Während sich mit Tim Kleindienst, Rocco Reitz, Luca Netz, Lukas Ullrich, Ko Itakura, Joe Scally, Nico Elvedi, Kevin Stöger, Grant-Leon Ranos, Tomáš Čvančara und Fabio Chiarodia gleich elf Profis von Borussia Mönchengladbach auf Länderspielreisen befinden, ging es für die daheimgebliebenen Kollegen am Donnerstag zum Testspiel nach Verl.
Beim Drittligisten ließ Gerardo Seoane alle verbliebenen Profis auflaufen, wobei er neben Franck Honorat (Aufbautraining) und Nathan Ngoumou (Muskelfaserriss im Oberschenkel) auch auf den erkrankten Moritz Nicolas verzichten musste. Für Borussias aktuelle Nummer 1 stand Tobi Sippel zwischen den Pfosten. Bei der Besetzung der Startelf musste Gladbachs Trainer ein wenig improvisieren. Da kein etatmäßiger Linksverteidiger vor Ort war, begann auf dieser Position Yassir Atty (21) aus der U23.
Weigl als Innenverteidiger - Fukuda staubt ab
Ergänzt wurde die Viererkette von Stefan Lainer (rechts), Marvin Friedrich (rechter IV) und Kapitän Julian Weigl half als linker Innenverteidiger aus. Davor postierten sich Florian Neuhaus und Philipp Sander auf der Doppelsechs, rechts durfte Youngster Charles Herrmann (18) ran, links Robin Hack. In der offensiven Zentrale rochierten Shio Fukuda und Alassane Plea.
Der Drittligist aus Verl startete schwungvoll in die Partie und setzte die Borussen, die sich zunächst orientieren mussten, unter Druck. Doch so richtig durchsetzen konnten sich die Ostwestfalen nicht und allmählich übernahmen die Gladbacher die Spielkontrolle. Mit der ersten Torchance gelang den Fohlen gleich die Führung. Plea trug den Ball über links nach vorn und bediente Hack. Dessen Hereingabe in die Mitte gelangte mit etwas Glück zu Fukuda, der aus kurzer Distanz abstauben konnte (19.).
Plea und Neuhaus treffen vor der Pause
Hack hatte die Gelegenheit zu erhöhen, traf nach Zuspiel von Plea aber nur den rechten Pfosten (26.). Umgekehrt lief es dann besser. Hack spielte auf Plea, der von halblinks aus fünfzehn Metern aufs Tor schoss. Unter Mithilfe des Verler Keepers landete der Ball im Netz (34.). Zwei Minuten zuvor hatte der Torwart noch hervorragend reagiert, als Herrmann nach einem tollen Pass von Neuhaus frei vor ihm aufgetaucht war.
Die Borussen machten nicht viel, aber wenn sie sich dem Strafraum näherten, wurde es meistens gefährlich. So in der 40. Minute, als der Ball nach einer langen Zirkulation über Neuhaus zu Lainer gespielt wurde, der wiederum auf Plea passte. Der Franzose ließ den Ball auf Neuhaus abtropfen, der aus rund neunzehn Metern mit einem überlegten Schlenzer zum 3:0-Pausenstand ins Eck traf.
Fukuda schnürt Doppelpack - Pesch vollendet schönen Spielzug
Nach dem Seitenwechsel blieb der junge Atty draußen, für ihn kam Noah Pesch (19). Der rückte auf die rechte Seite, während Charles Herrmann nun als Linksverteidiger ran musste. Verl war wie schon zu Beginn der Partie auch am Anfang der zweiten Halbzeit besser im Spiel, bekam dann aber eine weitere Lehrstunde in Sachen Effektivität. Bei einem Konter trug Hack die Kugel über die linke Seite nach vorn und passte in die Mitte, wo Fukuda den Ball im zweiten Versuch im Sitzen über die Linie spitzelte (52.).
Drei Minuten später folgte ein überragender Angriff, an dessen Ende Lainer im Strafraum auf Plea spielte, der den Ball mit Hacke weiterleitete. Neuhaus ließ mit dem Rücken zum Tor stehend abtropfen und der junge Pesch vollendete mit links ins lange Eck zum 5:0 (55.). Nach diesem Tor wurde dann auch ein wenig gejubelt, während die Borussen bei den vorherigen vier Treffern so reagierten, als ob sie zu einer Wurzelbehandlung beim Zahnarzt erscheinen müssten.
Ein gelungener Test mit einem zu hohen Resultat
Die Verler hielten sich auch danach tapfer, wobei sie unter Wert geschlagen wurden. Der Drittligist zeigte mehrere vielversprechende Angriffe, ließ jedoch im Abschluss jegliche Präzision vermissen. Ganz anders als die Borussen, die bei acht Abschlüssen fünf Tore und einen Pfostenschuss erzielten. In der letzten halben Stunde passierte dann nichts mehr, was auch damit zu tun hatte, dass auf beiden Seiten mehrere Wechsel vollzogen wurden. Am Ende gewann Borussia klar mit 5:0, was angesichts der Spielanteile deutlich zu hoch war. Gleichwohl war es ein gelungener Test in der Länderspielpause.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sippel - Lainer, Friedrich, Weigl, Atty (46. Pesch) - Neuhaus, Sander (84. Schweers) - Herrmann (78. Foss), Plea (71. Swider), Hack - Fukuda (78. Harnafi)
Tore: 0:1 Fukuda (19.), 0:2 Plea (34.), 0:3 Neuhaus (40.), 0:4 Fukuda (52.), 0:5 Pesch (55.)
Zuschauer: 1.500 in Verl