Dieter Hecking nahm gegenüber dem Pokalspiel in Düsseldorf drei Wechsel vor: Vestergaard, Grifo (Startelfdebüt) und Hofmann begannen, während Cuisance, Traoré und Raffael zunächst auf der Bank Platz nahmen.
Die Personalwechsel führten zu einigen Umstellungen - Ginter spielte erstmals im defensiven Mittelfeld, Elvedi blieb in der Innenverteidigung und Hazard übernahm die Raffael-Position zentral. Grifo kam über die linke Seite, Hofmann über rechts.
Die Borussen fanden gut in die Partie, bei der sie zwar weniger Ballbesitz, aber zunächst die klareren Aktionen hatten. Die erste Chance resultierte aus einer Ecke von Grifo, die Vestergaard aus acht Metern knapp am Tor vorbei köpfte (8.). Kurz darauf gelang Hofmann eine starke Balleroberung mit anschließendem Super-Pass auf Hazard. Doch der Belgier hatte erneut Pech im Abschluss, sein Flachschuss flog haarscharf am Tor vorbei (10.).
Doppelt ärgerlich für die Borussen, denn Hofmann verdrehte sich beim Pass auf Hazard das Knie und musste kurz darauf ausgewechselt werden - Hermann übernahm seine Position auf der rechten Seite.
Hoffenheim meldete sich nach einer Viertelstunde erstmals nachdrücklich im Gladbacher Strafraum. Ein Kopfball von Kaderabek landete auf dem Tornetz. Wenig später war es der agile Ex-Gladbacher Nico Schulz der zum wiederholten Male seine Geschwindigkeitsvorteile auf Borussias rechter Seite ausspielte. Sein kluger Pass in den Rückraum auf Uth brachte eine Großchance für die TSG, Uth zielte allerdings über den Kasten (19.).
Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt komplett offen. Die nächste Gelegenheit hatten wieder die Gäste. Nach einigen Panikaktionen der Hoffenheimer im eigenen Sechzehner zirkelte Grifo den Ball aus halblinker Position an den rechten Pfosten - Baumann streckte sich vergeblich (21.).
Statt sich über ein nicht unverdientes Führungstor freuen zu können, schluckten die Gladbacher vier Minuten später den Gegentreffer. Zum wiederholten Male flankte Schulz unbedrängt, Elvedi köpfte am kurzen Pfosten unzureichend in die Mitte an die Strafraumgrenze. Dort hatte Demirbay sehr viel Zeit und der Nationalspieler fackelte das Leder über Vestergaard und den erstarrten Sommer hinweg zum 1:0 für Hoffenheim in die Maschen (25.).
Die Borussen mussten sich danach kurz schütteln, behielten aber die Ordnung bei. Die Großchance zum Ausgleich gab es acht Minuten später. Grifos Freistoß aus 19 Metern wurde von der Mauer tückisch abgefälscht, doch Baumann rettete in Co-Produktion mit der Latte (33.).
Die Gastgeber hatten zwar mehr Ballbesitz, die Pausenführung war für Hoffenheim dennoch etwas schmeichelhaft. Im zweiten Durchgang setzten die Gladbacher alles daran, die Verhältnisse gerade zu rücken. Sie nahmen das Heft in die Hand und gingen noch eine Spur entschlossener zu Werke. Was zunächst fehlte, waren die Torchancen.
Nach einer Stunde musste sich Baumann strecken, nachdem Elvedi im Anschluss an eine Grifo-Ecke einen Kopfballaufsetzer in Richtung Tor platzierte. Eine Minute später war der Ex-Freiburger im Kasten der TSG geschlagen. Eine sehenswerte Kombination über Hazard, Stindl und Grifo beendete letzterer mit einer Hereingabe an den zweiten Pfosten. Dort nahm Hazard den Ball stark an und beförderte ihn aus relativ spitzem Winkel zum verdienten Ausgleich ins Netz (61.).
Das war ein Wirkungstreffer für Hoffenheim, die Borussia bekam richtiggehend Oberwasser. Zwar hatte Amiri eine Möglichkeit, die Sommer parierte (69.), doch auf der anderen Seite verpasste Hazard bei einem Konter die Führung. Sein Schuss nach feinem Stindl-Pass war zu schwach - ein Abspiel auf den mitgelaufenen Grifo wäre die bessere Option gewesen (77.).
Der Italiener sorgte zwei Minuten später für das Highlight des Tages. Zentral vor dem Strafraum führte er ein megastarkes Tänzchen mit dem Ball auf, bei dem er gleich vier Gegenspieler alt aussehen ließ. Schließlich steckte er die Kugel mit der Fußspitze weiter zu Ginter, der aus zwölf Metern platziert zum 2:1 ins Eck traf (79.).
Im Gegenzug gab es die Großchance für Hoffenheim, sofort zu egalisieren. Doch Borussia hatte das nötige Quäntchen Glück - der Kopfball von Wagner landete auf dem Tornetz (82.). Wenige Momente später machten die Gladbacher den Deckel auf die Partie. Nach einer Ecke kam Zakaria zu einem ›Kopfballwischer‹, in dessen Folge der Ball an den zweiten Pfosten sprang. Dort köpfte Elvedi wohlüberlegt in die Mitte, wo Vestergaard die Vorlage seines Innenverteidigerkollegen per Kopf zum 3:1 ins Netz beförderte (82.).
Auch wenn Hoffenheim sich noch bemühte und auch die Borussen noch ein paar gute Konteransätze hatten, war die Partie damit gelaufen. Am Ende siegte die Fohlenelf verdient in Hoffenheim und leistete damit eindrucksvoll Wiedergutmachung für die Pleite gegen Leverkusen.
Kurzstatistik zum Spiel:
1899 Hoffenheim: Baumann - Posch (83. Ochs), Vogt, Akpoguma - Kaderabek (50. Rupp), Geiger, Schulz - Demirbay, Amiri - Uth (35. Kramaric), Wagner
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Jantschke (71. Johnson), Elvedi, Vestergaard, Wendt - Ginter, Zakaria - Hofmann (15. Herrmann), Grifo - Stindl (89. Oxford), Hazard
weiter im Kader: Sippel (ETW), Cuisance, Johnson, Traoré, Raffael
Tore: 1:0 Demirbay (25.), 1:1 Hazard (61.), 1:2 Ginter (79.), 1:3 Vestergaard (82.)
Gelbe Karten: Vogt, Posch - Ginter
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)
Zuschauer: 30.150 (ausverkauft)