André Schubert bot in Frankfurt mit einer Ausnahme die Elf auf, die vor der Länderspielpause den VfL Wolfsburg mit 2:0 geschlagen hatte: Yann Sommer stand wieder für Tobias Sippel zwischen den Pfosten. Granit Xhaka konnte trotz seines Außenbandrisses mitwirken, auch Fabian Johnson war rechtzeitig fit geworden.
Es entwickelte sich von Beginn an eine muntere Partie in der Frankfurter WM-Arena. Beide Teams suchten den Weg nach vorne, die erste Torannäherung verzeichnete die Eintracht mit einem Stendera-Freistoß aus 25 Metern, den Sommer sicher parierte (3.).
In der Folgezeit war Borussia das aktivere Team und beschäftigte die Eintracht in deren Hälfte. Einigen guten Ansätzen der Borussen fehlte die finale Aktion, doch in der 16. Minute durfte Fohlenanhang jubeln. Xhaka schickte Traoré über die rechte Seite, der wiederum Stindl im Strafraum in Szene setzte. Stindls Schuss parierte Frankfurts Keeper, doch Raffael war zur Stelle und nutzte den Rebound zum 1:0.
Mit der Führung im Rücken waren die Gladbacher nun deutlich Herr im Hause, verpassten es aber, den zweiten Treffer nachzulegen. Traoré (20.) hatte eine gute Schusschance, kurz danach zielte Xhaka aus dem Gewühl heraus nach Raffael-Zuspiel knapp vorbei (21.).
Frankfurt wirkte verunsichert, doch die Borussen brachten die Gastgeber nach einer knappen halben Stunde wieder zurück ins Spiel. Dominguez spielte einen zu kurz geratenen Rückpass in Richtung Sommer. Der Schweizer wollte zum Ball, doch er räumte dabei Castaignos ab. Es gab, na klar, Elfmeter gegen die Borussia. Alex Meier verwandelte sicher zum zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften Ausgleich für die Frankfurter (29.).
Danach war das Spiel ausgeglichen, es gab einige Halbchancen auf beiden Seiten, aber auch mehrere Ungenauigkeiten und Nickeligkeiten. Dennoch war Borussia das fußballerisch deutlich bessere Team.
Das zeigte sich nach dem Seitenwechsel, als die Fohlenelf die Eintracht förmlich auseinandernahm. Drei Minuten waren gespielt, da zwirbelte Stindl den Ball an die Latte, sechzig Sekunden später zielte Johnson knapp vorbei. In der 51. Minute kam Dahoud nach Vorarbeit von Wendt aus 17 Metern zum Schuss, Abraham fälschte ab und Borussia führte mit 2:1.
Frankfurt hing in den Seilen und die Gladbacher setzten fulminant nach. Der wie aufgedreht spielende Dahoud bediente Johnson mit einem Traumpass, der US-Nationalspieler traf den Pfosten und Stindl vergab den Nachschuss (54.). Kurz darauf der nächste wunderbare Pass von Dahoud, diesmal auf Raffael. Und Borussias Brasilianer machte es richtig und traf zum 3:1 (57.).
Das war nach einer Stunde schon die Vorentscheidung in einer Partie, die von den Gladbachern nun deutlich dominiert wurde. Frankfurt hatte nur noch eine nennenswerte Chance, als Flum aufs Tornetz köpfte (67.). Viel gefährlicher waren die Borussen bei ihren Gegenangriffen. Aus einem solchen resultierte der vierte Treffer. Der eingewechselte Jantschke schickte Traoré auf die Reise, der wiederum Dahoud im Strafraum bediente. Der machte eine feine Bewegung und nötigte Russ zum Foulspiel. Den fälligen Elfmeter verwandelte der ebenfalls eingewechselte Hahn zum 4:1 (82.).
Und damit nicht genug. In der Schlussminute zog Traoré nochmals an, der kurz zuvor gekommene Nordtveit spielte im Strafraum quer auf Hahn, der seinen zweiten Treffer und den 5:1-Endstand markierte.
Ein grandioser Auftritt der Borussen in Frankfurt, die damit den vierten Sieg in Folge feiern konnten.
Kurzstatistik zum Spiel:
Eintracht Frankfurt: Hradecky - Ignjovski (52. Chandler), Abraham, Russ, Oczipka - Reinartz - Flum, Stendera (60. Djakpa)- Meier - Castaignos (60. Aigner), Seferovic
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Korb (57. Jantschke), Christensen, Dominguez, Wendt - Xhaka, Dahoud (85. Nordtveit) - Traoré, Johnson - Stindl, Raffael (76. Hahn)
weiter im Kader: Sippel (ETW), Brouwers, Nordtveit, Drmić, Hazard
Tore: 0:1 Raffael (16.), 1:1 Meier (29./FE), 1:2 Dahoud (51.), 1:3 Raffael (57.), 1:4 Hahn (82./FE), 1:5 Hahn (90.)
Gelbe Karten: Seferovic, Aigner, Djakpa - Sommer, Stindl, Korb
Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)
Zuschauer: 50.700