Lucien Favre konnte in Herne erstmals in der Saisonvorbereitung auf Martin Stranzl zurückgreifen. Der Kapitän spielte in der Innenverteidigung neben Brouwers, flankiert von den Außenverteidigern Korb und Dominguez. Auf der Doppelsechs agierten Sow und Nordtveit, Ritter und Ndenge auf den Seiten. Die Doppelspitze bildeten Drmić und Hrgota.
In der Anfangsphase bei starkem Wind und Regen wussten die Borussen durchaus zu gefallen. Es gab einige gute Ansätze und eine exzellente Möglichkeit: Nachdem ein Schussversuch von Hrgota geblockt wurde, setzte Ndenge einen Flachschuss an den Pfosten (5.).
Mit zunehmender Dauer verebbten die Bemühungen der Fohlen, die sich zu viele Ballverluste leisteten, um sich in den Strafraum der Türken zu kombinieren. Derweil kam Bursaspor stärker auf und meldete sich einige Male vor Tobias Sippel. Necid verpasste mit einem Dropkick knapp (17.) und Brouwers unterlief fast ein Eigentor (25.). Cédric Bakambu markierte nach einer halben Stunde die mittlerweile verdiente Führung für Bursaspor. Nach einem Zuspiel durch die Zentrale kamen Stranzl und Dominguez zu spät und der Franzose überwand Sippel (31.).
In der 42. Minute hätte Volkan Sen erhöhen können, doch sein Lupfer über Sippel verfehlte das Gladbacher Tor knapp. Auf der anderen Seite blieb Ndenge das Pech treu. Ein fulminanter Rechtsschuss des Youngsters aus 18 Metern klatschte ans Lattenkreuz (45.).
Zur zweiten Halbzeit ersetzte Heimeroth Sippel, bei den Feldspielern gab es zunächst keine Wechsel. Borussia spielte nun etwas zielstrebiger nach vorne und kam in der 58. Minute zum Ausgleich. Nach einer hohen Hereingabe von Ritter räumte der türkische Keeper Martin Stranzl außerhalb des Fünfmeterraums ab, der Referee entschied auf Elfmeter. Drmić ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte sicher.
Die Antwort von Bursaspor ließ nicht lange auf sich warten. Jorquera wurde von Sow und Nordtveit nicht gestört und überwand Heimeroth aus 17 Metern mit einem präzisen Schuss zur erneuten Führung der Türken (63.).
Nach einer verunglückten Kopfballabwehr von Ritter hätte Bakambu mit einem Fallrückzieher um ein Haar für die vorzeitige Entscheidung gesorgt (70.), ehe Drmić beim Rebound eines Schusses des eingewechselten Traoré das Leder aus kurzer Distanz nicht am gegnerischen Keeper vorbeibrachte (77.). Vier Minuten später machte es der Schweizer besser. Nach Zuspiel von Ritter startete er ein sehenswertes Dribbling, verzögerte geschickt und passte in den Lauf von Ritter, der aus sechs Metern den erneuten Ausgleich markierte (81.).
Das war der Schlusspunkt einer Partie bei sehr widrigen Bedingungen. Borussia steigerte sich nach der Pause und einige Wechsel sorgten für Belebung. »Das Hauptziel, keine Verletzung, ist erreicht«, sagte Lucien Favre nach dem Schlusspfiff. »Das 2:2 ist okay, so haben wir weiterhin keine Niederlage in der Vorbereitung«. Gefreut hat sich der Coach über das Comeback von Martin Stranzl. »Es ist positiv, dass er spielen konnte. Aber es fehlt natürlich noch etwas. Martin trainiert ganz normal mit, aber er braucht noch ein bisschen Zeit«. Der erste Schritt ist jedenfalls getan.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sippel (45. Heimeroth) - Korb (75. Jantschke), Brouwers, Stranzl (60. Schulz), Dominguez (60. Christensen) - Sow, Nordtveit (75. Dahoud) - Ritter, Ndenge - Drmic, Hrgota (75. Traoré)
Tore: 0:1 Bakambu (31.), 1:1 Drmić (58./FE), 1:2 Jorquera (63.), 2:2 Ritter (81.)