André Schubert beorderte erwartungsgemäß Lars Stindl nach dessen abgelaufener Sperre wieder in die Startelf. Weichen musste für ihn Ibrahima Traoré. In der taktischen Ausrichtung probierte es Schubert nach längerer Zeit mal wieder mit einer Dreierabwehrkette: Elvedi, Christensen und Nordtveit bildeten Reihe.
In der Anfangsphase war offensichtlich, dass die Gladbacher etwas Zeit brauchten, um sich an die veränderte Formation zu gewöhnen. Nach und nach passte die Raumaufteilung und nun war es an den Stuttgartern, die flexibel rochierenden Gladbacher sortiert zu bekommen.
Das gelang den Schwaben nicht wirklich, denn sie ließen sich überraschen. Nordtveit spielte einen langen Pass auf die linke Seite, wo Johnson relativ unbedrängt bis zur Grundlinie durchlaufen konnte. Der Amerikaner zog den Ball vors Tor, Hazard netzte aus kurzer Distanz ein (16.).
Nach einer knappen halben Stunde musste Oscar Wendt mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel das Feld verlassen, für ihn kam Hinteregger. Borussia hatte die Sache dennoch im Griff und ließ dem VfB im Mittelfeld nicht viele Räume. So kamen die Gäste im ersten Durchgang zu keiner nennenswerten Abschlussaktion.
Die Fohlenelf dagegen kam immer wieder gefährlich an den gegnerischen Strafraum, wobei in einigen Situationen (Hazard, Stindl, Raffael) die letzte Konsequenz fehlte. In der 36. Minute hätte es klingeln müssen, als Dahoud den Ball stark eroberte und nach vorne trieb. Raffael spielte von der Grundlinie zurück auf Stindl, der die Kugel aus kurzer Distanz unter Bedrängnis neben das Tor busgsierte.
Zwei Minuten vor dem Pausenpfiff verpasste Hazard das 2:0, als er aus 12 Metern mit dem Innenrist an die Unterkante der Latte schoss und im zweiten Versuch an Stuttgarts Keeper scheiterte.
Kurz nach Wiederanpfiff hätte sich die mangelnde Chancenverwertung fast gerächt: Nach einer abgefälschten Flanke kam der eingewechselte Kravets zum Kopfball, doch Sommer reagierte hervorragend (47.).
Diese Aktion war die erste und letzte Torchance der Schwaben. Borussia fuhr mehrere gute Angriffe, was fehlte, war der Abschluss. Raffael und Johnson verpassten, Hazard zirkelte den Ball Zentimeter am Winkel vorbei (58.).
Sechzig Sekunden später gelang Raffael das längst überfällige 2:0. Hinteregger beförderte im Strafraum den Ball im Fallen in die Mitte, wo sich Gentner und Tyton nicht einig waren, wer eingreifen soll. Dem Keeper sprang der Ball vom Fuß, Raffael reagierte schnell, drehte sich und traf ins Tor (59.).
Das war die Vorentscheidung gegen eine schwache Stuttgarter Mannschaft. Endgültig alle Zweifel beseitigte der gerade eingewechselte Patrick Herrmann in der 68. Minute. Dahoud schickte Herrmann über halbrechts alleine aufs Tor und der Nationalspieler vollstreckte eiskalt. Welch eine tolle Geschichte an diesem kalten Märzabend im Borussia-Park.
Die letzten zwanzig Minuten trudelte das Spiel dem Ende zu - wobei die Borussen durchaus noch einige gefährliche Angriffe fuhren. Der letzte Treffer des Abends fiel in der Schlussminute und war bezeichnend für den VfB Stuttgart an diesem Abend. Herrmann lief über rechts nach vorne und passte den Ball vors Tor. Da war jedoch kein Gladbacher Abnehmer - aber ›Weltmeister‹ Kevin Großkreutz. Der Ex-Dortmunder stolperte den Ball ins eigene Tor.
Borussia gewann auch in der Höhe verdient gegen einen erstaunlich schwachen VfB.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Elvedi, Christensen, Nordtveit - Xhaka, Dahoud (82. Korb) - Wendt (28. Hinteregger), Johnson - Stindl, Hazard (67. Herrmann), Raffael
weiter im Kader: Sippel (ETW), Traoré, Hofmann, Hrgota
VfB Stuttgart: Tyton - Großkreutz, Schwaab, Niedermeier, Insua - Serey Dié (46. Rupp) - Harnik, Gentner (66. Maxim), Didavi, Kostic - Werner (46. Kravets)
Tore: 1:0 Hazard (16,), 2:0 Raffael (59.), 3:0 Herrmann (69.), 4:0 Großkreutz (90./ET)
Gelbe Karten: Hzard - Serey Dié, Harnik
Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)
Zuschauer: 43.627