Dieter Hecking änderte die Startformation gegenüber dem Heimsieg gegen Fortuna Düsseldorf auf einer Position: Kapitän Lars Stindl führte das Team aufs Feld, Raffael nahm auf der Bank Platz. Nico Elvedi stand trotz seiner Bänderverletzung zur Verfügung.
Die Borussen kontrollierten die Partie in den ersten zwanzig Minuten deutlich, Werder agierte mit einer Menge Respekt und war zunächst nur darauf fokussiert, die defensive Ordnung zu wahren. In Ansätzen wurden die Gladbacher in dieser Phase gefährlich, zudem hatte Strobl nach einer Hazard-Ecke und anschließendem Gewühl im Bremer Strafraum eine richtig gute Gelegenheit. Doch Borussias Sechser spitzelte den Ball im Sitzen am Tor vorbei (5.).
Bremen meldete sich das erste Mal in der 21. Minute in der Gladbacher Hälfte, als Eggestein von der Strafraumgrenze knapp vorbeischoss. In der Folgezeit wurde Werder aktiver und gestaltete das Geschehen ausgeglichen. Zudem gab es weitere Möglichkeiten für die Gastgeber. Zunächst spielte Eggestein einen Steckpass auf Harnik, dessen direkte flache Abnahme Somer mit einer herausragenden Reaktion parierte (23.). Alsdann segelte ein langer Ball in den Sechzehner der Gladbacher, Harnik legte ab und Klaassen kam zum Abschluss - Wendt lenkte das Geschoss mit letztem Einsatz über den Querbalken (28.).
Plea stellt die Weichen mit einem Dreierpack
Borussia hatte derweil zwei Abschlüsse durch Stindl und Plea, beide Male wurde jedoch eine angebliche Abseitsposition angezeigt. In den fünfzehn Minuten vor der Pause egalisierten sich beide Teams zusehends, doch in der 39. Minute gab es den Gladbacher Paukenschlag. Im Anschluss an eine abgewehrte Ecke probierte es Stindl aus der Distanz, sein Schuss wurde abgeblockt. Der Ball flog halbrechts in den Strafraum, wo Plea ihn mit zwei Kontakten mit rechts stark mitnahm und dabei Harnick und Klaassen ins Leere laufen ließ. Alsdann zirkelte der Franzose das Leder mit links überlegt ins lange Eck zur Führung für die Fohlenelf (39.).
Nach dem Seitenwechsel erwischten die Borussen wieder den besseren Start und stellten diesmal zeitig die Weichen auf Auswärtssieg. Nach einer flach von Hazard getretenen Ecke in den Rückraum schoss der freistehende Plea mit rechts weder hart noch platziert aufs Tor, doch ein Bremer fälschte den Ball ab, der durch die Beine von Keeper Pavlenka zum 2:0 ins Tor rutschte (48.).
Zwei Minuten später setzte sich der bärenstarke Plea bei einem Solo gegen drei Gegenspieler durch, scheiterte beim Abschluss jedoch an Pavlenka. Keine 120 Sekunden später gab es erneut dieses Duell - mit dem Sieger Alassane Plea. Hofmann trieb den Ball nach vorne, legte ab auf Wendt, der Richtung Grundlinie durchstartete und im richtigen Moment flach an den Fünfmeterraum passte. Plea war zur Stelle und ließ den Ball regelrecht über Pavlenka hinweg zum 3:0 ins Netz tropfen (52.).
Der Dreierpack von Plea war ein Tiefschlag für die Bremer, die sich aber aufgrund der nun arg nachlässigen Gladbacher nochmals zurückmeldeten. Eggestein hatte auf Borussias rechter Seite viel zu viel Raum, sein Pass in die Mitte erreichte gegen schlecht gestaffelte Borussen Sahin, der freistehend zum 1:3 vollendete (59.).
Borussia verteidigt mit Glück und Geschick
Nur wenige Augenblicke später kam Kruse nach einer Flanke frei zum Kopfball, doch der Ex-Borussen bugsierte die Kugel neben den Kasten (60.). Das war der Moment, in dem das Spiel auf der Kippe stand. Bremen entwickelte auch in der Folgezeit viel Druck und die Gladbacher hatten in einigen Situationen das nötigte Spielglück auf ihrer Seite. So als der gerade eingewechselte Pizarro an die Latte köpfte (76.).
Klaassen hatte noch eine Möglichkeit, Gebre Selassie zwang Sommer zu einer Parade (78.). Auf der anderen Seite hätte Plea fast seinen vierten Treffer markiert, als er nach einem Klaassen-Fehlpass in Bremer Begleitung aufs Tor zulief, Pavlenka den Flatterschuss des Franzosen jedoch aufs Tornetz lenken konnte (84.). Nach der anschließenden Ecke kam Lang frei an die Kugel, doch er bekam keinen Druck hinter seinen Schuss.
In der Schlussphase schwand bei Bremen die Hoffnung, gleichzeitig bekamen die Borussen durch die Einwechslungen von Zakaria und Johnson wieder mehr Stabilität in die eigenen Reihen, so dass es am Ende zum verdienten 3:1-Auswärtssieg der Fohlenelf an der Weser reichte. Borussia geht damit als Tabellenzweiter mit 23 Punkten in die Länderspielpause.
Kurzstatistik zum Spiel:
Werder Bremen: Pavlenka - Gebre Selassie, Veljkovic, Moisander, Augustinsson - Bargfrede (46. J. Eggestein) - M. Eggestein , Klaassen - Sahin (75. Pizarro) - Harnik (86. Rashica), Kruse
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Lang, Ginter, Elvedi, Wendt - Strobl - Neuhaus, Hofmann (68. Zakaria) - Hazard, Stindl (69. Johnson), Plea (86. Traoré)
weiter im Kader: Sippel (ETW), Kramer, Raffael, Jantschke
Tore: 0:1 Plea (39.), 0:2 Plea (48.), 0:3 Plea (52.), 1:3 Sahin (59.)
Gelbe Karten: -
Schiedsrichter: Sören Storks
Zuschauer: 42.100 (ausverkauft)