Im vorletzten Heimspiel der Saison veränderte André Schubert die Startelf gegenüber dem peinlichen 0:2 in Hannover auf drei Positionen. Martin Stranzl fehlte verletzt (Knochenhautentzündung), Lars Stindl aus privaten Gründen und Fabian Johnson nahm auf der Bank Platz. Dafür begannen Ibo Traoré, André Hahn und, nach abgelaufener Sperre, Granit Xhaka.
Borussia agierte wieder mit einer Dreierabwehrkette und es entwickelte sich zu Beginn ein schwungvolles, aber auch leicht chaotisches Spiel. Beide Teams waren aktiv, die Borussen nahmen die Gäste teilweise über den ganzen Platz in Manndeckung.
Mit dem ersten gelungenen Spielzug gingen die Gladbacher in Führung. Xhaka spielte wunderbar auf Wendt, der über links in den Strafraum stürmte. Der Schwede hätte auch selbst abziehen können, passte jedoch flach vors Tor. Dort kam Hahn mit Gegenspieler Toljan herangerauscht und letztlich war es der Hoffenheimer, der das Leder im Fallen ins Eck bugsierte (7.).
Ein Auftakt nach Maß für die Fohlenelf, doch so richtige Ruhe und Ordnung wollte nicht ins Gladbacher Spiel kommen. Man hatte zwar deutlich mehr Ballbesitz als die Kraichgauer, bekam die Stürmer allerdings nicht richtig in Abschlussposition. So blieb ein Schuss von Dahoud bis in die Schlussphase der ersten Halbzeit die einzig nennenswerte Chance (20.).
Auf der anderen Seite musste Yann Sommer einmal eingreifen, als er aus kurzer Distanz gegen Uth rettete (21.).
Die letzten fünf Minuten vor der Pause hatten es dann in sich. Angefangen mit einem Kopfball von Nordtveit im Anschluss an eine Freistoßflanke von Traoré, als der Norweger freistehend vorbei zielte (40.). Weiter ging es mit einem langen Pass von Hazard auf Hahn, der alleine aufs Tor zulief. Der Ex-Augsburger machte noch einen Haken und zog mit rechts ab - der Ball klatschte an den Pfosten (42.).
Fast mit dem Halbzeitpfiff durften die Borussen zum zweiten Mal jubeln. Xhaka spielte einen feinen Außenristpass auf Raffael, der halblinks im Sechzehner abzog. Baumann ließ den Ball prallen und bekam ihn dann nicht mehr richtig zu packen. Hahn setzte sich robust, aber noch im Rahmen des Erlaubten durch und spitzelte die Kugel zu Dahoud. Der markierte aus der Drehung den 2:0-Pausenstand (45.).
Nach Wiederanpfiff änderte sich zunächst nichts: Borussia bestimmte das Geschehen und hätte das Ergebnis ausbauen können - Traoré zwang Baumann zu einer Glanzparade. Doch dann leistete sich Elvedi einen Riesenbock und passte völlig unbedrängt in die Füße von Volland. Der bediente Kramaric und es stand nur noch 2:1 (54.).
Doch die Borussen wirkten nicht geschockt, behielten den Kopf oben und spielten weiter nach vorne. Dahoud scheiterte an Baumann, der kurz darauf auch einen Kopfball von Christensen parierte (58.). Drei Minuten später unterlief dem künftigen Borussen Strobl zentral ein Ballverlust gegen Dahoud. Der passte direkt in den Lauf von Hahn, der alleine aufs Tor zulief und Baumann keine Abwehrchance ließ (62.).
Der alte Abstand war wieder hergestellt und die Borussen hatten noch mehrere gute Gelegenheiten, um das Ergebnis auszubauen, u.a. Raffael in der 73. Minute. Andererseits gab Hoffenheim nicht auf und spielte nun konkreter nach vorne. Es gab einige Probleme im Deckungsverbund der Fohlenelf und Sommer bewahrte sein Team mit einer ›Volleyballrettung‹ gegen Volland und Vargas vor einer kribbeligen Schlussphase (71.).
So brachte Borussia letztlich einen ungefährdeten 3:1-Heimsieg über die Runden und bleibt im Rennen um Europa dabei.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Elvedi, Christensen, Nordtveit - Traoré (81. Johnson), Xhaka, Dahoud, Wendt - Hazard (84. Herrmann), Raffael (87. Hofmann), Hahn
weiter im Kader: Sippel (ETW), Hinteregger, M. Schulz, Korb
1899 Hoffenheim: Baumann - Schär, Süle, Strobl, Toljan - Polanski (62. Schwegler), Rudy - Amiri (75. Ochs) - Uth (67. Vargas), Volland - Kramaric
Tore: 1:0 Toljan (7./ET), 2:0 Dahoud (45.), 2:1 Kramaric (54.), 3:1 Hahn (61.)
Gelbe Karten: Nordtveit - Rudy, Polanski
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)
Zuschauer: 53.144