André Schubert veränderte die Startelf gegenüber dem torlosen Remis am Mittwoch im Juventus Stadium auf einer Position: Für Álvaro Dominguez, der sich in Turin eine schwere Prellung zugezogen hatte, rückte Tony Jantschke in die Innenverteidigung.
Borussia kam gut ins Spiel und bestimmte von Beginn an das Geschehen. Einen ersten Aufreger gab es bereits nach drei Minuten, als Xhaka über links mit Ball an und wohl über die Grundlinie lief, dem anschließenden Tor von Stindl wurde jedenfalls die Anerkennung verwehrt.
Die Gastgeber machten Druck, nach Zuspiel von Traoré hatte Korb die nächste Chance. Der Rechtsverteidiger zog im Strafraum aus zentraler Position ab, Fährmann rettete mit einer Superparade (8.).
In der Folgezeit bekamen die Gäste etwas Zugriff auf das Geschehen, wobei Borussia jedoch weiter das engagiertere und bessere Team war. 68% Ballbesitz für die Fohlenelf zum Halbzeitpfiff sprechen eine deutliche Sprache.
Aus der Überlegenheit resultierte auch der Führungstreffer, den sich die Gladbacher nach einer guten halben Stunde erzwangen. Korb drang über rechts in den Strafraum ein, traute sich ins Dribbling und wurde von Aogo zu Fall gebracht. Auf Zuruf des Linienrichters entschied Schiri Stark auf Elfmeter. Lars Stindl trat an, Fährmann ahnte die Ecke und parierte, doch Stindl konnte den Abpraller per Kopf ins Eck drücken (33.).
Die Führung war hochverdient und die Borussen hätten sie noch ausbauen können. Nach einer Freistoßhereingabe von Traoré bekam Christensen den Fuß an den Ball, lenkte das Leder jedoch haarscharf am Schalker Kasten vorbei (40.).
Erst in den letzten Sequenzen des ersten Durchgangs traute sich Schalke nachdrücklicher in die Gladbacher Hälfte und kam mit viel Dusel zum Ausgleich. Nach einer abgewehrten Ecke brachte Sane den Ball zurück in den Gladbacher Sechzehner, wo Meyer die Kugel annahm und flach scharf vors Tor zog. Christensen wurde mehr oder weniger angeschossen und bugsierte die Kugel aus kurzer Distanz ins eigene Tor.
Nach dem Seitenwechsel begannen die Schalker, sich das zwischenzeitliche Remis zu verdienen. Ihnen gehörte deutlich die Anfangsphase, Yann Sommer musste sich mehrfach auszeichnen. Mit einer Super-Parade gegen Höjberg (55.) und zweimal di Santo (63./66.) hielt der Goalie sein Team in der Partie.
Auf der Gegenseite kamen die Borussen durch Stindl nach Hackenablage von Johnson zu einer Gelegenheit (59.), unmittelbar darauf klärte Riether gegen einen Stindl-Kopfball mit der Brust auf der Linie.
Das Spiel stand auf des Messers Schneide, doch zwanzig Minuten vor Schluss kippte es zugunsten der Borussia. Matip foulte Traoré am linken Strafraumeck, Raffael zirkelte den Freistoß wunderbar zum 2:1 in den Winkel.
Das war ein echter Tiefschlag für Schalke, während die Gladbacher die zweite Luft bekamen. Stindl zwang Fährmann mit einem Drehschuss zu einer Glanzparade (75.), ehe Schalke in Person von Johannes Geis sein ganz hässliches Gesicht zeigte. Der Ex-Mainzer trat den eingewechselten André Hahn mit einem Brutalo-Foul aus dem Spiel. Hahn musste schwerverletzt mit der Trage vom Platz, Geis mit einer mehr als berechtigten Roten Karte (80.).
Während der Schalker Anhang primitiv reagierte, gaben die Borussen auf dem Feld die richtige Antwort. Nach einem Einwurf gelangte das Leder über Stindl und Raffael zu Korb, der aus spitzem Winkel ins lange Eck zum 3:1 traf (84.).
Damit war die Partie durch - Borussia feiert letztlich verdient den fünften Bundesligasieg in Folge.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Korb, Christensen, Jantschke, Wendt - Dahoud (56. Nordtveit), Xhaka - Traoré (73. Hahn/ 83. Hazard), Johnson - Raffael, Stindl
weiter im Kader: Heimeroth (ETW), Brouwers, Drmić, Hrgota
Schalke 04: Fährmann - Riether, Höwedes, Matip, Aogo - Höjbjerg (78. Choupo-Moting), Geis - Caicara (73. Huntelaar), Meyer - di Santo (89. Neustädter), Sané
Tore: 1:0 Stindl (33.), 1:1 Christensen (45./ET), 2:1 Raffael (70.), 3:1 Korb (84.)
Gelbe Karten: Wendt, Raffael - Caicara, Höwedes, Matip
Rote Karte: Geis (80.)
Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)
Zuschauer: 54.010