André Schubert nahm gegenüber dem Bundesligaspiel vor drei Tagen gegen Schalke 04 drei Veränderungen vor. Raffael fehlte wegen eines grippalen Infekts, Dahoud und Johnson saßen zunächst auf der Bank. Für sie rückten Nordtveit, Hazard und Drmić in die Startelf.
Schalke legte los wie die Feuerwehr, schon in der ersten Minute musste Sommer einen Kolasinac-Kopfball über den Querbalken lenken. In den nächsten Minuten war Borussia zwar weitaus mehr am Ball, Chancen hatten jedoch weiterhin nur die Gastgeber.
Huntelaar verpasste per Kopf (7.), Caicara kam am langen Pfosten knapp zu spät (13.) und Matip köpfte nach einem Eckball übers Tor (21.). Mittlerweile war auch der Ballbesitzfußball der Borussia verpufft, die immer mehr Schwierigkeiten bekam.
Schalke kam zu drei Riesengelegenheiten: Sommer parierte gegen den alleine vor ihm auftauchenden Huntelaar (28.) und behielt ebenfalls im 1:1-Duell gegen di Santo die Oberhand (34.). Machtlos war der Goalie in der 29. Minute, doch da rettete der Pfosten nach einem Huntelaar-Kopfball im Anschluss an eine Freistoßflanke.
Für Borussia galt eigentlich nur, sich irgendwie ohne Gegentor in die Pause zu retten. Doch plötzlich jubelten die 6.000 Borussenfans in der Schalker Arena. Der ballführende Matip rutschte im Mittelfeld aus, Stindl passte auf, nahm Tempo auf, setzte sich gegen das lange Bein von Kolasinac durch und netzte eiskalt ein (42.). Der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt.
Doch mit Beginn der zweiten Halbzeit begannen die Borussen, sich die Führung zu verdienen. Drmić machte Platz für Johnson, wodurch Hazard in die Spitze rückte. Plötzlich war Zug und Handlungsschnelligkeit im Gladbacher Umschaltspiel, das die Schalker kalt erwischte.
So in der 53. Minute, als ein langer Ball auf Hazard gespielt wurde, der weiter zu Traoré passte. Dessen Zuspiel in den Strafraum auf Stindl geriet einen Tick zu steil, doch Stindl bekam noch die Fußspitze an den Ball und ›kontaktierte‹ dann den Schalker Keeper Gspurning. Den fälligen Elfmeter verwandelte Hazard zu 2:0.
Unmittelbar darauf zeigte Yann Sommer seine dritte Klasseparade, als er einen Huntelaar-Schuss aus kurzer Distanz entschärfte (54.). Dieser Sommer und der Zwei-Tore-Rückstand demoralisierten Schalke offensichtlich. Was nun von Seiten der Gastgeber folgte, war allenfalls halbgare Offensivkost.
Auf der anderen Seite kombinierten und konterten die Borussen mit großer Leichtigkeit. Traoré (55.) und Hazard per ›Hackenwischer‹ (62.) hätten eigentlich auf 3:0 erhöhen können.
Je länger das Spiel dauerte, desto überlegener präsentierten sich die Borussen und ließen die Schalker mit ihren immer sparsamer werdenden Angriffen regelrecht verhungern.
Am Ende brachten die Borussen die Partie hochüberlegen über die Zeit. 41 Minuten lang sah es danach nicht aus, doch letztlich zog Borussia verdient in die dritte Runde des DFB-Pokals ein.
Kurzstatistik zum Spiel:
Schalke 04: Gspurning - Riether (55. Sane), Höwedes, Matip, Kolasinac (76. Höjbjerg)- Goretzka, Aogo - Caicara (83. Choupo-Moting), Meyer - Huntelaar, di Santo
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Korb (63. Dominguez), Christensen, Jantschke, Wendt - Xhaka, Nordtveit - Hazard (76. Dahoud), Traoré - Stindl, Drmić (46. Johnson)
weiter im Kader: Heimeroth (ETW), M. Schulz, Elvedi, Hrgota
Tore: 0:1 Stindl (41.), 0:2 Hazard (53./FE)
Gelbe Karten: Caicara, Höjbjerg - Wendt
Schiedsrichter: Tobias Stieler
Zuschauer: 60.655