Adi Hütter hatte bei seiner Premiere im Borussia-Park die aktuell vermeintlich stärkste Elf aufgeboten. Der Österreicher nominierte - mit Ausnahme von Jonas Hofmann – auch die EM-Fahrer, die erst seit wenigen Tagen im Training sind. Vor Sommer formierte sich eine Viererkette mit Lainer, Ginter, Elvedi und Scally. Davor bildeten Kramer und Neuhaus die Doppel-6, Herrmann, Stindl und Wolf agierten davor. Thuram übernahm die Rolle der zentralen Spitze.
Die Borussen spielten im bewährten 4-2-3-1 System und auch sonst wirkte alles so, wie man es aus der abgelaufenen Saison gewohnt war. Borussia kontrollierte das Spiel weitestgehend, wobei das Passtempo nicht sonderlich hoch war und auch die Strafraumbesetzung ließ zu wünschen übrig. Ein paar gute Spielzüge gab es, dazu den einen oder anderen Chippass hinter die Abwehrkette der Niederländer.
Stindl köpft nach Herrmanns Freistoß den Führungstreffer
Die Gäste hatten die erste Chance der Partie, als Suslov es mit einem Kunstschuss aus fast 40 Metern probierte – um ein Haar hätte er Sommer damit überrascht (7.). Kurz darauf wehrte der Schweizer EM-Held im kurzen Eck einen Schuss aus spitzem Winkel ab (12.). Mehr brachten die Niederländer im ersten Durchgang allerdings nicht auf das Gladbacher Tor.
Den Fohlen gelang derweil nach einer Viertelstunde der Führungstreffer im Anschluss an eine Standardsituation. Herrmann brachte einen Freistoß aus dem linken Halbfeld vors Tor, wo Stindl durchgestartet war und aus vier Metern zum 1:0 einköpfte (15.). Borussia war danach tonangebend, ohne sich nennenswerte Chancen zu erspielen.
Herrmann forciert das Eigentor – Gegentreffer kurz nach Wiederanpfiff
Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel spielte Lainer im Anschluss an eine Passstafette einen feinen Ball in den Lauf von Herrmann, der die Kugel fast von der Grundlinie scharf vors Tor brachte. Matusiwa wollte klären, beförderte das Leder aber zum 2:0 für Gladbach ins eigene Tor (40.).
Nach Wiederanpfiff erwischten die Niederländer gegen die unverändert formierten Fohlen den besseren Start. Sommer lenkte einen Aufsetzer um den Pfosten, nach der anschließenden Ecke köpfte Thuram den Ball aus dem Strafraum heraus - allerdings genau vor die Füße von te Wierikm. Dessen Aufsetzer aufs andere Eck parierte Sommer ebenfalls, doch gegen den Rebound von de Leeuw aus kurzer Distanz – Wolf hatte das Abseits aufgehoben – war der Goalie machtlos (48.).
Dass längst noch nicht alle Rädchen ineinandergreifen, war wenig überraschend
In der Folgezeit hätten die Borussen durch Thuram den alten Abstand wieder herstellen können, doch der Franzose scheiterte zunächst nach schönem Zuspiel von Ginter am Torwart (60.) und köpfte fünf Minuten später nach Flanke von Lainer ganz knapp über den Querbalken. Danach war der Arbeitstag für Thurman, Elvedi und Kramer beendet. Im weiteren Verlauf der Partie gab es noch einige Wechsel – am Ende spielten nur Sommer und Scally über die volle Distanz.
Letztlich blieb es beim unter dem Strich verdienten 2:1-Erfolg der Borussia in einem ordentlichen Testspiel. Dass längst noch nicht alle Rädchen ineinandergreifen, war wenig überraschend. Den EM-Fahrern war anzumerken, dass sie erst gerade wieder eingestiegen sind - dennoch störte die eine oder andere Nachlässigkeit das Gesamtbild.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Lainer (76. Poulsen), Ginter (76. Jantschke), Elvedi (65. Beyer), Scally - Kramer (65. Bénes), Neuhaus (76. Reitz) - Herrmann (78. Skraback), Stindl (76. Noß), Wolf (86. Schroers) - Thuram (65. Bennetts)
Tore: 1:0 Stindl (15.), 2:0 Matisuwa (40. / ET), 2:1 de Leeuw (49.)
Gelbe Karten: Wolf - Matusiwa
Schiedsrichter: Thorben Siewer
Zuschauer: 7.067
von Marc Basten