Adi Hütter bot vor 990 Zuschauern im Grenzlandstadion eine munter durchgemischte Anfangsformation auf. Mit Steffen Meuer, Luiz Skraback, Conor Noß (alle U23) sowie Luca Barata und Yassir Atty (beide U19) begannen gleich fünf Nachwuchskräfte, dazu gesellte sich als Rechtsverteidiger der 18-Jährige Joe Scally. Von den ‘etablierten’ Profis starteten neben Keeper Sippel noch Jantschke und Bensebaini (beide als Innenverteidiger), Kramer (als Sechser) und Stindl (als Spitze).
Für die Borussen ging es gut los, denn bereits mit der ersten Ecke nach vier Minuten gelang ihnen der Führungstreffer. Stindl brachte den Ball von der linken Seite in den Strafraum, Bensebaini übersprang seinen Gegenspieler und köpfte via Unterkante der Latte aus sechs Metern zum 1:0 ein (4.). Doch mit der ersten Standardsituation konnte der Drittligist ausgleichen. Eine Freistoßflanke von der rechten Kölner Seite segelte weit in den Gladbacher Strafraum, wo sich Barata verschätzte und seinen Gegenspieler Lorch laufen ließ. Der Kölner köpfte am zweiten Pfosten über den verdutzten Sippel hinweg ins lange Eck (9.).
Jantschkes Rettungsversuch landet im eigenen Tor
Die Borussen wirkten in der ungewohnten Besetzung - über weite Strecken in einem 4-1-4-1 - nicht wirklich sattelfest, was die Gäste in der 17. Minute ausnutzten. Der Ex-FC-Profi Risse kam über die rechte Angriffsseite durch, Bensebaini konnte die scharfe Hereingabe nicht verhindern und Jantschke grätschte den Ball bei seinem Rettungsversuch unglücklich ins eigene Tor. Die Führung des Drittligisten in einem doch sehr konfusen Testspiel war durchaus verdient, denn bis auf einen Kopfball von Meuer ans Außennetz im Anschluss an eine Freistoßhereingabe von Stindl, hatten die Borussen offensiv wenig zu bestellen.
Auf der anderen Seite kamen die Kölner zu zwei, drei guten Kontermöglichkeiten. Einmal war Sippel auf dem Posten, zuvor hatte Bensebaini mit einer perfekten Grätsche gegen Thiele im letzten Moment Schlimmeres verhindert. Allerdings war für den Algerier, der erst vor wenigen Tagen ins Training eingestiegen war, bereits vor der Pause Schluss. Leicht angeschlagen verließ er in der 44. Minute das Feld. Offensichtlich hatte der 26-Jährige mehr körperlichen Aufwand betreiben müssen, als er es für ein erstes lockeres Testspiel eingeplant hatte.
Kapitän Patrick Herrmann trifft zum Ausgleich
Geplant war dann die Totalrotation zur Pause - nur der für Bensebaini eingewechselte Michael Wentzel (U23) blieb auf dem Feld. Borussia spielte nun in einem 4-2-3-1 mit Nicolas im Tor und einer Viererkette mit Lang, Beyer, Wentzel und Poulsen. Die Doppel-Sechs bildeten Per Lockl und Michel Lieder aus der U23, davor positionierten sich Herrmann, Wolf und Bennetts. Plea übernahm die Rolle des zentralen Stürmers.
Die Borussen agierten nun deutlich strukturierter als zuvor und kamen einige Male mit Nachdruck an und in den gegnerischen Strafraum. Allerdings fehlten im Abschluss Zielstrebigkeit und Konsequenz - ein Thema, das in Gladbach nicht neu ist. Auch die Gäste wechselten mehrfach und hatten viele junge Spieler auf dem Platz, so dass sie das durchaus ordentliche Niveau des ersten Durchgangs nicht mehr halten konnten. Der Ausgleich der Borussia in der 76. Minute war verdient und sehenswert gleichermaßen: Patrick Herrmann - mit Kapitänsbinde - zirkelte einen Freistoß aus zwanzig Metern halblinker Position zum Endstand in die Maschen.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Halbzeit 1: Sippel - Scally, Jantschke, Bensebaini (44. Wentzel), Atty - Kramer - Meuer, Noß, Skraback - Barata - Stindl
Borussia Halbzeit 2: Nicolas - Lang, Beyer, Wentzel, Poulsen - Lockl, Lieder - Herrmann, Wolf, Bennetts - Plea
Tore: 1:0 Bensebaini (4.), 1:1 Lorch (9.), 1:2 Jantschke (17./ET), 2:2 Herrmann (76.)
Schiedsrichter: Niklas Dardenne - Zuschauer: 990 im Grenzlandstadion in Rheydt
von Redaktion TORfabrik.de