahin völlig indisponierten Gäste ein wenig besser ins Spiel und hatten, nachdem Wolf auf der anderen Seite ans Außennetz traf, in der 53. Minute ihre erste Torchance. Arne Maier zog den Ball von der Seite aufs Tor, Sommer lenkte den Schuss mit einer sehenswerten Flugeinlage über den Kasten. Danach war der Schweizer nur noch einmal richtig gefordert: Nach einem Bielefelder Konter brachte de Medina den Ball vors Gladbacher Tor, wo Gebauer aus sieben Metern frei zum Abschluss kam – Sommer rettete mit einem überragenden Reflex (61.).
Embolo trifft nochmal, vergibt aber auch zwei Großchancen
Das war es dann aber auch mit Bielefelder Aktionen – die Gäste präsentierten sich an diesem frühen Sonntagabend wie ein sicherer Absteiger. Derweil bekamen die Borussen noch Lust auf mehr Tore, doch Embolo vergab nach einem wunderbaren Angriff und einem Hackenzuspiel von Neuhaus die Großchance, weil er im Strafraum nochmals quer spielte, anstatt abzuziehen (64.). Fünf Minuten später machte es der Schweizer besser – nach einer tollen Kombination und mehreren Doppelpässen ließ Embolo Ortega mit einem überlegten Schuss ins Eck keine Abwehrchance (69.).
Allerdings hätte Embolo noch deutlich mehr Tore erzielen können. So in der 84. Minute, als er vom eingewechselten Plea bedient wurde, aber freistehend Ortega anschoss. Keine sechzig Sekunden später passte Wolf auf Embolo, der wiederum Plea anspielte. Der Franzose durfte zentral ungehindert an den Sechzehner laufen und ließ Ortega mit einem präzisen Flachschuss mit rechts zum 5:0 keine Chance (84.). Dennoch war Ortega der mit Abstand beste Bielefelder, denn er bewahrte sein Team mit einer Glanztat gegen Zakaria vor dem sechsten Gegentor und auch beim Nachschuss von Plea war er zur Stelle (87.).
Ein Kantersieg gegen einen indiskutablen Gegner
Am Ende steht ein klares und deutliches 5:0 für Borussia Mönchengladbach, das angesichts der Kräfteverhältnisse eigentlich noch zu niedrig ausgefallen ist. Bielefeld agierte über weite Strecken indiskutabel und die Borussen kombinierten den Gegner nach Lust und Laune auseinander. Mit dem Sieg bleiben die Gladbacher auf Platz 7 – punktgleich mit Union Berlin und mit vier Zählern Rückstand auf Bayer Leverkusen auf Rang 6.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Ginter, Elvedi, Bensebaini (85. Jantschke) – Lainer (85. Beyer), Zakaria, Neuhaus (75. Kramer), Lazaro (75. Wendt) – Wolf – Embolo, Thuram (75. Plea)
weiter im Kader: Sippel (ETW), Hofmann, Herrmann, Traoré
Arminia Bielefeld: Ortega - de Medina, Pieper, Nilsson, Lucoqui - Prietl, Maier, Okugawa (46. Kunze), Doan, Gebauer (76. Schipplock) - Klos (46. Voglsammer)
Tore: 1:0 Embolo (6.), 2:0 Thuram (15.), 3:0 Bensebaini (18./HE), 4:0 Embolo (69.), 5:0 Plea (84.)
Gelbe Karten: Lazaro - de Medina
Schiedsrichter: Robert Hartmann
Zuschauer: -
von Marc Basten