André Schubert nominierte im Stade de Suisse eine Dreierabwehrkette mit Jantschke, Christensen und Elvedi. Davor übernahmen Kramer und Strobl die Doppelsechs, Traoré und Wendt besetzten die Außenpositionen. Das Offensivdreieck bildeten Raffael, Stindl und Hazard.
Imposant der Blick auf die Ersatzbank, wo mit Vestergaard, Herrmann, Dahoud, Johnson, Hofmann und Hahn eine in dieser Fülle nie gesehene Qualität zur Verfügung stand.
Beide Teams starteten mit Bedacht in die Partie, die erwartete forsche Herangehensweise der Young Boys fand nicht statt. Borussia hatte zu Beginn ein, zwei Ansätze nach vorne, auf der anderen Seite mussten Jantschke und Christensen zweimal zupacken, als es nötig wurde.
Der erste Torschuss der Partie brachte der Fohlenelf schon früh den ersehnten Auswärtstreffer. Hazard zog nach Zusammenspiel mit Stindl einen gewaltigen Sprint über die rechte Seite an und flankte weit in den Strafraum. Raffael war ziemlich frei, brachte den Ball unter Kontrolle, zog in die Mitte und schloss im genau richtigen Moment ab. Durch drei Berner hindurch rauschte der Ball ins Eck - auch der Keeper war machtlos (11.).
Ein Traumstart für die Borussia, die in der Folgezeit fast alles unter Kontrolle hatte. Ausnahme die 20. Minute, als es gehörige Unordnung im Gladbacher Strafraum gab, aber keiner der Young Boys zum Abschluss kam. Letztlich drosch Kapitän Stindl den Ball aus der Gefahrenzone.
Die Borussen kamen nach einer knappen halben Stunde zu ihrer zweiten Gelegenheit, als Traoré einen Eckball flach in den Rückraum spielte. Hazard fackelte nicht lange, doch Berns Schlussmann Mvogo flog ebenso schön und parierte den Schuss des Belgiers (28.).
Bis zum Pausenpfiff kamen die Borussen noch zu zwei Halbchancen, während Bern harmlos blieb. Zumindest bis zur 44. Minute. Da wurde ein langer Ball im Gladbacher Strafraum zurückgelegt auf Hoarau, der direkt abzog und das Tor von Yann Sommer nur äußerst knapp verfehlte.
Mit diesem Warnschuss ging es in die Kabinen. Bei Wiederanpfiff sah es zunächst so aus, als ob die Borussen weiterhin die volle Kontrolle behalten würden. Doch es schlichen sich einige Nachlässigkeiten ein, die prompt bestraft wurden. Auf der linken Seite agierten die Borussen zu passiv, letztlich konnte Strobl eine Hereingabe nicht mehr blocken und der freistehende Sulejmani drückte den Ball aus zentraler Position zum Ausgleich in die Maschen (56.).
Bern war plötzlich wachgeküsst und Borussia wackelte bedenklich. Nach einer Flanke von Sulejmani setzte sich der lange Hoarau gegen Jantschke durch und köpfte nur um Haaresbreite am Tor vorbei (64.).
Dann nahm André Schubert den ersten Wechsel vor und brachte André Hahn für Hazard. Und Hahn war wenige Sekunden später zur Stelle, als sich Stindl am gegnerischen Strafraum durchwurschtelte und Hahn den Ball - allerdings aus Abseitsposition - ins Tor beförderte (68.).
Keine sechzig Sekunden später legten die effizienten Borussen nach. Wendt flankte an den zweiten Pfosten, wo Raffael direkt abzog. Der Schuss des Brasilianers wurde noch von Rochat abgefälscht und der Ball rauschte ins lange Eck zum 3:1 (69.).
Das war ein echter Tiefschlag für die Gastgeber, die nicht mehr an die starke Phase nach der Pause anknüpfen konnten. Borussia brachte den verdienten Sieg über die Zeit, Bern hatte nur noch durch Pavet in der Nachspielzeit eine echte Torchance.
Für Borussia ist das 3:1 ein tolles Ergebnis, um im Rückspiel am nächsten Mittwoch alle Restzweifel am Einzug in die Gruppenphase der Champions League zu beseitigen.
Kurzstatistik zum Spiel:
Young Boys Bern: Mvogo - Sutter, Vilotic, Rochat, Lecjaks - Bertone, Gajic (73. Zakaria) - Ravet, Sulejmani (86. Schick) - Kubo (73. Frey) - Hoarau
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Elvedi, Christensen, Jantschke - Kramer, Strobl - Traoré (78. Vestergaard), Wendt - Raffael, Stindl (81. Johnson), Hazard (65. Hahn)
weiter im Kader: Sippel (ETW), Herrmann, Dahoud, Hofmann
Tore: 0:1 Raffael (11.), 1:1 Sulejmani (56.), 1:2 Hahn (68.), 1:3 Raffael (69.)
Gelbe Karten: Rochat - Traoré, Hazard
Schiedsrichter: Nicola Rizzoli (ITA)
Zuschauer: 30.224