Lucien Favre musste im zweiten Testspiel auf Thorgan Hazard (Knochenhautentzündung an der Fußwurzel), Nico Elvedi (Einblutung am Innenbandansatz mit schwererer Innenbanddehnung) und Alvaro Dominguez (weiter Rückenprobleme) verzichten. Auch für Martin Stranzl kam das Spiel noch zu früh.
Die Ausfälle zwangen den Coach zu einer ›kreativen‹ Maßnahme. Tsiy-William Ndenge, von Haus aus Offensivspieler, durfte bzw. musste hinten links verteidigen.
Und der 18-Jährige wird diesen Aushilfsjob wohl nicht in bester Erinnerung behalten. Der flinke Henrique bereitete ihm große Probleme, mehrfach musste Ndenge ihn ziehen lassen. In der 31. Minute segelte eine Flanke in den Gladbacher Strafraum, Ndenge verschätzte sich und Henrique köpfte unbedrängt ein.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Führung der Gladbacher Bestand, die Granit Xhaka in der 7. Minute markierte. Nach einer Freistoßflanke von Traoré von halblinks köpfte der Schweizer am zweiten Pfosten ein. Darüber hinaus konnten die Borussen die Partie allenfalls offen gestalten, weitere Tormöglichkeiten hatten sie nicht.
Auf der anderen Seite tat sich auch Rennes lange Zeit schwer. Ein Kopfball nach einer Ecke (10.) blieb lange Zeit die einzige Chance, ehe Henrique den Stellungsfehler von Ndenge zum Ausgleich nutzte.
In einer teilweise hektischen und nickelig geführten Partie gelang den Franzosen vor dem Pausenpfiff der Führungstreffer. Nach einem langen Pass in den Gladbacher Strafraum umspielte Henrique Heimeroth und beim gemeinsamen Rettungsversuch von ›Heimi‹ und Ndenge kam der Angreifer zu Fall. Schiedsrichter Perl entschied auf Elfmeter, den Armand sicher verwandelte (44.).
Zur zweiten Halbzeit wurde nicht nur Ndenge erlöst, sondern bis auf Heimeroth wurde komplett durchgewechselt. Das Sturmduo bildeten nun Drmić und Hahn, in der Zentrale zogen Dahoud und Stindl die Fäden. Borussia startete mit Schwung, Hahn und Stindl hatten erste Gelegenheiten.
Gerade, als sich beide Teams wieder weitestgehend neutralisierten, gelang den Borussen der Ausgleich. Ein schön vorgetragener Angriff, u.a. mit einer feinen Verlagerung von Sow, führte zu einer Doppelchance für Hahn und Herrmann. Letztlich war es Josip Drmić, der aus kurzer Distanz einnetzte (67.).
Bis zum Schlusspfiff gab es bei verteiltem Spiel Halbchancen auf beiden Seiten, ohne dass ein Team nochmal richtig zwingend wurde. Am Ende war das 2:2-Remis ein gerechtes Ergebnis. Den Borussen merkte man ein wenig die fehlende Spritzigkeit nach den intensiven Trainingseinheiten an.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach Halbzeit 1: Heimeroth - Jantschke, Nordtveit, Christensen, Ndenge - Xhaka, Schulz - Traoré, Ritter - Raffael, Hrogta
Borussia Mönchengladbach Halbzeit 2: Heimeroth - Korb, Brouwers, Nkansah, Wendt - Stindl, Dahoud - Herrmann, Sow - Drmić, Hahn
Tore: 1:0 Xhaka (7.), 1:1 Henrique (31.), 1:2 Armand (44./FE), 2:2 Drmić (67.)
Schiedsrichter: Günter Perl (Pullach)
Zuschauer: 1.358