Kritiker der Champions League erzählen gerne davon, dass der Wettbewerb ziemlich langweilig ist, weil ja ohnehin jedes Jahr die gleichen Mannschaften gegeneinander spielen. Die Auslosung der Achtelfinalspiele unterstützt diese These: Borussia Mönchengladbach nimmt zum dritten Mal an der Königsklasse teil und misst sich zum dritten Mal mit Manchester City. Nach viel Abwechslung klingt das nicht.
»Es ist ein super spannendes Los«, sagte Borussias Sportdirektor Max Eberl diplomatisch, während Christoph Kramer mit seiner leichten Enttäuschung nicht hinter dem Berg hielt: »In der jüngeren Vergangenheit haben wir mit Borussia schon zweimal gegen City gespielt, dementsprechend ist es nicht mein Wunschlos gewesen.«
»Dementsprechend denke ich auch, dass Manchester City nicht „Hurra“ schreit«
Aber Fußball ist halt kein Wunschkonzert - und das Achtelfinale der Champions League ohnehin nicht. Logischerweise wird Borussia der klare Außenseiter sein, aber Pep Guardiola wird genau registriert haben, wie eindrucksvoll sich die Gladbacher bisher in diesem Wettbewerb präsentiert haben. »Dementsprechend denke ich auch, dass Manchester City nicht „Hurra“ schreit, sondern weiß, dass es in der Vergangenheit schwierig war, gegen uns zu spielen«, sagte Max Eberl. »Als Verein sind wir nun aber auch weiter als damals.«
Mittlerweile hat die UEFA die Begegnungen auch zeitgenau angesetzt. Das Hinspiel im Borussia-Park wird am Mittwoch, den 24. Februar 2021 um 21 Uhr angepfiffen. Das Rückspiel geht am Dienstag, den 16. März um 21 Uhr im Etihad Stadium über die Bühne. Wenn nicht ein mittelschweres Wunder passiert, werden diese Spiele ohne Fans - vor allem ohne Auswärtsfans - stattfinden. Insoweit hat das Los Manchester City für die sonst so reisefreudigen Gladbachfans auch etwas Tröstliches - viel Neues hätte es ja in Manchester nicht zu entdecken gegeben.
von Marc Basten