Um kurz nach 11 Uhr startete im sonnenüberfluteten Borussia-Park das erste Training unter Marco Rose. Nach zweieinhalb Jahren unter Dieter Hecking soll unter dem 42-jährigen gebürtigen Leipziger eine neue Zeitrechnung in Mönchengladbach beginnen. Das könnte durchaus eine heiße Kiste werden und dementsprechend passten sich auch die Temperaturen an. Bereits am Vormittag zeigte das Thermometer satte 33 Grad an, so dass sowohl die Spieler, als auch die knapp 4.000 Zuschauer im Borussia-Park ohne großes Zutun ins Schwitzen kamen.
Marco Rose richtete zu Beginn per Mikrofon ein paar Worte an die Borussenfans und versprach: »Wir werden hart arbeiten, damit wir gemeinsam viele Erfolge feiern werden«. Neben Rose schnupperten auch die neuen Co-Trainer René Maric, Alexander Zickler (zuständig für die Stürmer) und Patrick Eibenberger (Athletikcoach) erstmals etwas von der Atmosphäre im Borussia-Park. Eugen Polanski, der Nachfolger von Otto Addo im ‚Übergangsbereich‘, kennt das Stadion dagegen noch als Spieler von Borussia, Mainz und Hoffenheim. Auch er war mit dabei, genauso wie der langjährige Co-Trainer Frank Geideck, der nun nach Frontzeck, Favre, Schubert und Hecking mit Rose bereits den fünften Cheftrainer in Gladbach erlebt.
Mit Breel Embolo wird erst Ende Juli gerechnet
Das kickende Personal, mit dem Marco Rose am Sonntag arbeitete, ist noch überschaubar. 16 Spieler standen auf dem Platz, darunter mit Tobi Sippel, Jan Olschowsky und Max Grün drei Torhüter. Grün war auch die einzige Neuverpflichtung, die am Training teilnahm. Stefan Lainer hat, wie die übrigen Nationalspieler, noch Urlaub und Breel Embolo befindet sich noch im Aufbautraining. Der Schweizer ließ sich allerdings während des Trainings am Platz blicken, erntete den Applaus der Fans und gab fleißig Autogramme. Wann der Ex-Schalker komplett ins Mannschaftstraining einsteigen kann, ist noch ungewiss. Möglicherweise könnte es noch den ganzen Juli dauern, bis die Fußverletzung endgültig überstanden ist.
So tummelten sich letztlich Jordan Beyer, Oscar Wendt, Tony Jantschke, Mamadou Doucouré, Tobias Strobl, Christoph Kramer, Fabian Johnson, László Bénes, Jonas Hofmann, Keanan Bennetts, Patrick Herrmann, Alassane Plea und Torben Müsel auf dem Platz. Raffael, der nicht anwesend war, wird am Montag ins Training einsteigen. »Raffa hätte heute schon trainieren können. Er hat aber im Urlaub viel gemacht und hatte jetzt die Tests, deswegen haben wir ihm heute noch mal einen Tag zur Regeneration gegeben«, erklärte Marco Rose. Der neue Coach zeigte sich engagiert bei den Übungsformen, unterbrach mehrfach, gab Anweisungen und suchte den Dialog mit einzelnen Spielern. Anschließend zeigte sich der 42-Jährige zufrieden mit den ersten Eindrücken. »Die Jungs haben sich richtig gut bewegt. Nach dem Urlaub ist es das Wichtigste, sich wieder an die Kugel zu gewöhnen.«
Der nächste Anlauf von Mamadou Doucouré
Erfreulich war die Tatsache, dass Mamadou Doucouré (mit neuer Rückennumer '4') wieder mitmischte. Der große Pechvogel startet einen nächsten Anlauf und alle hoffen darauf, dass es nun endlich klappt. Doch Prognosen verbieten sich angesichts der Leidensgeschichte des mittlerweile 21-Jährigen, der immer noch auf seinen ersten Pflichtspieleinsatz bei Borussia wartet. Die nächsten Wochen werden zeigen, inwieweit er integriert werden und möglicherweise eine echte Alternative für Marco Rose werden kann. Aktuell wird Doucouré als ‚Add-On‘ geführt, aber nicht eingeplant. Daher wird die Verpflichtung von Malang Sarr aus Nizza forciert, der wie Doucouré innen oder links verteidigen kann.
Am nächsten Wochenende wird die Trainingsgruppe in Mönchengladbach Zuwachs bekommen. »Die Schweizer Jungs und Stefan Lainer kommen am Freitag dazu«, kündigte Marco Rose an. Matthias Ginter, Andreas Poulsen und Michael Cuisance waren noch länger bei ihren jeweiligen Länderteams beschäftigt, Florian Neuhaus und Ibrahima Traoré sind aktuell noch im Einsatz. »Bei ihnen entscheiden wir individuell, wann sie wieder einsteigen«, erklärte Rose.
von Marc Basten