Ein wenig verwunderte es schon, dass Dieter Hecking auf Platz 11 am Bremer Weserstadion Alassane Plea von Beginn an spielen ließ. Schließlich hatte der Franzose zuvor noch ein paar Beschwerden und auch der Trainingsrückstand war thematisiert worden. Andererseits war Heckings Entscheidung auch nachvollziehbar. Eine bessere Gelegenheit für einen Stürmer, als sich im ersten Pflichtspiel bei einem Fünftligisten ›warmzuschießen‹, gibt es eigentlich nicht.
So nahm Hecking dann auch mit gewisser Genugtuung zur Kenntnis, dass Plea die Gunst der Stunde nutzte und gleich dreifach einnetzte. »Es wurde ja schon wieder geunkt«, sagte Hecking anschließend. Wobei nicht unter den Teppich gekehrt werden darf, dass Plea neben Pech (Pfostenschuss) noch zwei hundertprozentige Chancen sehr leichtfertig liegenließ und bei seinem dritten Treffer Glück hatte, als er den Ball nicht richtig traf. »Natürlich hätte er das eine oder andere Tor mehr machen können«, räumte Hecking ein. »Aber erstmal hat er drei gemacht«.
So war es zweifellos ein wichtiger Abend für den Rekordeinkauf, da nunmehr auch das ohnehin unsinnige Gerede vom bislang torlosen Stürmer ein Ende hat. »Man merkt von Tag zu Tag, dass Alassane mehr ankommt«, sagte Sportdirektor Max Eberl. Das konnte man an diesem Sommerabend in Bremen stehen lassen, selbst wenn der Gegner hoffnungslos überfordert war. »So schnell wie wir unsere Tore gemacht und wie flüssig wir kombiniert haben, ist es auch gegen einen Fünftligisten nicht selbstverständlich«, sagte Hecking.