André Schubert musste im Olympiastadion auf den verletzten Tony Jantschke (Schulter) verzichten, zudem war Julian Korb nach seinem im Pokalspiel erlittenen Pferdekuss noch nicht so weit für die Startelf. Daher übernahm Håvard Nordtveit die Position des Rechtsverteidigers. Ansonsten lief die ›bewährte‹ Elf auf, Raffael war wieder fit.
Von Beginn an waren die Verhältnisse im Olympiastadion klar. Borussia war das Team, das den Ball hatte und das Spiel machte, während die Gastgeber sich sehr weit in die eigene Hälfte zurückzogen und auf Konter warteten.
Überraschenderweise kamen die Berliner zur ersten Ecke der Partie und in deren Folge auch zum ersten Torabschluss. Sommer konnte einen Kalou-Kopfball ohne Probleme parieren (5.).
Ansonsten gab es nur Gladbacher Aktionen. 65 Prozent Ballbesitz wies die Statistik für die Fohlenelf zur Pause aus. Zunächst hatte es den Anschein, als ob die optische Überlegenheit nicht zielführend sei. Stindl (13.) und Raffael (18.) kamen zum Abschluss, beiden fehlte jedoch die Präzision.
Doch dann drückte sich die Dominanz der Borussen auch auf der Anzeigetafel aus. Xhaka spielte einen starken Pass zentral in den Strafraum, wo Johnson gut durchgelaufen war. Der Amerikaner wurde am Elfmeterpunkt von Keeper Jarstein bedrängt, geriet ins Straucheln, spitzelte den Ball jedoch auf den mitgelaufenen Wendt. Der zirkelte die Kugel aus halblinker Position via Innenpfosten ins Tor (26.).
Keine zwei Minuten später tobte der Borussen-Block im Olympiastadion erneut. Stindl eroberte an der Mittellinie den Ball, Raffael startete alsdann zu einem Sololauf. Er lief an halb Berlin vorbei, spielte dabei noch einen unfreiwilligen Doppelpass mit Darida und traf schließlich mit einem von Plattenhardt noch abgefälschten Schuss zum 2:0 (28.).
Hertha hatte zwar unmittelbar darauf nach einer Flanke aus dem Halbfeld eine erstklassige Kopfballchance durch Kalou, doch Sommer rettete mit einer Superparade (29.). In der Folgezeit beherrschte die Borussia Ball und Gegner - bis zum Pausenpfiff kam Hertha nicht mehr gefährlich in den Gladbacher Sechzehner.
Nach dem Seitenwechsel suchte Hertha erwartungsgemäß verstärkt den Weg nach vorne, konnte die Borussenabwehr dabei jedoch nicht in wirkliche Verlegenheit bringen. Im Gegenteil - nach zehn Minuten sorgten die Gladbacher für die Vorentscheidung.
Stindl passte den Ball in den Lauf von Traoré, der über rechts in den Strafraum lief und von Langkamp gehalten wurde. Schiedsrichter Sippel entschied auf Elfmeter, den Granit Xhaka sicher zum 3:0 verwandelte (55.).
Als Yann Sommer vier Minuten später gegen Baumjohann herausragend reagierte, war die Luft aus dem Berliner Spiel endgültig raus. Borussia verwaltete das Geschehen souverän bis in die Schlussphase.
Nach einem Flatterschuss von Ronny und einer etwas komischen Abwehr von Sommer, nach der Weiser den Kopfballrebound vergab, wachte Hertha nochmal etwas auf (79.). Kurz darauf hakelte der eingewechselte Hazard im Strafraum bei Baumjohann ein und es gab Elfmeter für Hertha. Baumjohann selber verwandelte (82.).
Doch Borussia behielt die Kontrolle, ließ Hertha nicht mehr gefährlich werden. Traoré hätte schon den vierten Treffer markieren können (87.), in der Nachspielzeit erledigte es Nordtveit. Traoré spielte auf den eingewechselten Marvin Schulz im Strafraum, der legte direkt ab auf Nordtveit, der humorlos ins lange Eck zum 4:1 Endstand traf.
Borussias unheimliche Siegesserie hält also an. Verdient war der Erfolg in der Hauptstadt allemal.
Kurzstatistik zum Spiel:
Hertha BSC: Jarstein - Weiser, Langkamp, Lustenberger, Plattenhardt - Skjelbred, Darida - Haraguchi, Cigerci (61. Tonny), Stocker (77. Regäsel) - Kalou (46. Baumjohann)
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Nordtveit, Christensen, Dominguez, Wendt - Xhaka, Dahoud (71. M. Schulz), Traoré - Raffael (74. Hazard), Stindl (89. Hrgota)
weiter im Kader: Sippel (ETW), Drmić, Korb, Elvedi
Tore: 0:1 Wendt (26.), 0:2 Raffael (28.), 0:3 Xhaka (55./FE), 1:3 Baumjohann (82./FE), 1:4 Nordtveit (90.)
Gelbe Karten: Langkamp, Stocker - Johnson
Schiedsrichter: Peter Sippel (München)
Zuschauer: 58.566