Dieter Hecking musste auf Christoph Kramer verzichten, der wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel nicht auflaufen konnte. Seine Rolle übernahm Michaël Cuisance, ansonsten blieb die Anfangsformation gegenüber dem Auswärtssieg bei Werder Bremen unverändert.
Die Partie begann von beiden Teams schwungvoll, wobei die Borussen sich Feldvorteile erarbeiteten. Die nutzten sie bereits in der 7. Minute zum Führungstreffer. Hazard brachte den Ball von halbrechts an den Fünfmeterraum, wo Johnson heran rauschte und per Direktabnahme ins kurze Eck traf.
Ein Start wie gemalt für die Fohlenelf, die auch in der Folgezeit das Geschehen dominierte. Allerdings verpasste sie es, frühzeitig nachzulegen. Die Riesengelegenheit dazu hatte Hazard in der 16. Minute, als Johnson von links flankte. Hazard kam vier Meter vor dem Tor freistehend zu einer Volleyabnahme, platzierte die Kugel jedoch genau auf die Brust von Leno.
Kurz darauf meldete sich die Werkself erstmals im Gladbacher Sechzehner. Nach einer Hereingabe in den Rücken der Abwehr zielte Bailey ans Außennetz (19.), keine sechzig Sekunden später setzte Havertz einen Kopfball nach abgewehrtem Freistoß aufs Tornetz.
Leverkusen war danach besser in der Partie, beide Teams bearbeiteten sich im Mittelfeld. Im Spiel nach vorne blieben die Borussen überlegen, jedoch ließen sie auch die nächste Großchance liegen. Stindl spielte Wendt halblinks im Strafraum an und der Schwede hatte freie Bahn. Er zögerte etwas zu lange, so dass sich Retsos im allerletzten Moment noch in den Schuss werfen und zur Ecke blocken konnte (38.).
Danach gab es ein regelrechtes Scheibenschießen im Bayer-Strafraum, doch irgendwie bekam noch immer ein Gästespieler einen Fuß dazwischen. Oder die Borussen schlossen nicht ab, wie in der 43. Minute. Da passte Elvedi nach einer super Kombination in die Mitte, wo Raffael den Ball nicht traf - das Leder trudelte am Tor vorbei.
Unmittelbar nach Wiederanpfiff verpasste Wendt vorne freistehend den Abschluss und damit die Gelegenheit, dem Spiel die entscheidende Richtung zu geben. Was allerdings im Anschluss passierte, hätte nach dem bisherigen Spielverlauf kaum jemand für möglich gehalten. Leverkusen kam zurück und verließ am Ende als 5:1-Sieger den Borussia-Park.
Eingeläutet wurde die Aufholjagd in der 48. Minute, als Sommer bei einer Ecke aus dem Tor, aber nicht an den Ball kam. Havertz verlängerte und Sven Bender drückte den Ball aus kurzer Distanz zum Ausgleich über die Linie. Alsdann erzielte Leverkusen innerhalb kürzester Zeit drei(!) Kontertore nach dem gleichen Muster. Ballverlust Stindl in der Vorwärtsbewegung, Bailey trifft zum 1:2 (59.). Ballverlust Cuisance in der Vorwärtsbewegung, Brandt trifft zum 1:3 (61.). Ballverlust Elvedi in der Vorwärtsbewegung, Volland trifft zum 1:4 (69.).
Es war schier unglaublich, wie sich die Gladbacher auskontern ließen. Die Partie war damit natürlich gelaufen, daran änderten auch ein paar Halbchancen für die Borussen nichts. Um die Demütigung perfekt zu machen, ließ man sich sogar noch den fünften Treffer einschenken. Wendt ließ Brandt bei einem Konter ziehen, in der Mitte netzte der eingewechselte Pohjanpalo ohne Gegenwehr zum 1:5 ein (81.)
Mit dieser Klatsche wurde der kurze Höhenflug mit zwei Siegen mit einer heftigen Bruchlandung beendet.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer- Elvedi, Ginter, Vestergaard, Wendt - Zakaria, Cuisance (65. Hofmann)- Hazard, Johnson (65. Traoré) - Stindl (83. Herrmann), Raffael
weiter im Kader: Sippel (ETW), Oxford, Jantschke, Grifo
Bayer Leverkusen: Leno - Retsos, Tah , S. Bender, Wendell - Baumgartlinger, L. Bender - Bailey (83. Bellarabi), Havertz - Volland (79. Pohjanpalo), Alario (46. Brandt)
Tore: 1:0 Johnson (7.), 1:1 S. Bender (48.), 1:2 Bailey (59.). 1:3 Brandt (61.), 1:4 Volland (41.), 1:5 Pohjanpalo (81.)
Gelbe Karten: Elvedi, Vestergaard, Zakaria -
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
Zuschauer: 53.053